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Britannien-Zyklus 03 - Die Herrin von Camelot

Titel: Britannien-Zyklus 03 - Die Herrin von Camelot
Autoren: Diana L. Paxson
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leeres Land vorgestellt, welches in mehreren Wellen besiedelt wurde. Darin spiegelt sich die historische Völkerwanderung der Kelten, die über Jahrhunderte hinweg immer weiter nach Westen drängten, bis sie von der Atlantikküste aufgehalten wurden.
    Die Danaer bildeten die fünfte von sechs Invasionen, aber sie können im eigentlichen Sinne als die Götter Irlands angesehen werden, und auch die Halbgötter der walisischen Sage sind nach ihrem Vorbild geformt. Nach dem »Buch der Eroberungen« waren die Danaer selbst die Letzten der Nemedier, eines der früheren Invasionsvölker, doch während ihres Exils in einem unbekannten Land erwarben sie magische Fähigkeiten unterschiedlicher Art. Vor allem aber brachten sie aus den vier Städten jenes Landes vier heilige Gegenstände mit: das Schwert von Findias, den Speer von Gorias, den Kessel von Murias und den Stein von Falias.
    Nachdem die Danaer in einem magischen Nebel in Irland gelandet waren, besiegten sie die dort ansässigen Fir Bolg, ebenfalls Abkömmlinge der Nemedier, in der Schlacht von Magh Tuiredh. Sie verteidigten das Land in einer zweiten Schlacht gegen die halbmenschlichen Fomorier, mit denen sich die Fir Bolg verbündet hatten, und wurden schließlich von dem sechsten und letzten Invasionsvolk, den Söhnen Míls – den Gälen –, besiegt. Nach ihrer Niederlage verhandelten sie mit den Siegern, um zumindest die Hälfte ihres Reiches zu behalten. Die Milesier wiesen ihnen die untere Hälfte zu, und dort lebt, wie es heißt, das Volk der Sídhe, der Hohlen Hügel, bis auf den heutigen Tag.
     
     
    Das Schwert der Macht
     
    Ursprünglich, während des Exils, herrschte der Dagda, der »Große Gott«, über die Danaer; inwieweit die Muttergöttin Dana ebenfalls eine Herrscherfunktion ausgeübt hat, ist unklar, da sie in der Geschichte nie direkt in Erscheinung tritt. Während der Invasion wird jedoch das Volk von Nuadu, dem Träger des magischen Schwertes, angeführt. Doch trotz dieser Waffe, welche Wunden schlägt, die niemals heilen, wird ihm in der Schlacht gegen die Fir Bolg die Hand abgetrennt. Als ein Versehrter kann er nach dem Gesetz nicht mehr König sein. Auch die silberne Hand, die ihm Diancécht, der Heiler der Danaer, anpasst und die genauso beweglich ist eine echte, kann daran nichts ändern.
    Der neue von den Danaern erwählte König, Bres, halb Danaer und halb Fomorier, erweist sich als schlechte Wahl, denn er ist tyrannisch und geizig. Er wird wieder abgesetzt, und Nuadu übernimmt erneut die Herrschaft. Denn inzwischen hat ihm Midach, der Sohn Diancéchts, seine abgetrennte Hand wieder angesetzt – wofür er von seinem Vater getötet wurde, welcher es nicht verwinden konnte, dass sein Sohn ein besserer Arzt war als er. Erst als Lugh Lamfhada – von dem noch zu berichten sein wird – an den Königshof von Tara kommt, tritt Nuadu freiwillig zu dessen Gunsten zurück. Nach der einen Überlieferung fällt er in der zweiten Schlacht von Magh Tuiredh; nach der anderen lebt er weiter in den Hohlen Hügeln. Was aus seinem Schwert wurde, ist nicht überliefert.
    Doch in dem walisischen Gedicht des 9. Jahrhunderts, Preiddeu Annwfn, »Die Beute von Annwn«, betitelt, das sich auf eine verloren gegangene Sage bezieht, wird ein machtvolles Schwert erwähnt, welches von einem gewissen Llwch Lleiminawg geschmiedet wurde. Dieses Schwert taucht später in Culhwch und Olwen wieder auf, wo es ›Caladfwlch‹ genannt wird. Dieses magisches Schwert aus Licht ist das legendäre keltische Glaive, der Vorläufer aller großen Klingen, die nur von Helden geführt werden können, die von der Bestimmung dazu auserwählt sind. Solche Schwerter besitzen einzigartige Eigenschaften, und oft verleihen sie dem Besitzer übermenschliche Fähigkeiten. Doch wie alle Gaben der Götter sind sie zweischneidig, und das Schicksal des Mannes ist unweigerlich mit dem des Schwertes verbunden.
    Auch für Artus’ Aufstieg ist ein Schwert von großer Wichtigkeit. Sein Anspruch auf den Thron und seine Vermählung mit der Herrin des Landes stehen und fallen damit, ob er ein Schwert aus einem Stein ziehen kann. Doch seine wahre Macht liegt in einem anderen Schwert begründet, das ihm von der Herrin vom See verliehen und am Ende wieder in ihre Obhut gegeben wird. In der lateinischen Historia Regum Britanniae, der »Geschichte der Könige Britanniens«, des Geoffrey von Monmouth (um 1136) heißt dieses Schwert ›Caliburnus‹, woraus später ›Excalibur‹ wurde.
    Das Blankziehen
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