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Brennende Herzen, brennende Kuesse

Brennende Herzen, brennende Kuesse

Titel: Brennende Herzen, brennende Kuesse
Autoren: Raeanne Thayne
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hatte ohnehin schon genug Probleme, die Zimmer ihres schönen, aber etwas heruntergekommenen Inns zu füllen. Das Feuer und die Evakuierung würden den Ruf des Hotels nicht gerade verbessern.
    „Luke, nimm Pete mit und vergewissere dich, dass alle Gäste das Gebäude verlassen haben. Shep, wir beide sehen uns das Feuer an.“
    Er und Cody Shepherd, ein junger Auszubildender, eilten zur Seitentür des Ostflügels. Als sie das betroffene Zimmer betraten, stellten sie fest, dass schon jemand einen Feuerlöscher benutzt hatte. Es waren keine Flammen zu sehen, nur die Vorhänge qualmten noch vor sich hin. Von ihnen stieg der schwarze Rauch auf, den sie von draußen gesehen hatten.
    Das Zimmer schien gerade renoviert zu werden. Es hatte kein Bett, und der Teppich war zusammengerollt. Alles war durchnässt. Offensichtlich hatte sich auch das alte Sprinklersystem eingeschaltet.
    „Mehr nicht?“, fragte Shep missmutig.
    „Tja, da scheint uns jemand zuvorgekommen zu sein.“ Taft hielt dem Auszubildenden den Feuerlöscher hin. „Willst du trotzdem mal versuchen?“
    Schnaubend griff Shep nach dem Feuerlöscher und sprühte eine völlig unnötige Schicht Schaum auf die Vorhänge.
    „Zumindest wurde niemand verletzt“, sagte Taft. „Wir sollten allerdings die Vorhänge rausschaffen und die Crew von Wagen 20 hier reinschicken, um etwaige Schwelbrände auszuschließen.“
    Per Funk gab er durch, dass sich das Feuer nur auf ein Zimmer beschränkte, und orderte das Team herbei, das überprüfen sollte, ob sich die Flammen womöglich durch die Wände fraßen und sich auf andere Zimmer ausbreiteten.
    Als er das Haus wieder verließ, kam Luke Orosco auf ihn zu. „Nicht viel los, oder? Einige von uns hätten beim Fluss bleiben können.“
    „Wir machen nächste Woche wieder ein Wildwasser-Rettungstraining. Außer Wagen 20 können alle wieder zurück zur Wache.“
    Während der kurzen Unterhaltung fiel sein Blick auf Jan Pendleton, die ein Stück abseits stand und ganz aufgelöst wirkte. Sie hatte ein kleines, dunkelhaariges Mädchen auf dem Arm, vermutlich einen traumatisierten Gast. Die Arme.
    Neben ihr stand eine jüngere Frau, die inmitten der Löschfahrzeuge mit ihren blinkenden Lichtern und den einander Instruktionen zurufenden Feuerwehrleuten sehr gelassen wirkte. Als sie sich zu ihm umdrehte, wäre Taft beinahe über einen Feuerwehrschlauch gestolpert.
    Laura?
    Wie angewurzelt blieb er stehen. Zum ersten Mal in seinen fünfzehn Jahren als Feuerwehrmann vergaß er komplett, warum er eigentlich da war, und welchen Auftrag er hatte.
    Laura …
    Seit zehn Jahren hatte er sie nicht mehr gesehen – nachdem sie ihm eine Woche vor ihrer Hochzeit seinen Ring zurückgegeben und die Stadt verlassen hatte. Ach was, das ganze Land, verdammt noch mal! Als habe sie nicht weit genug weg von ihm fliehen können.
    Oder handelte es sich um eine Verwechslung? Vielleicht war es bloß irgendeine andere schlanke Frau mit honigblondem Haar und großen blauen Augen.
    Nein, es war zwecklos, sich etwas vorzumachen. Das war eindeutig Laura neben ihrer Mutter. Und sie sah genauso schön aus wie früher …
    „Chief, das Team konnte keine Schwelbrände entdecken“, riss Lukes Stimme ihn aus seinen Gedanken. Mühsam versuchte er, seine längst vergessen geglaubten Gefühle des Verlusts und der Reue zu verdrängen.
    „Bist du dir sicher?“
    „Bis jetzt ja. Tom und Nate überprüfen noch die Innenwände.“
    „Gut“, antwortete Taft geistesabwesend. „Sehr gut. Ausgezeichnete Arbeit.“
    Sein Stellvertreter starrte ihn verblüfft an. „Alles in Ordnung, Chief? Du siehst ganz verstört aus.“
    „Das Feuer hätte hier alles vernichten können, Luke. Bei den alten Stromleitungen ist es ein Wunder, dass nicht das ganze Gebäude in die Luft geflogen ist.“
    „Habe ich auch schon gedacht.“
    Taft musste dringend mit Mrs Pendleton sprechen – was bedeutete, dass er zwangsläufig auch Laura gegenübertreten würde. Am liebsten wäre er einfach stehen geblieben und hätte so getan, als habe er sie gar nicht gesehen. Doch als Feuerwehrchef durfte er sich nicht vor seinen Pflichten drücken, nur weil beim Anblick der Tochter der Besitzerin schmerzliche Erinnerungen in ihm aufstiegen.
    Manchmal hasste er seinen Job.
    Als er auf die beiden Frauen zuging, klopfte ihm das Herz bis zum Hals.
    Laura versteifte sich bei seinem Anblick und wandte den Blick ab, während ihre Mutter ihm verängstigt entgegensah.
    „Mrs Pendleton, ich kann Sie
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