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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical
Autoren: Jason Dark
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hörte auch manchmal ein hässliches Lachen, das wie Trompetenstöße durch ihre Träume hallte. Man kannte das Lachen. Es gehörte einer bestimmten Person, die niemand bisher gesehen hatte, die sich im Hintergrund hielt, aber durch das hässliche Lachen Säle leer räumen konnte.
    Diese Person wurde Dr. Horror genannt. Und die Lache schien ihm der Teufel selbst in die Wiege gelegt zu haben.
    Viele träumten von ihr. Sie gehörte zu dem Grusical und sorgte für den nötigen Schauder beim Publikum. Ungewöhnlich war daran nur, dass sich die Akteure daran einfach nicht gewöhnen konnten. Nicht nur Liz wurde von der Lache bis in ihre Träume hinein verfolgt, den anderen erging es ebenso.
    Sie wusste nicht, ob es der Traum von der Lache gewesen war, der sie geweckt hatte, jedenfalls schreckte sie plötzlich hoch, setzte sich auf und schaute sich um.
    Das Licht brannte noch immer. Draußen war es inzwischen dunkel geworden, aber eine Nacht in dieser Gegend besaß tausend unheimliche Geräusche. Hier schlief man nie…
    Manchmal schrie eine Katze, wenn sie gequält wurde. Hin und wieder kläffte auch ein Straßenköter, wenn er sich im Kampf mit anderen befand. Betrunkene grölten, und aus den in der Nähe liegenden U-Bahn-Schächten drangen oft rauschende Geräusche. Eine Nacht wie immer, und trotzdem war sie anders. Wenigstens empfand Liz das so. Sie wusste es selbst nicht zu sagen, wie das nun kam, aber sie schaffte es nicht mehr, einzuschlafen. Halb wach, halb schlaftrunken wälzte sie sich auf der schmutzigen Unterlage, und das Ächzen des Bettgestells begleitete ihre Bewegungen. Manchmal wollte sie die Augen schließen. Sie schaffte es aber nicht, weil sie immer wieder die an sich normalen Laute aufschreckten, so dass sie sich hinsetzte. Nachdem sie sich zum drittenmal nach dem Aufsetzen wieder hatte zurückfallen lassen, hörte sie ein Geräusch, das überhaupt nicht zu den anderen passte.
    Schritte. Und zwar in der Wohnung.
    Die Tür zum Nebenraum hatte sie nicht geschlossen. Der Spalt war etwa einen halben Yard breit, und in ihm versickerte auch das Licht der kniehohen Lampe.
    War jemand im Zimmer? Vielleicht war ihre Mutter zurückgekommen, aber die ging normalerweise nicht so schleichend und leise. Sie trat fester auf, sie kannte sich hier aus.
    Ein Fremder also…
    Plötzlich schlug ihr Herz schneller. Seit Liz am Theater arbeitete, machte ihr diese Umgebung Angst. Was sie früher als normal angesehen hatte, bereitete ihr jetzt Schmerzen.
    Aufrecht sitzend wartete sie ab…
    Und der Spalt verdunkelte sich, als sich von der anderen Türseite her eine Gestalt heranschob. Bereits an den Umrissen erkannte Liz, dass es sich um einen Mann handelte. Und ihr Zimmer besaß kein Fenster. Der Fluchtweg führte nur durch die Tür.
    Aber da stand er. Und er stieß sie mit einem Fußtritt so weit auf, dass sie mit der Klinke gegen die Wand knallte, wieder zurückschwang und von einem hochgestellten Fuß abgestoppt wurde.
    Er blieb regungslos stehen und lachte leise. Ein hämisches Kichern, das wie ein tödlicher Gruß in den kleinen Schlafraum hineinschallte und dem Mädchen Angstschauer über den Körper trieb.
    Wer war der Unbekannte? Liz Vacarro wollte ihn sehen. Sie drückte ihren Oberkörper zur Seite und streckte den Arm aus. Der Lampengriff bestand aus Metall. Auch diese Legierung hatte die Wärme angenommen, und sie hob die Lampe so weit an, dass sie gegen die Tür leuchten konnte, wobei sie den Arm noch etwas drehte. Das Licht traf den Spalt - und den Mann. Es war Sugar! Der zog ein wenig den Kopf ein, weil ihn das Licht blendete, aber er lachte auch weiterhin.
    Liz kannte den Grund. Sie befand sich in der Hand dieses gefährlichen Mannes, der keine Sekunde zögern würde, sich für die Demütigung zu rächen.
    Mit einer lässigen Bewegung schob er die Tür auf und eierte über die Schwelle.
    »Mach keine Panik, Süße, ich hole dich doch!«
    »Verschwinde, Sugar, hau ab, sonst…!«
    »Was sonst?« Er kam einen Schritt näher. »Prinzessin, reg dich ab. Ich bin dein Prinz, und den wirst du doch empfangen wollen - oder etwa nicht?«
    »Nein, nein! Du sollst weggehen. Ich will mit dir nichts zu tun haben, verdammt.«
    »Du bist nichts Besseres, Süße, auch wenn du dich dafür hältst. Daran solltest du denken.«
    »Geh!«
    »Später, Prinzessin, viel später. Vorerst werde ich dich packen, das glaube mir.«
    Er rieb seine Hände. Die Finger waren ziemlich dick, aber trotzdem lang und geschmeidig. An seinem rechten
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