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Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Titel: Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)
Autoren: Lora Leigh
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Schmerz, als sie versuchte, das Blut zu stoppen, das aus seiner Brust floss. Es rann über ihre Finger, ein seidiger, heißer Strom des Lebens, der ihr die Hände versengte.
    »Nein. Nein. Nein. Oh Gott. Verlass mich nicht. Verlass mich nicht.« Sie weinte. Sie spürte, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen, als sie sah, wie ein einziger salziger Tropfen aus seinem Auge floss.
    »Es musste sein«, flüsterte er angestrengt. »Ich wusste, dass es sein musste.«
    Schreie gellten um sie herum. Geschützfeuer knallte. Das Geräusch eines Motors. Sie wusste nicht, was geschah, es kümmerte sie nicht.
    »Verlass mich nicht.« Sie erstickte fast bei dem Gedanken, ohne ihn weiterleben zu müssen. Allein zu sein. »Bitte, Gott. Lance. Bitte.«
    Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, während sie fühlte, wie ihr Magen sich verkrampfte bei der kalten, furchtbaren Erkenntnis, dass dies ihre Schuld war.
    Nun hatte sie ihn doch noch umgebracht.
    »Ich folge dir«, rief sie. »Genau, wie ich es geschworen habe. Ich folge dir.«
    »Nein … Lebe in Freiheit …« Sein Gesicht war eine qualvolle Maske.
    »Ich folge dir«, schrie sie. »Du hast mich gelehrt zu leben. Du hast mich gelehrt zu fühlen, verdammt. Ohne dich geht es nicht.«
    Als sie sein Gesicht berühren wollte, wurde sie grob gepackt. Man versuchte, sie von Lance fortzuzerren. Wutentbrannt wehrte sie sich dagegen, während sie sah, wie die schattenhaften Gestalten um sie herum näher kamen. Der Tod holte ihn, zerrte sie von seiner Seite fort, um ihm die Seele aus dem Körper zu reißen. Ihre Strafe. Dies war ihre Strafe dafür, dass sie als Kind Unschuldigen das Leben genommen hatte. Jetzt wurde ihr das Leben genommen.
    »Nehmt mich«, schrie sie und wehrte sich gegen die klauenartigen Hände, die an ihr zerrten und gleichzeitig versuchten, ihr auszuweichen, während sie um sich schlug. »Nehmt mich. Tötet mich. Nehmt nicht ihn. Bitte … bitte …«
    Die brennende Ohrfeige in ihrem Gesicht nahm sie kaum wahr, dafür aber die Stimme, die ihr ins Ohr schrie.
    »Harmony, verdammt noch mal, lass uns ihm helfen.«
    Jonas!
    Die Schatten wurden heller, und plötzlich fiel das Licht aus den Scheinwerfern des Heli-Jets auf sein gequältes Gesicht.
    »Er ist bereit. Fliegen wir ab.«
    Sie drehte den Kopf. Rule, Merc und Lawe standen beschützend um Elyiana und die beiden Breeds herum, die die Trage hochhoben, auf der Lance festgeschnallt war.
    Sie riss sich aus Jonas’ Griff los.
    »Beweg dich!« Er packte sie wieder am Arm und drängte sie zum Heli-Jet. »Es kommen noch mehr von den Bastarden, die euch angegriffen haben, den Berg herauf.«
    Während die anderen weitergingen, zwang ein sechster Sinn sie, sich ruckartig umzudrehen und zurückzuschauen. Dane trat in ihr Blickfeld, das Gesicht mit Schmutz und Dreck beschmiert, sein Ausdruck wütend. Besorgt.
    Wegen dieser Sache wurde Lance ihr genommen. Wegen einer Vergangenheit, die nicht sterben wollte, und einer Zukunft, die niemals für sie bestimmt gewesen war. Weil sie schwach war, weil sie sich mehr um andere gekümmert hatte als um seine Sicherheit. Dane hob die Box auf, die sie weggeworfen hatte.
    Sie folgte Jonas, wandte ihm den Rücken zu und ließ damit die letzte Verbindung, die noch zu ihrer Vergangenheit bestand, abreißen. Jonas wollte Dane, und er wusste garantiert, dass Dane da war. Aber er rettete Lance. Nichts zählte außer Lance.
    »Geh! Geh!« Jonas stieß sie förmlich in den Heli-Jet.
    »Halt ihn fest, Harmony«, befahl Elyiana, griff nach ihren Händen und legte sie um seinen Kopf, während sie ihr tief in die Augen sah. »Lass ihn nicht gehen. Rede mit ihm. Es ist schlimm. Sehr schlimm. Kämpf jetzt für ihn, Harmony.«
    Seine Augen waren offen, aber getrübt, unter Schock. Sie hielt seinen Kopf fest und flüsterte weinend das Einzige, von dem sie wusste, dass es zählte.
    »Ich liebe dich. Bitte, Lance, verlass mich nicht. Du willst nicht, dass ich dir folge, das willst du wirklich nicht. Bitte, bitte verlass mich nicht.«
    Er musste leben. Er musste für sie leben, für ihr gemeinsames Kind, denn Harmony wusste, dass es ohne ihn kein Leben gab, keine Liebe, keine Freiheit.

24
    Der Flug nach Boulder dauerte nur wenige Minuten. Harmony hatte die Hände um Lance’ Kopf gelegt, während Elyiana die Wunde in seiner Brust versorgte und versuchte, den Blutfluss zu stoppen. Über das Headset an ihrem Ohr informierte sie die Chirurgen, die bereits im Krankenhaus warteten.
    »Ich liebe dich. Verlass
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