Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels
Autoren: S Leather
Vom Netzwerk:
seinen Lippen wegführte.
    » Einfach nur Valium«, antwortete sie. » Nicht genug, um dich umzubringen, nur so viel, dass du wirklich entspannt warst. Sicherheitshalber mussten sie dir aber trotzdem den Magen auspumpen. Den eigentlichen Schaden sollte die Plastiktüte anrichten. Sie wollte es so aussehen lassen, als ob du dich selbst getötet hättest. Sie hatte einen getippten Abschiedsbrief in ihrer Handtasche, in dem du dir den Tod deiner Tante und deines Onkels vorwirfst.«
    » Sie hat mich ein Formular unterschreiben lassen, in dem stand, dass ich mit ihr gesprochen hatte. Wahrscheinlich wollte sie meine Unterschrift unter dem Brief fälschen.« Er stöhnte. » Wie lange habe ich geschlafen?«
    » Fünfzehn Stunden.«
    » Du hast ihr einen Hieb verpasst, oder?«
    » Das stimmt. Ich bin zu deiner Rettung herbeigestürmt wie die Kavallerie.«
    » Womit hast du ihr den Hieb versetzt?«
    » Mit der Faust.«
    » Mit der Faust? Seit wann kannst du denn kämpfen?«
    » Jack, ich habe einen schwarzen Gürtel in Taekwondo. Du solltest wirklich irgendwann mal meinen Lebenslauf lesen.«
    » Und wer war sie? Ich nehme an, dass sie keine echte Polizistin war.«
    Jenny schüttelte den Kopf. » Ihr Polizeiausweis war eine Fälschung. Bevor die Cops da waren, konnte ich einen Blick auf ihren Führerschein werfen. Sie heißt Katherine Whelan. Sie lebt in Caernarfon.«
    Nightingale runzelte die Stirn. » Sie klang überhaupt nicht wie eine Waliserin.«
    » Sie klang auch nicht so, als ob sie aus Manchester käme. Aber sie ist zweifellos die Serienmörderin.«
    » Aber woher wusste sie, dass wir hinter ihr her waren? Wir haben den Mörder doch für einen Mann gehalten.«
    » Ich habe für meine Mails an Caernarfon Craig den Bürocomputer verwendet. Caernarfon Craig, das war sie. Wenn sie sich mit solchen Dingen auskannte, konnte sie meine Mails bis zum Computer zurückverfolgen. Nachdem sie einmal die Büroadresse hatte, muss sie Nachforschungen angestellt, das mit der Beerdigung deiner Tante und deines Onkels herausgefunden und dich dann zu Hause aufgespürt haben. Ich nehme an, dass sie auch meine Adresse hatte.«
    Nightingale zuckte zusammen. » Der Kopf tut mir weh«, sagte er. » Kannst du das Kopfende des Bettes ein bisschen hochfahren?«
    Jenny drückte einen Schalter, um das Bett anders einzustellen. Ein metallisches, reibendes Geräusch ertönte, und Nightingale wurde langsam in eine sitzende Position befördert.
    » Jedenfalls, die walisischen Cops sind überglücklich«, erzählte sie. » Katherine Whelans Wohnung war voller Souvenirs. Bei jedem Mord nahm sie zur Erinnerung etwas aus der Wohnung ihres Opfers mit. Und ihr Computer war rappelvoll mit E-Mails und Website-Material. Sie hat schon einen Anwalt, und sie wollen auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren.«
    Nightingale zwang sich zu einem Lächeln. » Vielleicht landet sie ja in Rampton.«
    Jenny grinste. » Dann kann sie das Zimmer deiner Schwester haben.« Sie setzte sich auf die Bettkante. » Gestern sagtest du, du wolltest über das reden, was vorgefallen ist. Bei deiner Verhandlung mit Lucifuge Rofocale.«
    Nightingale nickte. » Ja. Er hat zugestimmt. Keiner von beiden bekommt ihre Seele. Die wurde zweimal verkauft, beide Male in gutem Glauben. Daher gilt keiner der beiden Verträge, und Robyn bekommt ihre Seele zurück.«
    » Das ist ja großartig«, sagte Jenny.
    Nightingale blickte gequält drein.
    » Was ist los?«, fragte sie. » Was verschweigst du mir?«
    » Er war nicht glücklich«, sagte Nightingale.
    » Ganz bestimmt nicht, denn letztlich hast du die Teufel ausgetrickst. Aber Ende gut, alles gut, oder?«
    Nightingale blickte sogar noch gequälter.
    » Jack, was ist los?«
    » Es ist nicht so einfach wie Ende gut, alles gut. Ich musste einen Kompromiss schließen.«
    » Was meinst du damit?«
    Nightingale griff nach dem Wasserglas und trank erneut. Er wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. » Ich brauche eine Zigarette.«
    » Du bist im Krankenhaus, Jack. Rauchen steht nicht zur Debatte. Erzähl mir, was passiert ist.«
    Nightingale seufzte. » Er war nicht bereit, Robyn ohne irgendeine Entschädigung ziehen zu lassen.«
    » Entschädigung? Das ergibt keinen Sinn.«
    » Jenny, bitte, bedränge mich nicht. Du warst nicht dabei. Du hast nicht gesehen, wie er ist. Die Macht, die er hatte…« Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. » Er hat Robyn ihre Seele zurückgegeben. Die gehört jetzt wieder ihr. Keiner hat einen Anspruch darauf.«
    »
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher