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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz
Autoren: Julie Garwood
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Sache spezialisiert, die er recht lukrativ fände. Er würde Leute erpressen. Bevor Pruitt auf dieses Geständnis reagieren konnte, hob J.D. beschwichtigend die Hände und versicherte, er habe nicht vor, ihn auszunehmen.
    Er wollte für ihn arbeiten. Pruitt konnte sich an das Gespräch fast Wort für Wort erinnern. J. D. erzählte ihm, er fahre durch die Gegend und höre mit seiner Überwachungsausrüstung Gespräche in der Nachbarschaft ab. Wenn etwas Interessantes herauskam, wie zum Beispiel, dass ein Mann seine Frau betrog, nun, dann würde er sich das notieren. Manchmal würde er sogar ein Mikrofon oder eine Kamera in einem Raum anbringen. Aufnahmen von sexuellen Aktivitäten brachten eine Menge Geld. Manche Einwohner von Serenity hatten sehr spezielle sexuelle Gewohnheiten, von denen J.D. Pruitt erzählte.
    Es dauerte eine ganze Weile, bevor J.D. wieder auf Pruitts Problem zurückkam, aber das war Pruitt egal. Er war fasziniert von dem, was er hörte. Schließlich kam J. D. zu Pruitts Erpresser. Er erklärte, er habe vor dem Haus eines Mannes gestanden und gehört, wie er mit Pruitt telefonierte. Er wusste nicht, was Pruitt getan hatte, nahm aber an, es handele sich um eine Affäre oder vielleicht um Geld, das er an der Steuer vorbeigeschmuggelt hatte. J. D. war Pruitts Vergehen gleichgültig, aber er konnte ihm helfen, seinen Erpresser loszuwerden. Er konnte ihn aus der Stadt jagen. Und das würde er kostenlos tun, wenn Paul ihm für die Lösung zukünftiger Probleme ein regelmäßiges Gehalt zusicherte.
    Pruitt war rasch einverstanden. Er fühlte sich erleichtert, dass J.D. nichts von seiner wahren Identität ahnte, und beschloss, sich von ihm helfen zu lassen. Wenn er erst den Erpresser los war, konnte er sich anschließend J. D.s erledigen.
    Als J.D. den Namen des Professors nannte, hatte er keine Ahnung, dass er damit MacKennas Todesurteil unterschrieb. Pruitt erklärte J. D., er wolle mit MacKenna reden, bevor J. D. ihm so viel Angst einjagte, dass er die Stadt verließ. Er verabredete sich mit ihm vor dem Haus des Professors.
    Pruitt hatte sich ins Fäustchen gelacht, als er J. D. erklärte, er sei Mittäter bei einem Mord, und er solle die Leiche für Pruitt entsorgen. J.D. war entsetzt, aber das kümmerte Pruitt wenig. Er sagte zu ihm, er solle lediglich seine Befehle befolgen, dann würde ihm nichts passieren. Und er solle endlich die Leiche verschwinden lassen.
    Rückblickend war Pruitt klar, dass er seine Anordnung hätte konkreter formulieren müssen. Er hätte merken müssen, wie dumm J.D. war.
    Er schüttelte den Kopf, wenn er heute darüber nachdachte.
    J.D. hielt es für äußerst schlau, die Leiche des Professors im Kofferraum von Jordan Buchanans Auto zu verstecken, weil sie fremd in der Stadt war. Er dachte, er könne ihr die Schuld am Tod des Professors geben. So hatte er es sich jedenfalls ausgedacht.
    Aber J.D. hatte nicht damit gerechnet, dass Lloyd ihn dabei beobachten würde, wie er die Leiche in den Kofferraum packte. Und J.D. hatte auch nicht damit gerechnet, dass Pruitt – oder Dave, als den er ihn kannte – alles tun würde, um Lloyd das Maul zu stopfen. Eigentlich hatte er überhaupt nicht besonders viel gedacht. Und ganz bestimmt hatte er nicht gedacht, dass Dave Trumbo ihn selbst umbringen würde.
    Paul Pruitt faltete die Hände auf der Brust und legte sich zurück. Es wäre alles viel einfacher gewesen, wenn J.D. die Leiche in der Wüste vergraben hätte, aber er musste ja unbedingt beweisen, wie clever er war.
    Pruitts letzter Gedanke vor dem Einschlafen galt dem Schlag, den er J.D. auf den Kopf versetzt hatte. Ob er daran gestorben war? Oder war er vielleicht bei lebendigem Leib verbrannt?

42
    Als Noah am späten Nachmittag zu ihr kam, saß Jordan von Kissen gestützt im Bett.
    Sie sah blass aus, was Noah der Krankenschwester gegenüber erwähnte, die gerade Jordans Temperatur gemessen hatte.
    »Nun ja, sie ist aufgestanden und ein paar Schritte gelaufen«, erwiderte die Schwester. »Das hat sie erschöpft.«
    Jordan war mittlerweile wieder völlig klar.
    »Kann ich bitte etwas Wasser haben?«, verlangte sie.
    Die Krankenschwester schüttelte energisch den Kopf.
    »Nein, ganz gewiss nicht. Sie dürfen noch überhaupt nichts über den Mund zu sich nehmen. Ich könnte Ihnen höchstens einen kühlen Waschlappen und ein paar Eiswürfel bringen.«
    Was sollte sie denn mit einem Waschlappen anfangen? Noah wartete, bis die Schwester gegangen war, trat ans Bett und berührte
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