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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
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sich wieder gelegt, als Mrs. Rector ein wenig unsicher meinte: »Aber vielleicht hat Lord Amworth Recht. Ein Ehemann ist vielleicht genau das Richtige für dich. Und vielleicht sogar ein Kind.« Sehnsucht klang in diesen Worten mit.
    Sie brauchte mehr Löwenzahn. Ohne sich nach ihrer Gefährtin umzublicken, stieg sie vom Stuhl und ging hinaus, um die Blumen zu pflücken.
    Kyle schloss die Tür zu dem kleinen eleganten Stadthaus mit dem eigenen Schlüssel auf. Der Arzt, grauhaarig mit müden Augen, war gerade im Gehen. Er neigte den Kopf. »Mylord.«
    »Sir George.« Kyle legte den Hut auf einer Kommode ab und konnte seinen Gesichtsausdruck auf diese Art verbergen. »Wie geht es ihr?«
    Der ältere Mann hob die Schultern. »Sie ruht. Das Laudanum nimmt ihr die Schmerzen.«
    Mit anderen Worten, es hatte sich nichts verändert. Aber Kyle hatte auch keine Wunder erwartet. »Wie viel Zeit geben Sie ihr noch?«
    Der Arzt zögerte. »Das ist immer schwer zu sagen, aber wenn ich raten müsste, dann würde ich sagen, vielleicht vierzehn Tage.«
    So Gott will, würde das lange genug sein. Er hoffte es mit jeder Faser seines Seins. »Darf ich sie jetzt sehen?«
    »Sie ist wach, aber sehr schwach. Ermüden Sie sie nicht.« Der Arzt seufzte. »Obwohl es eigentlich keine Rolle mehr spielt. Guten Tag, Mylord.«
    Nachdem der Arzt das Haus verlassen hatte, ging Kyle nach oben. Die mit Teppich belegten Treppen dämpften seine Schritte. Wie oft war er diese Stufen hinaufgestiegen? Unzählige Male. Als er dieses Schmuckkästchen von einem Haus das erste Mal betreten hatte, wusste er, dass es für sie wie geschaffen war. Sie selbst war entzückt und meinte, dass sie es nie verlassen wollte. Und so war es auch gekommen, bis zu diesen letzten schmerzvollen Monaten.
    Er klopfte leise an die Tür, um ihr sein Eintreten anzukündigen. Constancia lehnte in einem Nest von Kissen auf dem Sofa. Heller Sonnenschein ergoss sich über ihre Gestalt. Gnadenlos zeigte das harte Licht ihr müdes Gesicht und die weißen Strähnen in ihrem schwarzen Haar, doch ihr Lächeln enthielt alle Süße dieser Welt. »Mylord. Wie schön, dich zu sehen«, sagte sie mit einem verführerischen Akzent in ihrer Stimme.
    Er küsste sie auf die Stirn, setzte sich dann in den Sessel neben dem Sofa und nahm ihre Hand. Sie fühlte sich unerträglich zerbrechlich an, fast nur Haut und Knochen. »Ich habe eine Überraschung für dich, Constancia. Ich habe eine schnelle Privatjacht gemietet. Am Montag starten wir nach Spanien. Du wirst in der Kabine des Kapitäns wohnen.«
    Sie schnappte nach Luft. »Wie ist das möglich? Du hast so viele Verpflichtungen. Die Reise nach Shropshire, die keinen Aufschub duldet...«
    »Darum wird sich mein Bruder kümmern.«
    »Dein Bruder?« Ihre Augen wurden groß. »Ich wusste nicht, dass du einen Bruder hast.«
    Jahrelang hatte Kyle seinen Bruder absichtlich verschwiegen, aber da s war nun nicht mehr möglich. » Dominic, mein Zwillingsbruder.«
    »Un hermano gemelo? Ein Zwillingsbruder?«, wiederholte sie, erstaunt und überrascht, wie es die Menschen in diesem Fall oft sind. »Sieht er aus wie du?«
    »Man sagt, wir seien identisch.
    Sie lachte ein wenig. »Zwei so gut aussehende Männer! Das ist unbegreiflich.«
    Vielleicht hatte er Dominic aus diesem Grunde nie erwähnt, seinen heiteren, lebensfrohen Zwillingsbruder, der jedermanns Sympathien gewann, besonders die der Frauen. »Nur im Gesicht sehen wir uns ähnlich. Sonst sind wir sehr verschieden.«
    Sie wurde ernst und blickte ihn aus den dunklen Augen an, die ihm mitten in seine Seele schauen konnten. »Du hast mir von deinem Vater erzählt, deiner jüngeren Schwester, deiner Mutter, Gott hab sie selig, aber niemals von deinem Zwillingsbruder. Weshalb nicht?«
    »Er gehört nicht zu meinem Leben. Wir sehen uns nie.« Durch ihren unbeirrten Blick ein wenig aus der Fassung gebracht, fügte er hinzu: »Dominic war immer rebellisch, verantwortungslos.«
    »Und trotzdem hilft er dir jetzt.«
    »Es wird auch nicht zu seinem Schaden sein«, sagte Kyle trocken.
    Sie hielt den Atem an. »Gibt er etwa vor, du zu sein? Hoffentlich nicht, querido!«
    Er verfluchte sich selbst. Es war nicht seine Absicht gewesen, sie so weit einzuweihen, aber es war schwer, etwas vor ihrem scharfen, intuitiven Verstand geheim zu halten. Er wollte nicht weiter über seinen Bruder sprechen und wechselte das Thema. »Ich werde Teresa bitten, deine Sachen zu packen. Es bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    Einen Augenblick
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