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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug
Autoren: Dale Brown
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morgen nach Israel, dann nach Ägypten, wahrscheinlich auch nach Libyen«, sagte Thorn. »Muhammad Senussi soll als wahrer Idris II. zum König von Libyen ausgerufen werden – ein seit über fünfzig Jahren nicht mehr da gewesenes Ereignis, an dem ich gern teilnehmen würde, wenn die Sicherheitsmaßnahmen ausreichend sind. Seine erste Amtshandlung wird die Festlegung eines Termins für allgemeine Wahlen sein, bei denen sein Name nicht auf den Stimmzetteln stehen wird. Libyen soll in Zukunft eine konstitutionelle Monarchie sein.«
    »Das habe ich gehört.«
    »Präsidentin Salaam hat um eine Unterredung mit mir nachgesucht«, fuhr Thorn fort. »Sie will die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten normalisieren – für sich selbst wie für die Muslim-Bruderschaft. Sie hat angedeutet, zugunsten von König Idris II. auf die Führung der Bruderschaft verzichten zu wollen. Und sie sagt, dass sie als ägyptische Präsidentin zurücktreten wird.« Patrick sah ihn erstaunt an. »Sie will General Achmed Baris zum amtierenden Präsidenten bestimmen, bis Neuwahlen stattfinden können. Ich denke, dass Baris sie gewinnen wird. Was glauben Sie?« Patrick äußerte sich nicht dazu. »Was Susan Bailey Salaam wohl vorhat?« Patrick schwieg weiter.
    »Der größte Teil des offiziellen Washington will Sie befragen, glaube ich«, fuhr Thorn fort. »Ich denke, dass man Sie ein paar Tage lang ins Kreuzverhör nehmen wird. Wenigstens haben Sie ein gutes Hotel gewählt, in dem Bradley sich nicht langweilen wird ... bis Sie fertig sind.« Er betrachtete einen Augenblick lang seine Hände. »Aber mich interessiert nur Ihre Antwort auf eine Frage.«
    »Ich werde nicht in Ihre Regierung eintreten«, stellte Patrick fest. »Ich kann nicht Ihr nationaler Sicherheitsberater werden.«
    »Warum sagen Sie das?«
    »Weil wir beide fest davon überzeugt sind, Recht zu haben.«
    Thorn nickte. »Da stimme ich Ihnen zu.« Er machte eine Pause, dann fuhr er fort: »Thomas Jefferson hat einmal gesagt, für eine Demokratie sei ein Kriegsrat das Wertvollste und zugleich das Schlimmste. Aber er hatte einen, dessen Büro gleich neben seinem lag – nicht etwa, weil er ihn so häufig konsultiert hat, sondern damit er ihn im Auge behalten konnte. Ich glaube, dass ich das auch bei Ihnen tun sollte, General McLanahan: Sie irgendwo unterbringen, wo ich Sie im Auge behalten kann.«
    »Ich kann Sie nicht als Mitglied Ihrer Regierung unterstützen«, wiederholte Patrick. »Ich wäre nur eine Belastung für Sie.«
    »Aber Sie würden Anzug und Krawatte tragen, keine Fliegerkombi, erst recht keinen Ganzkörperpanzer vom Typ Zinnsoldat«, sagte Thorn. »Sie wären in Washington, wo die Bürokraten Pläne und Taten schneller und sicherer stoppen können, als das eine ganze Division Marineinfanterie könnte. Und vor allem könnte ich Sie im Auge behalten. Bei allem Respekt, General, diese Vorstellung gefällt mir.«
    Patrick betrachtete den Präsidenten misstrauisch. Er wurde geködert, das war ihm klar. Er hatte die Wahl zwischen Gefängnis und irgendeinem Bürojob, eingekeilt zwischen Geheimbesprechungen, Aktenbergen und namenlosen, gesichtslosen Bürokraten, die starke Schultern suchten, die sie als Sprossen auf ihrer Karriereleiter benützen konnten.
    Thorn trat auf Patrick zu. »Ja, Sir, das habe ich mit Ihnen vor. Ich werde Sie überwachen, Sie an die Kandare nehmen, Ihren Rat einholen, wenn ich ihn brauche, aber Sie ansonsten streng kontrollieren. Außerdem glaube ich, dass das Einzige, was für Sie eine noch schlimmere Strafe als Zwangsarbeit im Gefängnis wäre, ein Schreibtischjob ist. Ja, diese Vorstellung gefällt mir sehr gut ... aber ich habe etwas anderes mit Ihnen vor.«
    Er griff in seine Jackentasche und zog ein kleines Etui mit den Silbersternen eines Generalmajors heraus.
    »Nehmen Sie die, General«, befahl Thorn. »Mit der Battle Mountain Air Force Base entsteht im Norden Nevadas ein neuer Luftwaffenstützpunkt, der fast einsatzbereit ist. Sie werden ihn kommandieren.
    Auf diesem Stützpunkt werde ich sämtliche Flugzeuge und Waffen konzentrieren, die Sie sich in der Vergangenheit von Sky Masters Inc. ›ausgeliehen‹ haben: alle Ausführungen der EB-52 Megafortress, die Sie in den letzten fünfzehn Jahren konstruiert, gebaut und geflogen haben, und alle Flugzeugwaffen, die Sie in Dreamland entwickelt haben – auch den neuen Flugzeuglaser.« Er drehte sich zu den übrigen Anwesenden um. »Brigadegeneral Luger wird Ihr Stellvertreter. Oberst Briggs
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