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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
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haben, ist sie in Ihrem Land noch üblich.«
    »Ein wunder Punkt für viele.« In Boston wurde Gavin einmal im Vertrauen gefragt, ob es möglich sei, Sklaven illegal in die Karibik zu bringen. Daraufhin hatte er den Fragenden aus dem Büro geworfen und seinen Jahresbeitrag für die Anti-Sklaverei-Bestrebungen der Quaket verdoppelt.
    »Dann wollen wir uns hier nicht länger aufhalten.« Die Worte des Sultans waren höflich, aber er schmunzelte amüsiert über das Missbehagen seines Gastes.
    Der Verkauf des jungen Mannes ging nach lebhaftem Bieten schnell vonstatten. Er wurde zu einem Tisch geführt, wo einige Geldscheine die Hände wechselten. Angewidert wandte sich Gavin ab und sah den nächsten »Posten«, der aus einem Schuppen hinter dem Pavillon gebracht wurde. Eine hoch gewachsene Frau mit zerzaustem, dunklem Haar, niedergeschlagenen Augenlidern und einem groben Tuch, das man ihr über den Mund gebunden hatte. Ein zerfetzter Sarong enthüllte Schmutz und Abschürfungen. Ketten hatten die Haut an Handgelenken und Knöcheln wund gerieben.
    Der Sultan sah, in welche Richtung Gavin blickte, und sagte: »Ein hübsches Weib, wenn man von ihrem schmutzigen Äußeren absieht, der Knebel aber bedeutet, dass sie ein böses Mundwerk hat. Wahrscheinlich ist sie auch wild wie eine Furie, sonst würde man sie nicht wie einen Küchensklaven auf einer öffentlichen Auktion verkaufen.«
    Es war unerträglich für ihn, mit anzusehen, wie eine Frau erniedrigt wurde, und er zwang sich zuzusehen, wie sie auf die Tribüne geführt wurde.
    Am Fuß der Treppe machte eine Wache eine höhnische Bemerkung und riss der Frau die Bluse von der Schulter. Eine Brust, viel weißer als ihr gebräuntes Gesicht, wurde sichtbar. Schnell wie eine Schlange packte sie die Kette an ihrem Handgelenk, schwang sie wie eine Waffe und knallte die eisernen Glieder mitten in das Gesicht ihres Peinigers. Der Mann brüllte auf und fiel auf den Rücken. Aus der zerschlagenen Nase quoll Blut.
    Durch die Wucht des Schlages wirbelte sie herum, auf Gavin zu. Er blickte in ein abgezehrtes Gesicht mit wütend aufblitzenden wasserblauen Augen. Großer Gott, sie war Europäerin!
    Erkennen leuchtete in den Augen der Frau auf. Sie zog den Knebel herunter und rief Gavin zu: »Helfen Sie mir, bitte!«
    Ihr Schrei wurde erstickt, als die drei Wachen sie zu Boden zwangen. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen, bis einer der Männer sie mit einem brutalen Schlag einschüchterte und den Knebel wieder an seine Stelle zog.
    Als Gavin instinktiv eingreifen wollte, hörte er den Sultan mit kühler Stimme sagen: »Die Sklavin interessiert Sie?«
    Gavin wurde sich seiner Situation bewusst. Er hielt inne, die Hände zu Fäusten geballt. »Ja. Wie stelle ich es an, wenn ich sie kaufen will?«
    »Ich dachte, Sie sind Gegner der Sklaverei?«
    »Das bin ich auch. Ich möchte sie freikaufen.«
    Sofort bemerkte er seinen Fehler, als er den berechnenden Ausdruck in Kasans Gesicht sah. Er hatte Interesse gezeigt und dem anderen Mann einen gefährlichen Vorteil verschafft.
    Der Sultan gab eine Reihe von Anordnungen in der Landessprache von sich. Die Wachen nickten mit dem Kopf und schleiften die Frau in den Schuppen zurück, in dem die Sklaven bis zum Verkauf eingesperrt wurden. Sie warf Gavin einen verzweifelten Blick zu, bevor sie aus seinem Blickfeld verschwand.
    Gavin spielte den Gleichgültigen und fragte: »Kann ich mit dem Verkäufer sprechen? Eine so ungebärdige Frau dürfte nicht sehr teuer sein, also sollten wir uns handelseinig werden.«
    »Es ist verboten, Sklaven an Christen zu verkaufen«, sagte Kasan. »Aber vielleicht lässt sich eine Lösung finden. Kommen Sie. Es ist Zeit, in den Palast zurückzukehren.«
    Gavin überlegte, ob Kasan das Gesetz, dass Christen keine Sklaven kaufen durften, gerade ersonnen hatte, und ging nachdenklich zu seiner Sänfte. Er musste abwarten, bis der Sultan bereit war, über die Frau zu sprechen. Während die Träger sie mühsam den steilen Berg hinauftrugen, ging ihm die Frau nicht aus dem Kopf. Welches Schicksal mochte sie wohl gehabt haben?
     
    Zu dem Bankett war anscheinend der halbe Adel von Maduri eingeladen. Der Abend war endlos. Gavin saß zur Rechten des Sultans und Sheng Yu auf der anderen Seite. Gavin unterhielt sich angeregt mit dem Chinesen, fragte sich aber, wie dieser Mann es aufnahm, dass der Sultan einem Fremden so viel Aufmerksamkeit erwies. Er vermutete, dass sich unter der eisernen Hand Kasans eine rivalisierende Brut von
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