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Brennende Herzen, brennende Kuesse

Brennende Herzen, brennende Kuesse

Titel: Brennende Herzen, brennende Kuesse
Autoren: Raeanne Thayne
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konnte man angerichteten Schaden auch wiedergutmachen, oder? Es war zumindest einen Versuch wert.
    Laura starrte ihre Mutter entgeistert an. „Sag das noch mal. Du hast was getan?“
    „Ich wusste ja nicht, dass es dir so viel ausmachen würde.“ Jan lächelte entschuldigend und rührte in der Hähnchenpfanne, die sie fürs Abendessen kochte.
    Bist du übergeschnappt? hätte Laura sie am liebsten angeschrien. Wie kommst du nur auf die verrückte Idee, dass mir das nichts ausmacht?
    Sie holte tief Luft, um die Worte hinunterzuschlucken, die ihr auf der Zunge lagen. Gott sei Dank machten wenigstens die Kinder ausnahmsweise mal keine Dummheiten, sondern spielten brav mit ihren Autos im Wohnzimmer. Laura sah ihnen eine Weile dabei zu, um Ihre Nerven zu beruhigen.
    Sie rief sich ins Gedächtnis, dass ihre Mutter gerade viel Stress hatte, und das nicht nur finanziell. Trotzdem verstand sie nicht, warum ihre Mutter eine solche Entscheidung getroffen hatte, ohne vorher mit ihr darüber zu reden.
    „Eigentlich war es ja deine Idee“, sagte Jan.
    „ Meine Idee?“ Niemals! Sogar in ihren schlimmsten Albträumen wäre Laura nicht auf so etwas verfallen.
    „Allerdings. Hast du nicht erst neulich gesagt, wie nützlich es wäre, einen Handwerker unter unseren Gästen zu haben, zumal wir in dem einen Zimmer noch mal ganz von vorne anfangen müssen?“
    „Ich rede viel, wenn der Tag lang ist, Mom.“ Das heißt noch lange nicht, dass ich einfach loslaufe und mit einem solchen Idioten wie Taft Bowman ins Geschäft komme!
    „Ich dachte, du würdest dich über die Hilfe freuen, das ist alles. Das Feuer hat schließlich unseren ganzen Renovierungsplan durcheinandergebracht.“
    „Nicht wirklich. Es wurde ja nur ein Zimmer beschädigt, und das stand ohnehin noch auf der Liste.“
    „Wie dem auch sei, Chief Bowman kam heute Morgen vorbei, um nach dem Rechten zu sehen, was ich übrigens sehr nett von ihm fand. Er bot uns an, uns in seiner Freizeit bei ein paar Reparaturen zu helfen. Da kam mir die Idee, ihm ein Zimmer anzubieten. Er baut doch gerade ein Haus und muss aus seiner Wohnung raus. Das schien mir die ideale Lösung zu sein.“
    Ach, wirklich? Wieso ist es eine ideale Lösung, den Exverlobten seiner Tochter im Haus zu haben?
    Jan Pendleton leitete das Inn seit dem Tod von Lauras Vater vor fünf Jahren allein. Laura war nicht immer einverstanden mit den Methoden ihrer Mutter und hätte manches anders gemacht, wenn sie zu Hause gewesen wäre, aber sie wusste, dass Jan ihr Bestes gab. Doch das ging entschieden zu weit. „Theoretisch ist es eine gute Idee. Ein Handwerker vor Ort wäre wirklich praktisch. Aber doch nicht ausgerechnet Taft, um Himmels willen!“
    Jan runzelte verwirrt die Stirn. „Du meinst wegen eurer Vergangenheit?“
    „Das auch. Ihn nach all den Jahren wiederzusehen, war mir ziemlich unangenehm“, gestand Laura.
    Ihre Mutter sah sie erstaunt an. „Das verstehe ich nicht. Du hast doch immer gesagt, dass ihr euch im gegenseitigen Einvernehmen getrennt habt. Ich kann mich noch genau erinnern, wie du mir wieder und wieder versichert hast, dass ihr Freunde bleiben wolltet.“
    Hatte sie das wirklich gesagt? Laura konnte sich kaum noch an Einzelheiten aus dieser schrecklichen Zeit erinnern, nur noch an ihre Verzweiflung und ihren Schmerz.
    „Du warst so gelassen, als du deine Verlobung abgesagt hast und all die Hochzeitsgeschenke zurückschicken musstest. Hätte ich geahnt, dass Tafts Gegenwart dir etwas ausmacht, hätte ich sein Angebot natürlich nie angenommen.“
    Jetzt rächte sich offensichtlich, dass Laura ihren Eltern damals etwas vorgemacht hatte, um sie zu schonen. Es war doch zum Verrücktwerden! Sie hatte niemandem zeigen wollen, dass Taft ihr das Herz gebrochen hatte, und daher einfach ein fröhliches Gesicht aufgesetzt und so getan, als freue sie sich schon auf das Abenteuer, ins Ausland zu gehen.
    Sie konnte ihrer Mutter jetzt unmöglich vorwerfen, ihr sorgfältig konstruiertes Lügengebäude nicht durchschaut zu haben, zumal sie ein paar Jahre später geheiratet und Kinder bekommen hatte. Die ganze Misere war allein ihre Schuld. Na ja, und die des Typen, der ihre Mutter schon damals mit Leichtigkeit um den kleinen Finger gewickelt hatte – und jede andere Frau in einem Zwölfmeilenradius von Pine Gulch.
    „Na schön, ich sehe ein, dass wir Hilfe gebrauchen können, und Taft ist sehr geschickt mit den Händen.“ Hastig verdrängte Laura den Gedanken daran, wie geschickt. „Aber
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