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Brennende Herzen, brennende Kuesse

Brennende Herzen, brennende Kuesse

Titel: Brennende Herzen, brennende Kuesse
Autoren: Raeanne Thayne
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hast dich nach der Ermordung deiner Eltern komplett aus unserer Beziehung verabschiedet. Immer, wenn ich mit dir reden wollte, hast du mich abgewimmelt. Du hast einfach behauptet, dass alles in Ordnung ist, und bist dann ins Bandito gefahren, um zu trinken und herumzuflirten. Wenn ich es recht bedenke, dürfte es eigentlich niemanden überraschen, dass ich einen untreuen Mann geheiratet habe. Du kennst ja die Redensart. Alte Muster zu durchbrechen, ist schwer.“
    Okay, immerhin redete sie endlich mit ihm. Man sollte sich vorher überlegen, was man sich wünscht, Bowman.
    „Ich war dir nie untreu!“
    Sie schnaubte verächtlich. „Vielleicht bist du nie so weit gegangen, aber du hast die Gegenwart der Schlampen in der Bar mehr genossen als meine.“
    Das lief ganz anders als erwartet. Er musste verrückt geworden sein, ins Hotel zu ziehen und den Handwerkerjob zu übernehmen. Dabei hatte er doch nur austesten wollen, ob es noch eine Chance für sie beide gab, ihre verletzten Gefühle zu überwinden und wieder Freunde zu werden.
    Laura sah aus, als bereue sie schon, überhaupt über ihre Vergangenheit geredet zu haben. „Ich habe gespürt, dass du mich nicht mehr wolltest, Taft. Alle wussten das, du hattest mir nur nicht wehtun wollen. Ich kann das gut verstehen.“
    „So war es gar nicht!“
    „Ich war doch selbst dabei. Du warst völlig verstört vom Tod deiner Eltern. Ich wollte deswegen unsere Hochzeit verschieben, wenn du dich recht entsinnst, aber du wolltest nichts davon hören. Immer, wenn ich dich darauf ansprach, hast du dich zurückgezogen. Wie konnte ich dich unter solchen Umständen heiraten? Wir hätten einander irgendwann gehasst.“
    „Und jetzt ist es natürlich viel besser“, entgegnete Taft sarkastisch. „Jetzt hasst nur du mich.“
    Unglaublich, sie sah doch tatsächlich gekränkt aus. „Wer sagt denn, dass ich dich hasse?“
    „Okay, Hass ist vielleicht übertrieben. Verachtung trifft es besser.“
    Sie atmete scharf ein. „Das sehe ich anders. Was wir miteinander hatten, ist schon lange vorbei. Ich empfinde überhaupt nichts für dich, höchstens ein bisschen Nostalgie um der alten Zeiten willen.“
    Autsch! Das tat doppelt weh. Ihre unmissverständlichen Worte schmerzten. Taft fühlte sich zu ihr hingezogen wie eh und je, und das Einzige, was sie für ihn empfand, war Nostalgie?
    Eindringlich sah er sie an. Vielleicht sagte sie ja nicht die Wahrheit. Doch ihr Blick war kühl, und sie lächelte genauso frustrierend höflich wie immer. Verdammt, er hasste dieses Lächeln! Am liebsten hätte er Laura an sich gerissen und es ihr ein für alle Mal von den Lippen geküsst. Natürlich nur um der alten Zeiten willen …
    Doch stattdessen zwang er sich, höflich zurückzulächeln. Er hatte nämlich gleich ein Meeting und wollte sich nicht noch mehr verspäten als ohnehin schon.
    „Gut zu wissen“, murmelte er. „Ich lass dich dann mal weiterarbeiten. Meine Schicht endet heute um sechs. In den nächsten Tagen habe ich nur Bereitschaftsdienst und werde daher mehr Zeit zum Renovieren haben. Leg mir eine Liste mit Aufgaben an die Rezeption. Ich werde mir in Zukunft Mühe geben, dir aus dem Weg zu gehen.“
    Jetzt klang er genauso kühl und unbeteiligt wie sie!
    Doch als er in seinen Wagen stieg, konnte er sich nicht beherrschen, seine Tür erheblich heftiger zuzuschlagen als nötig.
    Wann werde ich jemals lernen, die Klappe zu halten?
    Noch lange, nachdem Taft in seinen Pick-up gestiegen und weggefahren war, zog Laura mit zitternden Händen das Unkraut aus den vernachlässigten Beeten und ärgerte sich, dass sie sich überhaupt auf ein Gespräch mit ihm eingelassen hatte. Sie hätte die Schaufel fallen lassen und zum Cottage zurückgehen sollen, sobald sie ihn sah.
    Immer wieder rief sie sich ihre Unterhaltung ins Gedächtnis. Wenn ihre Gartenhandschuhe nicht so dreckig gewesen wären, hätte sie stöhnend die Hände vors Gesicht geschlagen.
    Warum hatte sie ihm nur von Javier und seiner Untreue erzählt? Taft war der Letzte in Pine Gulch, dem sie das hätte anvertrauen dürfen! Sogar ihre Mutter hatte keine Ahnung, wie schwierig die letzten Jahre ihrer Ehe gewesen waren, und dass sie Javier sofort verlassen hätte, wenn die Kinder nicht gewesen wären.
    Sie hatte Taft den Eindruck vermitteln wollen, dass es ihr in Spanien bestens gegangen war. Und was hatte sie stattdessen getan? Sich vor ihm entblößt! Jetzt fand er sie bestimmt genauso erbärmlich wie vor zehn Jahren, als sie ihm ihre ganze
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