Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
Kollegen hätten kurzfristig einen anderen Flug übernehmen müssen und sie gebeten, stattdessen einzuspringen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Komisch. Warum haben sie es überhaupt erwähnt? Fast so, als wollten sie von vornherein jede eventuelle Frage abwimmeln. Aber
wieso

    »Ich verstehe auch ein wenig von Navigation«, sagte Phillipo nachdenklich. »Ich werde mich mal selbst überzeugen.« Dann schlenderte er erneut zum Cockpit. Sie hörte die Männer lachen, und nach ein paar Minuten kehrte er lächelnd an seinen Platz zurück. Das Lächeln verschwand, als er sich setzte.
    »Im Cockpit befindet sich eine Anzeige, auf der man die ursprüngliche Flugroute sehen kann. Wir befinden uns nicht länger auf der blauen Linie, wie es eigentlich der Fall sein müsste. Und mit dem Kompass haben Sie ebenfalls Recht gehabt«, sagte er.
    »Wir sind nicht auf dem korrekten Kurs.«
    »Was, in Gottes Namen, geht hier vor, Phillipo?«
    Seine Miene wurde ernst. »Da ist etwas, wovon Ihr Vater Ihnen nichts erzählt hat.«
    »Was denn?«
    Phillipo blickte zur geschlossenen Cockpittür. »Ihm ist einiges zu Ohren gekommen. Nichts, das auf eine konkrete Gefahr für Sie hingedeutet hätte, aber genug, um ihn wünschen zu lassen, dass ich mich in Ihrer Nähe befinde, falls Sie Hilfe brauchen.«
    »Anscheinend könnten wir jetzt
beide
etwas Hilfe gebrauchen.«
    »
Sim, Senhora
. Aber leider müssen wir allein zurechtkommen.«
    »Haben Sie eine Waffe?«, fragte sie unvermittelt.
    »Aber sicher«, erwiderte er und schien leicht amüsiert zu sein, dass diese hübsche und kultivierte Frau ganz nüchtern eine solche Frage stellte. »Soll ich die beiden erschießen?«
    »Ich wollte damit… nein, natürlich nicht«, sagte sie niedergeschlagen. »Haben Sie eine Idee?«
    »Eine Waffe ist nicht nur zum Schießen da«, sagte er. »Man kann sie auch zur Einschüchterung benutzen und andere Leute dadurch veranlassen, etwas gegen ihren Willen zu tun.«
    »Uns beispielsweise in die richtige Richtung zu fliegen?«
    »Das hoffe ich, Senhora. Ich gehe nach vorn und bitte die beiden ganz höflich, auf dem nächsten Flughafen zu landen, weil Sie es angeblich so wünschen. Falls die Männer sich weigern, zeige ich ihnen meine Waffe und sage, ich würde sie nur ungern benutzen.«
    »Sie
dürfen
sie nicht benutzen«, warf Francesca beunruhigt ein. »Falls Sie in dieser Hö he ein Loch in die Bordwand schießen, fällt der Kabinendruck ab, und wir alle sind innerhalb weniger Sekunden tot.«
    »Gutes Argument. Das wird deren Angst verstärken.« Er nahm ihre Hand und drückte sie. »Ich habe Ihrem Vater versprochen, ich würde auf Sie aufpassen, Senhora.«
    Sie schüttelte den Kopf, als ließe die Angelegenheit sich dadurch bereinigen. »Was ist, falls ich mich irre und die beiden bloß unschuldige Piloten sind, die ihre Arbeit tun?«
    »Ganz einfach«, entgegnete er achselzuckend. »Wir melden uns über Funk beim Tower, landen auf dem nächsten Flughafen, rufen die Polizei, klären die Sache und setzen dann unsere Reise fort.«
    Er verstummte schlagartig. Die Tür zum Cockpit öffnete sich, und der Kapitän betrat die Kabine. Gemächlich näherte er sich den Fluggästen und musste in dem niedrigen Raum den Kopf einziehen.
    »Der Witz, den Sie eben erzählt haben, war wirklich gut«, sagte er mit seinem schiefen Grinsen. »Kennen Sie noch einen?«
    »Leider nicht, Senhor«, sagte Phillipo.
    »Tja, aber ich hab hier einen für Sie«, erwiderte der Pilot und musterte ihn dabei träge unter schweren Lidern. Alles andere als träge war jedoch die flüssige Bewegung, mit der Riordan auf einmal hinter sich griff und eine Pistole aus dem Hosenbund zog.
    »Her damit«, sagte er zu Phillipo. »Schön langsam.«
    Behutsam schlug Phillipo das Revers seiner Jacke zurück und gab dadurch den Blick auf sein Schulterholster frei.
    Dann zog er mit den Fingerspitzen die Waffe daraus he rvor.
    Der Pilot nahm sie ihm ab und steckte sie sich in den Gürtel.
    »Danke, Amigo«, sagte er. »Es ist stets angenehm, mit einem Profi zu tun zu haben.« Er nahm auf einer Armlehne Platz und zündete sich mit der freien Hand eine Zigarette an. »Ich habe mich mit meinem Partner besprochen, und wir sind beide der Meinung, dass Sie womöglich Lunte gerochen haben. Irgendwie kam es uns so vor, als wollten Sie uns beim zweiten Besuch im Cockpit ausspionieren, und daher haben wir beschlossen, für klare Verhältnisse zu sorgen, damit es keine Missverständnisse gibt.«
    »Kapitän Riordan, was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher