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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
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astfrei.
    Bis auf einen Teil, der von einem Fluss begrenzt wurde, war das gesamte Gelände von einer Mauer umgeben. So hatte Kyle es beschrieben. Wie gemacht, um verrückte Mädchen am Weglaufen zu hindern.
    Dominic ließ das Pferd anhalten, als das Haus in Sicht kam. Es war aus dem gleichen grauen Stein erbaut wie die Parkmauer. Der großflächige Bau von symmetrischer Anordnung hatte ein steiles Schieferdach, das mit mehreren zierlichen Giebeln versehen war. Mindestens hundertfünfzig Jahre alt, vermutete er.
    Der offizielle Sitz der Earls von Grahame lag in Lincolnshire, auf der anderen Seite Englands. Meriels Onkel lebte dort. Ihre Eltern aber hatten Warfield den Vorzug gegeben, das seit Jahrhunderten der Familie von Meriels Mutter gehörte. Wahrscheinlich würde Kyle seine Frau nach der Hochzeit hier in der vertrauten Umgebung wohnen lassen, während er die meiste Zeit in Dornleigh oder in London verbringen würde. Er konnte sie besuchen, wenn er es für nötig hielt, und ein oder zwei Kinder in die Welt setzen.
    Mit aufeinander gepressten Lippen lenkte Dominic Pegasus um das Haus herum zu den Stallungen. Kein Mensch war in Sicht. Er stieg ab und führte das Pferd in einen der Ställe. Das Gebäude war zwar groß, aber nur eine Hand voll der Boxen besetzt, meistens von alten Kutschpferden.
    Er blickte sich um und war nicht sicher, ob er das Pferd selbst abreiben musste, was ihm aber nichts ausgemacht hätte; im Grunde zog er es vor, sich selbst um seine Tiere zu kümmern. In diesem Fall aber hätte er einen besseren Service erwartet. Endlich schlurfte ein Pferdeknecht, so alt wie der Pförtner, auf ihn zu. »Guten Tag, Lord Maxwell.« Er neigte den Kopf respektvoll. »Darf ich Ihr Pferd versorgen?«
    Dominic übergab ihm die Zügel. Beinahe hätte er eine beiläufige Bemerkung über das schöne Wetter gemacht, hielt sich aber zurück. Kyle würde sich nicht mit fremden Dienstboten unterhalten. Ein wenig zu spät fiel ihm ein, dass Kyle auch seinen Hut niemals in der Kutsche gelassen hätte wie Dominic.
    Nachdem er dem Alten erklärt hatte, dass sein Gepäck mit der Kutsche nachkommen würde, ging er auf das Haus zu und rief sich noch einmal in Erinnerung, was Kyle ihm über den Haushalt erzählt hatte. Schließlich war dies der kritischste Punkt seines Aufenthalts in Warfield. Lady Meriel wurde von zwei ältlichen Witwen betreut, irgendwelchen entfernten Cousinen, Mrs. Rector und Mrs. Marks. Kyle hatte sich nicht lange über das Paar ausgelassen, da er der Meinung war, sie würden sich leicht täuschen lassen.
    Dominic war sich da nicht so sicher. Seiner Erfahrung nach waren niedliche, ältere Damen oft sehr aufmerksam, besonders, da Kyles Besuch ein aufregendes Ereignis in ihrem sonst so ruhigen Leben bedeutete.
    Als er am Fuß der Treppe angekommen war, öffnete sich die Tür. Zwei Frauen erschienen und lächelten ihn zur Begrüßung an. Die kleinere war sanft und rund und liebenswert und hatte schneeweißes Haar. Die andere war ein wenig größer, mit einem eckigem Gesicht. Das braune Haar war von silbernen Strähnen durchzogen. Erschrocken wurde ihm bewusst, dass er nicht die geringste Ahnung hatte, wer wer war.
    Die Frau mit dem eckigen Gesicht sagte: »Lord Maxwell, wie schön, Sie wiederzusehen. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise.«
    Voller Unbehagen registrierte er, dass den pfiffig dreinblickenden Haselnussaugen hinter den Brillengläsern nichts entging. Verdammt noch mal, welche Cousine war sie?
    Dann fiel ihm wieder ein, dass er Kyle war und sich nur kühl und unnahbar zu geben brauchte. Er verbeugte sich tief. »Wie Sie sehen, konnte ich meinem Impuls nicht widerstehen vorauszureiten. Mein Diener wird gleich mit der Kutsche eintreffen.«
    Die andere Frau meinte besorgt: »Sie müssen müde sein. Darf ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten?«
    »Das wäre reizend.« Er hakte sich bei beiden Damen unter, worauf sie erfreut lächelten, und führte sie die Stufen hinauf. »Wird uns Lady Meriel Gesellschaft leisten?«
    »Oh, nein«, entgegnete die größere der beiden. Es klang so, als ob diese Antwort auf der Hand läge und sich eine Frage erübrigte. Obwohl er vorbereitet war, merkte Dominic zu seinem Schrecken, wie wenig er eigentlich wusste. Dieses Haus, diese beiden Damen waren ihm fremd.
    Und er hätte diesen verdammten Hut aufbehalten sollen.
     
    Die Ankunft Morrisons und des Gepäcks erlaubte Dominic, sich zum Abendessen wieder mehr in Kyles Rolle einzufühlen. Er kleidete sich mit größter
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