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Brennende Herzen, brennende Kuesse

Brennende Herzen, brennende Kuesse

Titel: Brennende Herzen, brennende Kuesse
Autoren: Raeanne Thayne
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musstest du ihm gleich ein Zimmer anbieten?“
    Jan zuckte die Achseln und goss Zitronensoße über das Hähnchen, das zu zischen und zu brutzeln begann. Ein köstlicher Duft erfüllte die Küche. „Er fand die Idee auch ganz praktisch.“
    Na klar! Die Frage war nur, warum? Was konnte Taft so plötzlich bewogen haben, in die Höhle des Löwen zu ziehen? Als sie ihn neulich wiedergesehen hatte, schien er sich genauso unbehaglich gefühlt zu haben wie sie.
    Aber vielleicht war das Ganze ja nur Teil eines schrägen und perfiden Racheplans. Sie hatte ihn schließlich zurückgewiesen. Vielleicht wollte er sich ja nach all den Jahren an ihr rächen, indem er die Zimmer so mies renovierte, dass sie und Jan sie hinterher kostspielig wieder neu machen lassen mussten …
    Laura seufzte, als ihr bewusst wurde, wie lächerlich ihr Hirngespinst war. So etwas sah Taft einfach nicht ähnlich. Was auch immer er für Gründe hatte, er würde sein Bestes geben.
    „Sein neues Haus soll sehr schön sein“, fuhr Jan fort. „Und überleg doch mal, was wir an Renovierungskosten sparen können. Außerdem sind wir sowieso nicht ausgebucht. Ich dachte wirklich, du würdest dich freuen. Es ist die ideale Lösung.“
    Nur nicht für Laura. Wie sollte sie es nur ertragen, ihn ständig in der Nähe zu wissen und seine grünen Augen sehen zu müssen, die sie früher so geliebt hatte? Oder seinen Mund, der so aufregend küssen konnte. Sie seufzte tief auf.
    Ihre Mutter warf ihr einen besorgten Blick zu. „Ich kann ihm immer noch absagen, wenn du willst. Taft wollte heute zwar schon ein paar Sachen vorbeibringen, aber es ist noch nicht zu spät. Wir finden auch jemand anders, wenn dir die Vorstellung so unangenehm ist, dass er hier wohnt und arbeitet.“
    Laura wusste, dass ihre Mutter das ehrlich meinte. Jan würde Taft sofort anrufen, wenn sie wüsste, wie sehr Laura ihren gescheiterten Träumen von einer gemeinsamen Zukunft mit ihm hinterhertrauerte. Für einen Moment spielte sie ernsthaft mit dem Gedanken, den Vorschlag ihrer Mutter anzunehmen, besann sich dann jedoch eines Besseren. Taft würde sofort wissen, dass sie dahintersteckte.
    Das wäre eine sehr unangenehme Vorstellung. Er durfte auf keinen Fall erfahren, wie sehr ihr das Wiedersehen mit ihm zu schaffen machte. Nein, sie musste ihm den Eindruck vermitteln, dass er ihr völlig gleichgültig war. So wie neulich, als sie sich ihm gegenüber ganz kühl und unbeteiligt gegeben hatte, als seien sie nur entfernte Bekannte. Wenn Jan ihm jetzt absagte, würde er sofort wissen, dass sie sich nur verstellt hatte.
    Laura saß in der Zwickmühle. Sie war genauso hilflos wie die Kälber, die Taft früher immer beim Highschool-Rodeo gefangen hatte. Ein Gefühl, das ihr nur allzu vertraut war. Sie hatte es in den letzten sieben Jahren täglich empfunden – seit ihrer Heirat mit Javier Santiago. Doch anders als die Kälber war sie freiwillig ins Lasso eines Mannes gegangen, den sie nicht geliebt hatte.
    Obwohl, so ganz freiwillig doch nicht. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass es ein Fehler wäre, den smarten Hotelbesitzer zu heiraten, und versucht, ihm den Laufpass zu geben. Leider war sie damals im vierten Monat schwanger gewesen. Javier – in dieser Hinsicht erstaunlich altmodisch – hatte darauf bestanden, sie zu heiraten.
    Sie hatte sich eingeredet, dass sie ihn liebte. Er hatte sehr gut ausgesehen, war charmant gewesen und hatte sie zum Lachen gebracht. Irgendwann hatte sie nachgegeben und versucht, ihm eine gute Frau zu sein. Doch es hatte nicht gereicht, weder ihm noch ihr. Als ihr das bewusst wurde, saß sie bereits fest – erst wegen Alex und dann wegen Maya, ihrer wunderbaren fragilen Tochter.
    Was Taft anging, konnte sie zwar nicht ungeschehen machen, was ihre Mutter arrangiert hatte, aber zumindest würde sie verhindern, dass er in ihre Privatsphäre eindrang. Gott sei Dank würde er nur vorübergehend im Hotel wohnen und dann wieder aus ihrem Leben verschwinden.
    „Soll ich ihn anrufen und ihm absagen?“, wiederholte ihre Mutter ihre Frage.
    Laura zwang sich zu einem Lächeln. „Nein, Mom. Sorry, ich war nur … überrascht, das war alles. Du hast völlig recht, es ist eine großartige Idee. Einen Handwerker im Haus kann man wirklich immer gebrauchen, und wie du schon gesagt hast, müssen wir dafür nur ein Zimmer opfern, das ohnehin leer stünde.“
    In diesem Augenblick kam Maya in die Küche. Sie hatte offensichtlich keine Lust mehr zum Spielen und umarmte ihre
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