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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz
Autoren: Julie Garwood
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Mittelgang nach hinten. Es war Alec, Dylans Trauzeuge. Sie lächelte, als sie ihn sah. Er arbeitete als verdeckter Ermittler und musste normalerweise ungepflegt herumlaufen. Für die Hochzeit jedoch hatte er sich die Haare schneiden lassen und sah beeindruckend gut aus. Sie hatte ihn kaum erkannt, als er am Abend zuvor zur Generalprobe gekommen war.
    Alec blieb stehen, um mit einem der Personenschützer zu sprechen. Jordan winkte ihn zu sich, und als er ins Vestibül trat, fragte sie flüsternd: »Warum fangen wir nicht an? Es ist Zeit.«
    »Ich soll Kate von Dylan ausrichten, dass es in ein paar Minuten losgeht«, antwortete er.
    Jordan richtete ihm den Kragen, der nach innen geschlagen war, und rückte seine Krawatte zurecht. Dann trat sie einen Schritt zurück und musterte ihren Bruder prüfend. Alec sah heute wirklich gut aus, dachte sie. Komisch, Regan, seine Frau, liebte ihn, auch wenn er ungepflegt herumlief. Liebe hat merkwürdige Auswirkungen auf die Menschen, dachte Jordan.
    »Macht Kate sich Sorgen, dass Dylan abhaut?«, fragte Alec. Das Funkeln in seinen Augen sagte ihr, dass er einen Witz machte. Sie waren schließlich erst zwei Minuten in Verzug.
    »Nein, nicht wirklich«, erwiderte Jordan. »Sie ist vor fünf Minuten gegangen.«
    Alec schüttelte den Kopf. »Das ist nicht witzig«, sagte er grinsend. »Ich muss es ihm sagen.«
    »Einen Moment. Du hast mir noch nicht erklärt, warum wir warten. Stimmt etwas nicht?«
    »Mach dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung.« Noah wandte sich zum Gehen, drehte sich dann aber noch einmal um. »Jordan?«
    »Ja?«
    »Du siehst hübsch aus.«
    Alec machte normalerweise keine Komplimente, und er schien selbst ganz überrascht von sich zu sein. Sie wollte gerade etwas Nettes über sein Aussehen erwidern, als die Außentüren aufflogen und Noah Clayborne hereingestürmt kam.
    Er war ein eindrucksvoller Mann. Das weibliche Geschlecht liebte ihn, und Jordan musste zugeben, dass sie das verstehen konnte. Er war groß, athletisch gebaut und gut aussehend – der Traum aller Frauen. Seine blonden Haare waren immer einen Tick zu lang, und seine blauen Augen funkelten mutwillig, wenn er grinste.
    »Bin ich zu spät?«, fragte er.
    »Nein, ist schon in Ordnung«, sagte Alec. »Jordan, wir können anfangen.«
    »Wo warst du?«, fragte sie Noah aufgebracht.
    Statt einer Antwort musterte er sie von Kopf bis Fuß, lächelte und folgte Alec in die Kirche. Jordan hob resigniert die Hände. Er war bestimmt bei einer Frau gewesen, dachte sie. Unverbesserlich, der Mann.
    Sie hätte ihm eigentlich böse sein müssen, aber stattdessen lachte sie. Sich frei und ungezwungen zu benehmen – Jordan konnte sich kaum vorstellen, wie das wohl sein mochte. Aber Noah kannte das Gefühl zweifellos.
    Jordan eilte wieder zum Warteraum, stieß die Tür auf und sagte: »Es ist so weit.«
    Kate winkte Jordan zu sich. »Was hat die Verzögerung verursacht?«, fragte sie.
    »Noah. Er ist gerade erst gekommen. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, er war bei einer Frau.«
    »Ich glaube, da brauchst du nicht zu raten«, flüsterte Kate. »Das ist eine Tatsache. Ich hatte keine Ahnung, dass er so ein Playboy ist, aber gestern Abend habe ich es mit eigenen Augen gesehen. Er ist mit gleich drei meiner Brautjungfern von dem Probeessen verschwunden. Als sie heute Morgen zur Kirche kamen, haben sie alle drei ausgesehen, als hätten sie nicht genügend Schlaf bekommen.«
    Jordan sah sich unauffällig im Raum um, als ob sie ergründen wollte, welche der anwesenden Brautjungfern es gewesen sein könnte.
    »Er soll sich was schämen«, erklärte sie.
    »Oh, das war nicht allein seine Schuld«, erwiderte Kate. »Sie sind alle bereitwillig mitgegangen.«
    Kates Tante Nora, die ein bisschen schwerhörig war, verkündete, keiner würde irgendwo hingehen, bevor nicht die Fanfaren ertönten. Sie begannen sich schon einmal alle aufzustellen.
    Kate beugte sich näher zu Jordan. »Ich muss dich um einen Gefallen bitten. Leider keinen einfachen.«
    Aber damit hatte Jordan keine Probleme. Sie gingen füreinander durch dick und dünn. »Was soll ich denn machen?«, fragte sie. »Du weißt doch, ich tue alles für dich.«
    »Würdest du bitte dafür sorgen, dass Noah sich benimmt?«
    Na gut, vielleicht konnte sie nicht alles tun. Jordan holte tief Luft. »Das ist unmöglich«, flüsterte sie. »Man kann ihn nicht kontrollieren. Eher bringt man einem Bären bei, am Computer zu arbeiten. Gib mir irgendeine Aufgabe, und ich
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