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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz
Autoren: Julie Garwood
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Grund dazu. Das Krankenhaus war so groß, dass zahlreiche Ärzte und Krankenschwestern herumliefen. Niemand schenkte Pruitt einen Seitenblick.
    Die Aufzugtür öffnete sich, und er fuhr allein bis zum fünften Stock hinauf, wobei er im Geiste noch einmal durchging, was er sagen wollte, wenn er von einer Krankenschwester aufgehalten würde. Die Zimmernummer hatte er bereits telefonisch erfragt. Als er jedoch um die Ecke bog, sah er, dass vor Jordans Tür ein uniformierter Polizist stand. Sofort drehte er um. Er musste seinen Plan ändern.
    Mit einer Wache hatte er nicht gerechnet, aber eigentlich war es logisch. Natürlich wollte ihr Vater sie schützen.
    Mit dem Aufzug fuhr er in den zweiten Stock, wo sich die ganzen Diagnosegeräte befanden. Niemand war zu sehen, als er den leeren Flur betrat. Er brauchte nur zwei Anrufe tätigen, dann wusste er, wie Jordans Chirurg und ihr Internist hießen. Mit diesen Informationen versehen rief er im fünften Stock an und sagte der Krankenschwester, Dr. Emmett habe weitere Röntgenuntersuchungen für Jordan Buchanan angeordnet.
    Der Stimme nach zu urteilen war die Schwester jung und unerfahren. Sie stellte keine Fragen, sondern rief sofort nach dem Anruf in der Radiologie an und gab die Anweisungen des Arztes durch.
    Pruitt hörte, wie ein Pfleger den Anruf entgegennahm. Zum Glück war es ein ruhiger Abend und leer in der Abteilung. Trotzdem musste Pruitt zehn Minuten warten, bis der blonde Pfleger sich bequemte, mit dem Aufzug in den fünften Stock zu fahren, um Jordan abzuholen.
    Ihm war es recht, dass es auf der Station so still war. Es gab viele dunkle Räume und noch dunklere Gänge. Der Empfang war nicht mehr besetzt. Er brauchte sich keine Sorgen zu machen, dass ihn jemand stören würde. Als er sich umblickte, fand er den perfekten Platz direkt an der Schwingtür zum Röntgenraum.
    Würde der Polizist Jordan zum Röntgen begleiten? Wahrscheinlich. Er würde ihn also zuerst umlegen müssen. Am besten erledigte er das mit einem Knüppel von hinten. Der Pfleger würde hoffentlich die bewusstlose Jordan nur abstellen und sich dann um die Vorbereitungen zum Röntgen kümmern. Sonst musste Pruitt ihn auch erledigen. Das würde nicht besonders schwer sein und vor allem lautlos geschehen. Pruitt beherrschte immer noch alle Techniken, seine Opfer ohne einen Laut zum Schweigen zu bringen. Komisch, dass man so etwas nicht verlernte.
    Hinter den Schwingtüren befanden sich die Umkleidekabinen für die Patienten. Auf den Regalen in jeder Kabine lagen frische Kittel, und es gab eine Metallstange mit Plastikbügeln für die Kleider.
    Er hatte schon geglaubt, er müsse den Vorratsschrank aufbrechen, um einen Knüppel zu finden, mit dem er den Polizisten niederschlagen konnte, aber so eine Stange tat es natürlich auch. Mit einer Münze löste er die Schrauben, die sie in der Halterung fixierten, und nahm sie heraus. Sie hatte genau die richtige Länge für seine Zwecke und lag gut in der Hand.
    Pruitt zog die Tür der Kabine so zu, dass er durch den Spalt beobachten konnte, wenn Jordan auf dem Bett vorbeigerollt wurde. Er würde vorgewarnt sein, weil die Lichter in den Kabinen angingen, wenn der Drehknopf der Tür betätigt wurde.
    Seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Schließlich hörte er Stimmen, und eine Minute später gingen die Lampen an. Die Türen wurden langsam nach innen aufgeschoben.
    Nicht zu eifrig, mahnte er sich. Das Timing musste perfekt sein.
    Da waren sie. Zuerst sah er Jordan, dann den Pfleger, der ihren Rollstuhl schob. Der Polizist ging hinter ihnen. Das war Glück.
    Pruitt packte die Stange fester und trat aus der Kabine. Der Polizist hörte ihn nicht. Pruitt schlug ihm die Stange fest auf den Nacken und nahm dem Mann die Pistole aus dem Halfter, noch bevor er zu Boden sank.
    Der Pfleger drehte sich verwirrt um, als er das Geräusch hörte. »Hey, was …?«
    Im gleichen Moment ging er zu Boden. Die Stange traf ihn seitlich am Kopf, direkt über dem Ohr. Es ging so schnell, dass er keine Zeit hatte auszuweichen. Er fiel gegen Jordan, die durch den Aufprall aus dem Rollstuhl geschleudert wurde.
    Pruitt beförderte den Stuhl mit einem Tritt aus dem Weg. Seine Augen glitzerten kalt und feindselig.
    War das das Letzte, was sie vor ihrem Tod zu sehen bekommen sollte?, fragte sich Jordan. Sie schrie und krümmte sich zusammen, um sich zu schützen.
    Plötzlich krachte Noah durch die Türen. Pruitt bekam eine Kugel in die Schulter, noch bevor er Gelegenheit
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