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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz
Autoren: Julie Garwood
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College in Texas. Haben Sie schon einmal vom Franklin gehört?«
    »Nein«, gab Jordan zu.
    »Es ist eine gute Universität. Sie liegt etwas außerhalb von Austin. Ich lehre mittelalterliche Geschichte, beziehungsweise lehrte, weil ich unerwartet zu Geld gekommen bin und beschlossen habe, eine Auszeit zu nehmen. Vor etwa fünfzehn Jahren«, fuhr er fort, »habe ich begonnen, die Geschichte meiner Familie zu erforschen. Es ist ein äußerst belebendes Hobby. Wussten Sie, dass es zwischen uns böses Blut gab?« Er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab. »Böses Blut zwischen den Buchanans und den MacKennas, meine ich. Wenn wir aus der Geschichte lernen würden, hätte diese Hochzeit gar nicht erst stattfinden dürfen.«
    »Wegen einer Fehde?«
    »Ja, genau, Liebchen.«
    Okay, dachte sie, damit war es offiziell. Der Mann ist ein Irrer. Plötzlich verspürte sie Dankbarkeit dafür, dass der FBI-Agent ihn auf Waffen überprüft hatte. Hoffentlich hatte er nicht vor, im Ballsaal eine Szene zu machen. Andererseits schien er harmlos zu sein, und er kannte Isabel – zumindest behauptete er das.
    »Was Isabel angeht«, begann sie, aber er war zu sehr in seine eigene Geschichte vertieft, um ihr zuzuhören.
    »Die Fehde zieht sich schon über Jahrhunderte hin, und jedes Mal, wenn ich glaube, am Ursprung angelangt zu sein, stoße ich auf eine neue Wendung.« Er nickte heftig und blickte sich erneut um, als ob er Angst hätte, es könne sich jemand an ihn heranschleichen. »Ich kann voller Stolz sagen, dass ich die Entwicklung der Fehde bis ins dreizehnte Jahrhundert zurückverfolgt habe«, brüstete er sich.
    Als er eine Pause machte, um Luft zu holen, schlug Jordan vor, mit ihm Ausschau nach Isabel zu halten.
    »Sie wird sich bestimmt freuen, Sie zu sehen«, sagte sie. Oder sie ist völlig entsetzt, dachte sie im Stillen.
    Im Ballsaal lief ihnen ein Kellner mit einem Tablett voller Champagnerflöten über den Weg. Der Professor ergriff ein Glas, stürzte den Inhalt herunter und nahm sich eilig ein weiteres Glas.
    »Ah, das ist erfrischend. Gibt es auch etwas zu essen?«, fragte er.
    »Ja, natürlich. Kommen Sie, Sie können sich an einen der Tische setzen.«
    »Danke«, sagte er, rührte sich aber nicht von der Stelle. »Was Miss MacKenna angeht …« Sein Blick schweifte durch den Ballsaal. »Ich kenne die Frau eigentlich gar nicht persönlich. Sie müssen sie mir zeigen. Ich korrespondiere mit ihr schon seit einiger Zeit, aber ich habe keine Ahnung, wie sie aussieht. Ich weiß nur, dass sie noch jung ist und aufs College geht«, fügte er hinzu. Er warf Jordan einen Blick von der Seite zu und sagte: »Sie wundern sich sicher, wie ich sie überhaupt gefunden habe, oder?«
    Er winkte dem Kellner, ihm noch etwas zu trinken zu bringen.
    »Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, jede Zeitung zu lesen, derer ich habhaft werden kann«, erklärte er. »Ich bin gerne auf dem Laufenden. Natürlich lese ich die großen Blätter im Internet. Ich studiere alles, von politischen Ereignissen bis hin zu Todesanzeigen, und das meiste von dem, was ich lese, behalte ich auch«, rühmte er sich. »Das ist wahr. Ich vergesse nie etwas. Mein Gehirn funktioniert eben so. Mit der Geschichte meiner Familie eng verbunden ist der Besitz von Glen MacKenna. Ich habe herausgefunden, dass Miss MacKenna das prächtige Stück Land in wenigen Jahren erben wird.«
    Jordan nickte. »Ich habe gehört, dass Isabels Großonkel ihr ein beachtliches Erbe in Schottland hinterlassen hat.«
    »Nicht irgendein Erbe, Liebchen, sondern Glen MacKenna«, tadelte der Professor sie. Er klang jetzt so, als würde er eine Vorlesung halten. »Land und Fehde sind untrennbar miteinander verbunden. Die Buchanans und die MacKennas führen seit Jahrhunderten Krieg deswegen. Ich weiß nicht, was genau der Ursprung der Streitigkeiten war, aber es hat etwas zu tun mit einem Schatz, den die niederträchtigen Buchanans vom Glen gestohlen haben. Ich bin jedenfalls entschlossen herauszufinden, was es für ein Schatz war und wann er gestohlen wurde.«
    Jordan ignorierte die Beschimpfung ihrer Vorfahren und zog dem Professor einen Stuhl an einen Tisch. Er legte seine Mappe ab und sagte: »Miss MacKenna hat so großes Interesse an meinen Forschungen gezeigt, dass ich sie eingeladen habe, mich zu besuchen. Sie werden verstehen, dass ich nicht alles mitbringen konnte, schließlich forsche ich schon seit Jahren zu diesem Thema.«
    Erwartungsvoll blickte er sie an. Da sie annahm, er wolle eine
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