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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz
Autoren: Julie Garwood
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werde sie erfüllen. Aber Noah? Na, weißt du, Kate …«
    »Ich mache mir ja eigentlich nur Sorgen um Isabel. Hast du gesehen, wie sie bei der Probe förmlich an ihm geklebt hat?«
    »Hast du mich deshalb neben ihm platziert? Damit ich deine kleine Schwester von ihm fernhalte?«
    »Nein«, erwiderte Kate. »Aber nachdem ich gestern Abend Isabel in Aktion gesehen habe, bin ich froh darüber. Ich kann es ihr nicht verdenken, schließlich ist Noah hinreißend. Ich finde, er ist einer der anziehendsten Männer, die ich kenne, abgesehen von Dylan natürlich. Er hat Charisma, findest du nicht auch?«
    Jordan nickte. »Oh ja.«
    »Aber ich will einfach nicht, dass Isabel ein weiteres NCG wird«, fuhr Kate fort. »Und sie soll auf meinem Hochzeitsfest auf keinen Fall plötzlich mit ihm verschwinden.«
    »Was ist ein NCG?«, fragte Jordan.
    Kate grinste. »Ein Noah-Clayborne-Groupie.«
    Jordan brach in Lachen aus.
    »Du bist der einzige Mensch auf der Welt, der immun gegen seinen Charme ist. Er behandelt dich wie eine Schwester.«
    Tante Nora klatschte in die Hände. »Okay, meine Lieben. Wir müssen hinausgehen.«
    Kate packte Jordan am Arm. »Ich bewege mich nicht von der Stelle, bis du es mir versprichst.«
    »Okay, in Ordnung. Ich tue es.«
    Erneut erklangen die Trompeten. Jordan stand als Erste in der Reihe, und nervös umklammerte sie ihr Blumenbukett. Sie galt in ihrer Familie als Tollpatsch, aber heute wollte sie auf keinen Fall über ihre eigenen Füße stolpern. Sie würde aufpassen und sich darauf konzentrieren, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Sie wartete auf der Schwelle, bis Tante Nora flüsterte: »Los.«
    Sie holte tief Luft und ging los. Der Mittelgang schien endlos lang zu sein. Vor dem Altar wartete Noah. Als sie auf ihn zutrat, wandte er sich zu ihr. Er sah großartig aus in seinem Smoking. Jordan entspannte sich. Niemand achtete auf sie. Alle – zumindest die Frauen – hatten nur Augen für Noah.
    Sie erwiderte sein Lächeln und ergriff seinen Arm. Kurz blickte sie in seine Augen und sah das mutwillige Funkeln.
    Oh Gott, das würde nicht einfach werden!

2
    Die Trauung war wunderschön. Tränen rollten Jordan über die Wangen, als ihr Bruder und ihre beste Freundin sich die Ringe ansteckten. Sie dachte, niemand hätte es gesehen, aber als sie an Noahs Seite aus der Kirche ging, beugte er sich zu ihr und flüsterte: »Heulsuse!«
    Natürlich hatte er es gemerkt. Ihm entging nie etwas.
    Fotos wurden gemacht, und anschließend fuhren die Gäste zum Empfang. Jordan begleitete Braut und Bräutigam, aber die beiden nahmen sie gar nicht wahr, sie hatten nur Augen füreinander.
    Kate und Dylan hatten den Club als Erste betreten, und Jordan wartete draußen auf der Treppe auf den Rest der Hochzeitsgesellschaft.
    Es war ein schöner Abend, aber es lag bereits eine leichte Kühle in der Luft, die um diese Jahreszeit für South Carolina ungewöhnlich war. Die Verandatüren des Ballsaals waren zur Seitenterrasse hin geöffnet worden, und man sah die Tische, die mit weißen Leinentischtüchern, silbernen Kerzenleuchtern und Blumenarrangements aus Rosen und Hortensien eingedeckt waren. Der Empfang würde sicher fabelhaft werden, das Essen schmeckte außergewöhnlich gut – sie hatte ein paar Gerichte bereits im Vorfeld probiert. Und die Band war großartig. Jordan hatte allerdings nicht vor, besonders viel zu tanzen. Es war ein langer Tag gewesen, und so langsam ging ihr die Luft aus. Eine kühle Brise wehte über die Veranda, und sie fröstelte. Ihr schulterfreies blassrosa Kleid sah wunderschön aus, aber es hielt sie nicht warm.
    Und nicht nur die Kälte störte sie. Ihre Kontaktlinsen machten sie wahnsinnig. Zum Glück hatte sie ihr Brillenetui, ihr Döschen für die Linsen und ihren Lippenstift in die Tasche von Noahs Jackett gesteckt. Am besten hätte sie noch eine Strickjacke mitgenommen.
    Sie hörte Lachen, und als sie sich umdrehte, sah sie Kates jüngere Schwester Isabel, die an Noahs Arm hing und sich an ihn schmiegte. Oh Mann, das hatte ihr gerade noch gefehlt.
    Isabel war eine blonde, blauäugige Schönheit, und Noah sah ihr sehr ähnlich. Wüsste sie es nicht besser, hätte sie die beiden für miteinander verwandt gehalten. Igitt, was für ein unangenehmer Gedanke, dachte Jordan. Isabel flirtete unverblümt mit Noah. Sie war so naiv, gerade erst neunzehn, und den schmachtenden Blicken nach zu urteilen, mit denen sie Noah bedachte, schon völlig seinem Zauber erlegen. Jordan musste allerdings
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