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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
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er das vorhatte!«
    »Keine Prügel. Schlimmer.« Dominic starrte auf die breite, furchtbar eindrucksvolle Fassade von Dornleigh. Eiseskälte hatte sein Herz überzogen. »Lauf zum Aussichtspunkt. Ich erzähl's dir dort.«
    Er rannte los, sein Zwillingsbruder einen halben Schritt hinter ihm. Als sie den runden griechischen Tempel erreichten, keuchten beide schwer. Da er unbedingt als Erster da sein wollte, bückte sich Kyle die letzten paar Schritte und klatschte mit der Hand auf den untersten Stein, genau in dem Moment, in dem Dominic ihn erreichte. »Ich bin der Erste!«
    »Nein, bist du nicht!« Schwer atmend funkelte Dominic seinen Bruder an, aber sein Protest war halbherzig. Er ließ sich auf die oberste Stufe fallen, ohne einen Blick für das herrliche Grün zu haben. »Er ... will uns auf verschiedene Schulen schicken.«
    »Was!« Kyle sank auf die Stufe neben ihm. »Das kann er nicht machen!«
    »Er kann es und hat es schon gemacht.« Dominic schluckte, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. »Nach Michaelis gehst du nach Eton, während ich nach Rugby abgeschoben werde.«
    Er spürte den stummen Schmerz, der seinen Bruder überkam, wie ein Echo seines eigenen Schreckens, als Wrexham diese Ankündigung machte. Seine frühesten Erinnerungen bezogen sich auf Kyle. Er würde sich lieber den rechten Arm abhacken, als von seinem Zwillingsbruder getrennt zu werden. »Vielleicht kann Mama ihn umstimmen.«
    »Er hat doch noch nie auf sie gehört«, erwiderte Kyle. »Er hört auf niemanden.«
    Das konnte er leider nicht leugnen. »Ich werd mich in Rugby rausschmeißen lassen. Dann lässt er mich vielleicht auch nach Eton gehen.«
    »Er wird dich verprügeln, aber nicht nach Eton schicken.« Kyle zog die Stirn in Falten. »Irgendwie ergibt es einen Sinn. Schließlich werde ich einmal Earl sein und die Earls von Wrexham waren seit eh und je in Eton.« Besitzergreifend schweifte sein Blick über die Hügel von Northamptonshire. Land der Wrexhams, so weit das Auge sehen konnte. »Du bist nur der jüngere Sohn.«
    »Nur weil du zehn Minuten älter bist!« Dominics Enttäuschung schlug in Wut um und er stürzte sich mit geballten Fäusten auf seinen Bruder.
    »Ich bin der Erbe und du die Reserve!«, spöttelte Kyle und schlug zurück. »Mich hat er gerufen, um über unsere Einschulung zu sprechen. Du warst ja nur da, weil wir ihn reinlegen wollten.«
    Die beiden rollten über das Gras, traten und schlugen sich.
    Streitereien, die in einer Prügelei wie dieser endeten, flammten ab und zu zwischen ihnen auf. Aber sie versöhnten sich schnell wieder. Der Kampf endete, als Kyles Schädel durch einen Hieb auf einer Steinstufe landete und er bewegungslos liegen blieb.
    Von Panik ergriffen fiel Dominic neben seinem Bruder auf die Knie. Blut floss aus einer Wunde oberhalb von Kyles Ohr. Dominic zerrte ein Taschentuch hervor und drückte den gefalteten Stoff auf das blutverschmierte dunkle Haar. »Kyle, tut es sehr weh?«
    Sein Zwillingsbruder blinzelte benommen. »Ich bin trotzdem zehn Minuten älter als du, Dom.«
    Dominic lehnte sich zutiefst erleichtert zurück. Das Tuch weiterhin auf die Wunde pressend, sagte er: »Älter heißt nicht besser.«
    »Zehn Minuten besser, aber deswegen werde ich öfter verprügelt.« Er versuchte zu lächeln. »Vielleicht sollten wir weglaufen.«
    Dominic war jetzt der Vernünftigere. »Er kann uns auf verschiedene Schulen schicken, aber er kann uns nicht trennen, nicht wirklich. Wir sind zwei gleiche Hälften eines Ganzen.«
    Kyle umarmte Dominic stürmisch. »Und die besten Freunde. Immer.«
    Im Alter von zehn Jahren konnte sich keiner von ihnen vorstellen, dass ihre Verbundenheit ein Ende nehmen würde.
     
    Dominic wachte auf. Sein Herz pochte. Viele Jahre waren verstrichen, seitdem er das letzte Mal von dem Tag geträumt hatte, an dem sich alles veränderte. Kyles plötzliches Auftauchen in seinem Leben hatte diese Erinnerungen wieder ausgelöst. Jener Sommer, bevor sie in getrennte Schulen geschickt wurden, war die letzte schöne Zeit, bevor das Leben anfing, falsch zu laufen.
    Nicht falsch, korrigierte er sich bewusst. Es war der Beginn der Freiheit gewesen. Er war er selbst geworden und nicht ein nutzloses Anhängsel der Familie Renbourne. Obwohl Kyle wohlhabend war und eine glänzende Zukunft vor sich hatte, würde Dominic nicht mit ihm tauschen wollen, nicht wirklich. Unter Wrexhams
    Fuchtel zu leben, musste jeden Menschen übellaunig machen. Schlecht gelaunt und verdammt
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