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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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geht hier vor?«, fragte Francesca.
    »Wohin bringen Sie uns?«
    »Man hat mich gewarnt, Sie seien ziemlich clever«, sagte der Pilot und lachte leise. »Mein Kumpel hätte lieber nicht mit der Technik des Flugzeugs prahlen sollen.« Er stieß den Tabakrauch durch die Nasenlöcher aus. »Sie haben Recht. Wir fliegen nicht nach Miami, sondern wir sind unterwegs nach Trinidad.«
    »
Trinidad?
«
    »Es soll dort wirklich sehr hübsch sein.«
    »Was soll das?«
    »Ganz einfach, Senhorita. Am Flughafen wartet bereits ein Empfangskomitee auf Sie. Fragen Sie mich nicht, um was für Leute es sich handelt, denn ich habe keine Ahnung. Ich weiß lediglich, dass wir angeheuert wurden, Sie dort abzuliefern. Alles sollte ganz reibungslos vonstatten gehen. Wir hätten Ihnen erzählt, es sei wegen technischer Probleme eine Zwischenlandung notwendig.«
    »Was ist mit den Piloten geschehen?«, fragte Phillipo.
    »Die hatten einen Unfall«, erwiderte Riordan und zuckte die Achseln. Dann ließ er die Zigarette fallen und trat sie aus. »Ich sage Ihnen, wie es jetzt weitergeht, Miss. Sie rühren sich nicht vom Fleck, dann gibt’s auch keine Schwierigkeiten. Und was Sie anbelangt,
cavaleiro
, so bedauere ich, dass Sie dank uns wohl Ärger mit Ihren Bossen bekommen dürften. Ich könnte Sie zwar beide fesseln, aber ich vermute, Sie werden keine Dummheiten machen, solange Sie diese Kiste nicht selbst fliegen können.
    Ach ja, eines noch. Hoch mit Ihnen, Kumpel, und umdrehen!«
    Phillipo glaubte, er solle gefilzt werden, und so gehorchte er widerspruchslos. Francescas Warnung kam zu spät. Der Lauf der Waffe sauste wie ein silbriger Schemen herab und traf den Leibwächter mit einem widerlichen Knirschen oberhalb des rechten Ohrs. Phillipo stieß einen lauten Schrei aus und brach zusammen.
    Francesca sprang von ihrem Platz auf. »Was soll das?«, rief sie trotzig. »Sie haben seine Waffe. Er hätte Ihnen doch gar nichts tun können.«
    »Tut mir Leid, Miss, aber ich gehe lieber auf Nummer Sicher.« Riordan stieg über die auf dem Gang liegende Gestalt hinweg, als handelte es sich um einen Sack Kartoffeln. »Um einen Kerl von Unklugheiten abzuhalten, geht wirklich nichts über einen Schlag auf den Schädel. Da drüben an der Wand hängt ein Verbandkasten. Kümmern Sie sich um den Mann. Damit dürften Sie bis zur Landung genug zu tun haben.« Er tippte sich mit der Hand an den Schirm seiner Mütze, ging zurück ins Cockpit und schloss die Tür hinter sich.
    Francesca kniete sich neben ihren bewusstlosen Leibwächter, tränkte einige Stoffservietten mit Mineralwasser und drückte sie auf die Verletzung, bis die Blutung gestillt war.
    Nach einer gründlichen Reinigung besprühte sie die Platzwunde und den umliegenden Bluterguss mit einem Antiseptikum, fertigte aus einer weiteren Serviette einen Umschlag voller Eiswürfel und presste diesen dann auf den Kopf des Mannes, um die Schwellung zu lindern.
    Während Francesca dort neben ihm saß, versuchte sie, eine mögliche Erklärung für die Vorfälle zu finden. Eine Entführung aus finanziellen Gründen schloss sie aus. Allein das von ihr entdeckte Verfahren konnte der Anlass für eine solch groß angelegte Aktion sein. Wer auch immer hinter diesem verrückten Vorhaben steckte, wollte mehr als ein maßstabsgetreues Modell und ein paar Unterlagen über Francescas Projekt. Andernfalls hätte man einfach in ihre Arbeitsräume einbrechen oder am Flughafen ihr Gepäck entwenden können. Doch man brauchte Francesca, denn nur sie persönlich war in der Lage, die Details des Prozesses zu überblicken. Die von ihr entwickelte Methode wirkte dermaßen unergründlich, andersartig und abseits der wissenschaftliche n Norm, dass niemand sonst bislang darauf gekommen war.
    Das alles ergab keinen Sinn! In ein oder zwei Tagen wollte sie den Ländern dieser Welt das besagte Verfahren völlig unentgeltlich zur Verfügung stellen. Ohne Patente. Ohne Copyright. Ohne Tantiemen. Absolut kostenfrei. Sie spürte immer größere Wut in sich aufsteigen. Diese skrupellosen Leute hielten sie davon ab, das Los vieler Millionen Menschen zu verbessern.
    Phillipo stöhnte. Er kam wieder zu sich. Zunächst blinzelte er benommen, dann klärte sich sein Blick.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte sie.
    »Es tut höllisch weh, also bin ich wohl noch am Leben. Bitte helfen Sie mir, mich aufzurichten.«
    Francesca legte einen Arm um Phillipos Schultern und zog ihn hoch, bis er sich mit dem Rücken gegen einen Sitz lehnen konnte. Sie
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