Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Sorgfalt um, wie es sich für einen Mann ziemte, der seiner Braut begegnen würde. Prüfend begutachtete er sich im Spiegel. Erstaunlich, was ein anderer Schneider und eine geringfügige Veränderung des Gesichtsausdrucks alles bewerkstelligen konnten. Nur jemand, der Kyle gut kannte, würde bemerken, dass das Spiegelbild einen anderen Mann zeigte.
    Eine Glocke ertönte laut schallend und hätte Tote zum Leben erwecken können. Er ging in den kleinen Salon hinunter, wo ihn seine beiden Gastgeberinnen erwarteten. Er hatte gehofft, auch die Verlobte seines Bruders anzutreffen, aber sie war nicht erschienen. Nach einem Sherry und einigen ausgetauschten Höflichkeiten führte er die Damen zu Tisch. Vier Plätze waren gedeckt. Aber noch immer keine Lady Meriel. Die Frau mit dem eckigen Gesicht - er hatte ganz vergessen, sich von Morrison über die Damen aufklären zu lassen - blickte stirnrunzelnd auf den leeren Stuhl und gab dann das Zeichen, dass man mit dem Servieren beginnen könne.
    Abgesehen von einem merkwürdigen Tafelaufsatz aus Unkraut und Gräsern, waren Speisen und Service ausgezeichnet, aber der vierte Stuhl blieb und blieb leer. Dominic wusste, dass Kyles erste kurze Begegnung mit seiner zukünftigen Braut an diesem Esstisch stattgefunden hatte, also fragte er schließlich: »Fühlt sich Lady Meriel nicht wohl?«
    Die beiden Frauen wechselten Blicke. Die kleinere meinte etwas unbehaglich: »Sie wissen ja, wie sie ist, Lord Maxwell. Für gewöhnlich isst sie mit uns zu Abend, aber nicht immer.«
    Nachdenklich nippte er an seinem Weinglas. Er ent schloss sich zur Offenheit, auch wenn es mehr seine Art war und nicht die seines Bruders. »Aber im Grunde weiß ich gar nicht, wie sie ist. Obwohl ich sie gesehen habe und mit Lord Amworth über sie sprach, hat dies nichts mit meinem persönlichen Wissen über sie zu tun. Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um mir mehr über sie zu erzählen. Schließlich kennen Sie beide Lady Meriel am besten.«
    »Wahrscheinlich haben Sie Recht, aber keiner kennt sie wirklich, vielleicht mit Ausnahme von Kamal.« Die kleinere Frau blickte ihn mit ernsten Augen an. »Meriel ist nicht wie andere. Sie ist so ein süßes Kind.«
    »Kein Kind«, verbesserte sie die Cousine. »Eine erwachsene Frau. Aus diesem Grund möchte Amworth sie verheiratet sehen. Er fürchtet, dass sie in ihrer Unschuld in die Irre geführt werden könnte.«
    Dominic hakte sofort ein. »Wollen Sie damit sagen, dass sie keinen Sinn für Moral hat?«
    »Wie sollte sie?«, ließ sich jetzt die Frau mit dem eckigen Gesicht vernehmen. »Sie hat das Gemüt eines Kindes. Nicht einmal das, denn ein Kind würde auf Menschen reagieren. Meriel ...« Sie zögerte und suchte nach passenden Worten. »Sie bemerkt uns kaum. Sie ist wie ein lieber, gutartiger Geist, der in seiner eigenen Welt lebt, getrennt vom Rest der Menschheit.«
    »Mit Ausnahme ihrer sporadischen Wutanfälle«, warf die andere Frau scharf ein. »Ich möchte offen zu Ihnen sein, Mylord. Ich habe meine Zweifel und halte den Vorschlag ihres Onkels, sie zu verheiraten, für ungut. Ich glaube nicht, dass Meriel überhaupt den Sinn der Ehe begreifen kann, außerdem kann ich mir nicht vorstellen, wie Sie eine solche Verbindung zufrieden stellen könnte.«
    Er forschte in dem weichen runden Gesicht und in den blassblauen Augen. Jeder, der ältere Damen als nett und unbedarft abtat, hatte sie nicht aufmerksam beobachtet. »Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit. Vergessen Sie nicht, die Ehe ist noch nicht geschlossen. Der Grund dieses Besuches ist doch, herauszufinden, ob eine Heirat überhaupt möglich ist. Ich versichere Ihnen, dass ich dem Mädchen keinen Schaden zufügen möchte.«
    Die kleinere Cousine nickte zufrieden, aber Dominic war beunruhigt. Kyle schien fest entschlossen, mit Lady Meriel die Ehe einzugehen. Obwohl es Dominic im Grunde genommen völlig gleichgültig sein konnte, welche Dummheiten sein Bruder beging, kümmerte es ihn doch. Verdammt noch mal! Er musste versuchen, sich bei dem Mädchen beliebt zu machen, aber die Dinge doch so weit offen zu belassen, dass Kyle sich ehrenvoll zurückziehen konnte, wenn er seine Meinung änderte. »Auf welche Gebiete erstrecken sich Lady Meriels Fähigkeiten?«
    »Sie hat eine gute Hand für Pflanzen und Tiere.« Die größere Frau lächelte traurig. »Vielleicht ist sie den Tieren in der Natur näher als den Menschen. Weiß der Himmel, sie hat kein Verständnis für normale Vorgänge. Sehen Sie sich diese
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher