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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical
Autoren: Jason Dark
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ausgetauscht. Es tut mir nicht einmal leid für dich, Zion Weber, aber du kannst gehen. Verschwinde aus meinem Gesichtsfeld.«
    Der Tänzer ließ den Arm sinken. Plötzlich glänzte auf seiner braunen Haut der Schweiß. »Sir…« Er holte noch einmal Luft, bevor er es wieder versuchte. »Sir, ich weiß, dass ich mich nicht richtig benommen habe. Aber könnten Sie nicht einmal…?«
    »Ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich hasse es, wenn jemand keine Disziplin zeigt. Das ist schlecht für das Stück. Und was schlecht für das Stück ist, das ist auch schlecht für uns alle. Hast du verstanden? Du reißt nicht nur dich hinein, Zion Weber, auch alle anderen, und so etwas hasse ich. Geh!«
    Der Schwarze nickte. Es wirkte abgehackt, total deprimiert, und Weber fühlte auch die Blicke seiner Kollegen auf sich gerichtet. Sie brannten in seinem Rücken, wo sich unter dem Stoff deutlich die Muskeln abzeichneten.
    »Wie lange willst du denn noch warten?« klang es höhnisch aus dem Zuschauerraum.
    »Ja, Sir, ich gehe.« Weber drehte sich um. Er wollte eine der Gassen an der Seite benutzen, aber dagegen hatte Hammond D. Myers etwas.
    »Nein, nimm den Schädel!«
    Weber erschrak. Er wandte dem Zuschauerraum sein Profil zu, und er wusste auch, wo sich der Schädel befand. Er war die wichtigste Dekoration auf der Bühne. Um ihn drehte sich das Grusical, und er war auch bei den Proben dabei.
    Noch lag er im Dunkeln, aber da flammten schon zwei Scheinwerfer auf. Die Lichtkegel wanderten über die Bühne und erreichten schnell den Schädel.
    Es war noch nicht die optimale Beleuchtung, die sich der Regisseur vorstellte, aber so sah der Schädel schaurig genug aus. Ein riesiges bleiches Gebilde mit großen Augenhöhlen, einer ebenfalls zerstörten Nase und einem offenen Mund.
    Sämtliche Öffnungen waren so groß, dass mehrere Menschen gleichzeitig durch ein Loch klettern konnten.
    »Nimm den Mund!«
    Weber nickte. Er schaute nach vorn, sah nicht nur den Schädel, auch seine Kollegen und Kolleginnen, die den Schädel einrahmten. Weber wurde angestarrt. Keiner wollte jetzt in seiner Haut stecken. Bevor er sich in Bewegung setzte, schaute er seine Freunde an, die, wenn sie den Blick auf sich gerichtet sahen, ihre Köpfe senkten und zu Boden starrten. Da hatte jeder von ihnen ein schlechtes Gewissen, weil er dem Kollegen nicht beistand.
    »Soll ich dich von der Bühne holen lassen?« erklang es hart und giftig aus dem Zuschauerraum.
    »Nein, nein, schon gut.«
    »Dann geh endlich!«
    Zion Weber ging. Seine Schritte, sonst geschmeidig und voller Kraft, wirkten plötzlich müde, als er den Schädel ansteuerte, der plötzlich eine andere Farbe bekam, weil vor die beiden Scheinwerfer Farbfilter geschoben worden waren.
    An der rechten Seite leuchtete der Kopf rot, als wäre er in Blut getaucht worden. An der linken Seite zeigte er sich von einem fahlen Violett. Zion Weber sollte durch den Mund gehen. Den Kopf hielt er gesenkt. Er kannte den Trick mit dem Schädel und wusste auch von dem Labyrinth. Obwohl der Eingang hoch genug war, zog Zion Weber den Kopf ein, als er den Schädel betrat.
    Hinter dem Maul befand sich eine Plattform. Vom Zuschauerraum her nicht einsehbar. Dort konnte man sich orientieren, wenn das Licht in dem Schädel brannte. Dann waren auch die Leitern zu sehen, die in die Tiefe führten. Der Tänzer tastete nach dem Lichtschalter. Er war nervös und hatte Angst, in die Tiefe zu stolpern.
    Panik stieg in ihm hoch. Plötzlich kam ihm der Schädel wie eine gewaltige Falle vor. Er wollte fliehen. Die Bühne bedeutete Rettung und Leben. Der Schädel aber…
    »Runter mit dir! Spring!«
    Weber erschrak, als er das scharfe Flüstern vernahm. Er konnte den Sprecher nicht sehen, der musste sich irgendwo innerhalb des Schädels versteckt halten, denn groß genug war dieses Gebilde schließlich.
    »Was soll ich?«
    Weber stand noch immer am Rand der Plattform. Er rechnete mit keinem Angriff, deshalb kam der Tritt in den Rücken völlig überraschend. Zion Weber wurde nach vom katapultiert. Er kam nicht einmal dazu, einen Schrei auszustoßen, die Kehle war wie zugeschnürt, und er fiel in die Dunkelheit.
    Bis zur zweiten Plattform war es kein weiter Weg. Er würde hart aufschlagen, okay, aber er konnte sich auch dank seiner Geschmeidigkeit zur Seite rollen.
    Die Landung erfolgte auf einem weicheren Untergrund, als er es sich vorgestellt hatte. Als wäre er in Schlamm gelandet, kam es ihm vor. Seine ausgestreckten Hände versanken
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