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Brennende Herzen, brennende Kuesse

Brennende Herzen, brennende Kuesse

Titel: Brennende Herzen, brennende Kuesse
Autoren: Raeanne Thayne
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leider hatte sie dafür nicht genug Zeit und Energie gehabt. Sie hatte sich nämlich um die Schulden kümmern müssen, die Javier ihr völlig unerwartet hinterlassen hatte, und sich danach mit zwei hungrigen Kindern im teuren Madrid durchschlagen müssen. Als ihr schließlich bewusst geworden war, dass sie es nicht allein schaffen würde, hatte sie keine andere Lösung gesehen, als mit ihrer kleinen Familie zurück zu ihrer Mutter zu ziehen.
    Den Gedanken an Taft hatte sie dabei erfolgreich verdrängt. Und jetzt bekam sie die Rechnung präsentiert – leider zu spät.
    „Was machen wir denn jetzt nur?“, fragte Lauras Mutter verzweifelt und setzte Maya auf dem Bürgersteig ab. Die Kleine gesellte sich zu ihrem Bruder und nahm seine Hand. „Das hier wird uns ruinieren!“
    Als Laura ihrer Mutter einen Arm um die fülligen Schultern legte, wurde sie von Gewissensbissen geplagt. Warum hatte sie nicht besser auf ihren Sohn aufgepasst? Sie wusste doch ganz genau, dass man ihn keine Sekunde aus den Augen lassen durfte!
    Aber sie hatte gerade neue Gäste aufgenommen – ein frisch verheiratetes Paar, das Semesterferien hatte. Alex musste unbemerkt aus dem Büro geschlüpft und zum Ostflügel gegangen sein. Wie er es allerdings geschafft hatte, dort ein Feuerzeug aufzutreiben, war ihr schleierhaft. Wahrscheinlich hatte es einer der ehemaligen Gäste oder einer der Handwerker vergessen. Ein Glück nur, dass er sich nicht verletzt oder das ganze Hotel abgefackelt hatte!
    „Du hast doch gehört, was Chief Bowman gesagt hat. Das Feuer und der Rauch beschränken sich nur auf ein Zimmer. Das ist doch eine gute Nachricht.“
    „Wie kannst du nur so gelassen bleiben?“
    Lauras Mutter sah um Jahre gealtert aus, und ihre Hände zitterten, als sie sich das sorgfältig gefärbte Haar aus dem Gesicht strich. Was für eine Ironie! Laura war nach Hause zurückgekehrt, um sich von ihrer Mutter helfen zu lassen, und dabei brauchte Jan in Wirklichkeit ihre Hilfe. Sich allein um das Haus mit immerhin zwanzig Zimmern zu kümmern, überforderte sie offensichtlich so, dass sie bereitwillig einen Teil der Verantwortung an ihre einzige Tochter abgab.
    „Es hätte doch viel schlimmer kommen können, Mom. Immerhin wurde niemand verletzt. Sogar die alte Sprinkleranlage hat noch funktioniert. Außerdem wird jetzt die Versicherung einen Teil der Reparaturen übernehmen, die wir sowieso geplant hatten.“
    „Mag ja sein. Aber was machen wir nur so lange mit den Gästen?“
    Laura drückte Jan liebevoll an sich. „Mach dir keine Sorgen. Und jetzt bring die Kinder ins Cottage zurück. Ich glaube, sie hatten für diesen Nachmittag genug Aufregung.“
    „Würde Chief Bowman das denn erlauben?“
    Laura warf einen Blick auf das kleine Häuschen hinter dem Inn, in dem sie aufgewachsen war. „Klar, unser Cottage liegt weit genug von der Gefahrenzone weg. Ich erledige in der Zwischenzeit einige Telefonate. Wir finden schon eine neue Unterkunft für unsere Gäste. Keine Sorge, bisher haben wir doch auch alles hingekriegt.“
    „Ich bin so froh, dass du hier bist, Liebes. Keine Ahnung, was ich ohne dich machen würde.“
    Laura wurde schmerzlich bewusst, dass nichts von all dem hier passiert wäre, wenn sie und ihr wilder Sohn nicht da gewesen wären. „Ich auch, Mom“, antwortete sie. Das war ernst gemeint, auch wenn ihre Rückkehr bedeutete, sich mit einem gewissen Feuerwehrchef auseinandersetzen zu müssen, mit dem sie eine komplizierte Geschichte verband.
    „Ich gehe vorher noch kurz zu dem armen Mr Baktiri“, sagte Jan. „Er versteht wahrscheinlich gar nicht, was überhaupt los ist.“
    Mr Baktiri stand mitten auf dem Rasen und beobachtete verwirrt das Tohuwabohu um sich herum. Laura kannte ihn schon, seit sie ein kleines Mädchen war. Ihm und seiner Frau hatte der Drive-in vor der Stadt gehört. Nach ihrem Tod war Mr Baktiri zu seinem Sohn nach Idaho Falls gezogen, aber offensichtlich fühlte er sich dort so unwohl, dass er jeden Monat zurück nach Pine Gulch floh, um das Grab seiner Frau zu besuchen.
    Jan ließ ihn dann immer zu einem stark reduzierten Preis im kleinsten Zimmer wohnen, bis sein Sohn kam, um ihn wieder abzuholen. Das war zwar nicht gerade wirtschaftlich, aber eine gute Tat. Laura hatte den Verdacht, dass Mr Baktiri allmählich dement wurde. Vermutlich war ihm die vertraute Umgebung ein Trost.
    „Lichter, Mom.“ Maya schlang die Arme um Lauras Beine und sah lächelnd zu ihr auf. Die grellen Lichter spiegelten sich in
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