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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical
Autoren: Jason Dark
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Bill Conolly den Rücken zu.
    »Wollen Sie mir keine Antwort geben?« Bill ging näher.
    »Ja.«
    »Dann bitte.«
    Giesen drehte sich herum. Und er hielt in seiner rechten Hand einen Revolver. »Das ist meine Antwort, Conolly.« Wieder lächelte er. Diesmal noch kälter als zuvor. »Sie haben mich reinlegen wollen, aber wer das versucht, muss früher aufstehen. Sie haben es zu spät getan, Mr. Conolly. Viel zu spät. Und ich frage Sie, wo sich Ihr Kollege befindet.«
    Bill hob die Schultern. »Von wem reden Sie?«
    »Er heißt John, nicht?«
    »Wenn Sie meinen.«
    Giesen wirkte unwirsch. »Hören Sie auf, mich reinlegen zu wollen. Ich weiß Bescheid.«
    »Wie schön für Sie, Meister.«
    »Aber weniger für Sie, denn diese Waffe hier ist geladen. Ich würde auch nicht zögern, abzudrücken.«
    »Einen Mord hinter der Bühne?«
    »Es wäre nicht der erste, der auf einem solchen Terrain passiert, Mr. Conolly. Sie suchen doch bestimmt Liz Vacarro oder vielleicht die junge Kollegin namens Laurie Ball?«
    »Was wissen Sie, Giesen?«
    »Aha, jetzt kommen wir der Sache schon näher.« Giesen zog seine Hand ein wenig zurück. Er hatte sie unter seinem Umhang verschwinden lassen, der vorn geteilt war. So schaute nur mehr das dunkle Loch der Mündung hervor, und das wies auf Bills Körper.
    »Was haben Sie mit Laurie Ball angestellt?« fragte Bill scharf.
    »Ich habe ihr nichts getan.«
    »Wer dann?«
    »Vielleicht waren es die Zwerge«, erklärte er höhnisch, und Bill zuckte zusammen, weil die Musik plötzlich sehr laut wurde und die Tänzer wieder auf der Bühne umherwirbelten.
    »Wo befinden die sich?«
    »Ganz in der Nähe.«
    »Es sind Mörder!«
    Giesen lachte wieder, und es klang abermals schauerlich. »Mörder? Nein, so können Sie das nicht sehen. Sie haben das Feuer eines wunderschönen Landes erlebt, von dem Grusical berichtet. Sie wissen, dass es kein Märchen ist. Dieses Land gibt es.«
    »Aibon!«
    Mit dieser Antwort hatte Bill den anderen überrascht. »Sie wissen darüber Bescheid?«
    »Ich kenne es.«
    Dr. Horrors Augen verengten sich. »Das gefällt mir überhaupt nicht, Mr. Conolly. Wahrscheinlich wissen Sie schon zuviel. Liz Vacarro hat Sie beschrieben und hat mich auch vor Ihnen gewarnt. Ich glaube, sie tat gut daran. Sie habe ich mir bereits vorgenommen, Ihren Partner werde ich mir als nächsten vornehmen.«
    »Versuchen Sie es.«
    Dr. Horror schaute den Reporter düster an. »Das Feuer des Landes Aibon wartet auf dich, mein Junge. Ganz bestimmt.« Er grinste kalt und schob die Waffenmündung wieder ein Stück vor. »Drehen Sie sich um, Mr. Conolly.«
    »Ich denke nicht daran.«
    »Dann schieße ich.«
    »Ohne Schalldämpfer?« Bill behielt die Nerven. »Sie würden trotz der Musik auffallen.«
    »Das stimmt.«
    Diesmal lächelte Bill. »Also steht es unentschieden.«
    »Wenn Sie meinen.« Giesen sprach etwas lauter, mit einer volltönenden und auch wohlklingenden Stimme. Er hatte seine Augen weit geöffnet, als wollte er Bill hypnotisieren oder nach einer Stelle suchen, wo er die Kugel hinsetzen wollte.
    Beides stimmte nicht. Und Bill, der so aufmerksam gewesen war, wurde trotzdem überrascht.
    Der Gegenstand wirbelte aus einem Spalt im Vorhang hervor. Es war ein keulenartiges Ding, sehr dunkel und matt glänzend. Und es traf hart und genau.
    Bill Conolly hatte den Kopf noch einziehen wollen, allein, er war nicht schnell genug. An seiner rechten Stirnseite flammte der Schmerz auf, der sich gedankenschnell ausbreitete und den Reporter in das Reich der Bewusstlosigkeit riss.
    Dr. Horror verschwamm vor seinen Augen. Er wurde zu einer schattenhaften, milchigen Gestalt. Dass durch den Spalt im Vorhang ein Zwerg schlüpfte, sah Bill nicht mehr. Da lag er schon bewegungslos auf dem Boden.
    Gary Giesen und sein Helfer erwachten zu einer fieberhaften Tätigkeit. Der Zwerg blieb dabei stumm, aber Giesen war in seinem Element.
    »Aibon kennst du, Conolly.« Er lachte knapp und schaurig auf. »Aber nicht richtig, wie mir scheint. Ich werde dafür Sorge tragen, dass es dich nie mehr loslässt…«
    ***
    Die Kulisse deckte mich ausgezeichnet, und Bill würde ein übriges tun, um die anderen abzulenken. Ich aber wollte auf die Bühne und ein wenig mitmischen.
    Für mich stand längst fest, dass dieser verfluchte Schädel nicht so harmlos war. Besonders sein Inneres musste meiner Ansicht nach noch einige Überraschungen parat haben.
    Im Augenblick war es mir noch zu ruhig. Auf der Bühne gab es keine Hektik, es wurde
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