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Buch des Todes

Buch des Todes

Titel: Buch des Todes
Autoren: J Brekke
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wenn die Wogen sich wieder geglättet hatten. Es war ihm ganz zu Beginn der Ermittlungen, während Reynolds noch die ersten Vernehmungen der Museums-Angestellten vorgenommen hatte, gelungen, diese Röntgenbilder aus dem Poe-Museum in sein Büro zu schaffen. Im Rückblick auf die Ermittlungen der Polizei in Richmond war dieser Vorfall etwas, auf das Johnes und die anderen ganz und gar nicht stolz waren. Zur Entschuldigung der Ermittler musste aber angeführt werden, dass die Röntgenbilder in einem ungesicherten Raum gelegen hatten und nicht in Bonds Büro. Nur Nevins hatte gewusst, wonach er suchen musste. Trotzdem würden sie diesen Ermittlungsfehler in Erinnerung behalten. Felicia wusste, dass Laubach sich darüber grün und blau ärgerte, und erwartete, noch mehr darüber zu hören, wenn sie erst wieder zu Hause war.
    Jetzt nahm sie das Telefon, das sie gerade weggelegt hatte, und rief Johnes an.
    »Du rufst früh an«, sagte er.
    Sie sah auf die Uhr. Es war ein Uhr mittags, in Richmond sieben Uhr früh.
    »Hab ich dich geweckt?«, fragte sie.
    »Nein, ich trinke bereits meine zweite Tasse Kaffee. Dabei habe ich heute Morgen eigentlich frei. Inzwischen ist es hier wieder etwas ruhiger geworden.Wie geht es dir?«
    »Ich bin heute entlassen worden. Einen Tag früher als geplant.«
    »Dann willst du jetzt doch bestimmt schnell nach Hause? Sollen wir dir gleich einen Flug buchen.«
    »Genau darüber wollte ich mir dir sprechen«, sagte sie.
    Singsaker radelte am Bürgerhaus vorbei über die Elgeseter Brücke und dann über die Prinsens gate in Richtung Hotel.Als er dort ankam, war es zwanzig nach eins. Er ging in die Rezeption, sagte, dass er Felicia Stone besuchen wollte, und nannte ihre Zimmernummer. Der Mann an der Rezeption, dessen blonde Strähnchen nahtlos in seine ersten grauen Haare übergingen, brauchte ihren Namen nicht einmal im Buchungssystem zu suchen.
    »Sie hat vor fünf Minuten ausgecheckt«, sagte er, »und ist mit einem Taxi weggefahren.«
    »Wissen Sie, wohin sie wollte?«, fragte Singsaker.
    »Nein, aber sie ist Amerikanerin. Ich nehme mal an, sie wollte zum Flughafen.«
    »Mist«, sagte er und schlug zu seiner eigenen Überraschung mit der Faust auf den Tresen.
    »Wenn Sie sich unbedingt noch verabschieden wollen, schaffen Sie es sicher noch nach Værnes«, sagte der Mann.
    »Mit dem Fahrrad?«
    Draußen vor dem Hotel blieb er stehen. Er hielt sein Handy in der Hand und fragte sich, ob er sie anrufen oder ihr eine SMS schicken sollte.Aber was sollte er noch tun, wenn sie wirklich nach Hause gefahren war, ohne sich von ihm zu verabschieden? Er jagte doch nur einem Traum nach. Und Träume hatte er so schon genug.Außerdem hatten diese Träume die üble Tendenz, sich in seinem Kopf in Albträume zu verwandeln.
    Er fuhr zum Vinmonopol in Solsiden und kaufte sich gleich zwei Flaschen Rød Aalborg. Im Meny-Supermarkt im Einkaufszentrum holte er sich anständiges dänisches Roggenbrot und ganze eingelegte Heringsfilets, wie er sie liebte, aber nur selten bekam.Vor ihm lag ein langes Wochenende, und er fragte sich bereits, wie lange er es aushalten würde, bis er Anikken anrief.
    Felicia Stone hatte schlagartig das Gefühl, etwas Dummes getan zu haben. Der Fall war abgeschlossen.Warum konnte sie das nicht einfach alles hinter sich lassen und nach Hause fliegen? Gab es wirklich noch etwas zu klären?
    Sie nahm den Schlüsselbund aus ihrer Tasche, dessen Schlüssel in kein einziges Schloss diesseits des Atlantiks passten.Aber es war ein Dietrich daran, der keine geografischen Grenzen kannte und auch in dem Schloss funktionierte, das sie sich jetzt vornahm.An der Zeit, die sie brauchte, musste sie neidlos feststellen, wie viel geschickter Patterson in diesen Dingen war als sie. Er hätte es auch als Krimineller weit gebracht. Sie trat ein und sah sich in dem Zimmer um, in das sie gekommen war. Genau so hatte sie es sich vorgestellt. Und das stärkte sie in der Annahme, auf der richtigen Spur zu sein. Einer letzten Spur, der sie noch folgen musste.
    Er fuhr langsam zurück in die Kirkegata und kam auf seinem Weg an dem Haus von Jens Dahle vorbei. Die Gardinen waren zugezogen. Die Kinder waren bei den Eltern von Gunn Brita. Laut Jugendamt würde das wahrscheinlich die Dauerlösung werden.Vermutlich würde das Haus verkauft werden, um die Erstattungsklagen zu bezahlen, die im Kielwasser dieses Falls kommen mussten.
    Es stand noch reichlich Ermittlungsarbeit aus, um auch die letzten Details des Falls zu klären,
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