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Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Titel: Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)
Autoren: Lora Leigh
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konnte sie nicht allein lassen, nicht jetzt. Schauer jagten ihr über die Haut, während sie die Distanz zu ihm abschätzte. Die Zahl der Angreifer hatte sich verringert. Es gab eine winzige Chance, dass sie sich zusammen einen Weg freischießen konnten.
    Aber es war riskant. Der Abstand zwischen ihnen betrug knapp acht Meter. Es gab wenig Deckung, aber es würde reichen. Vielleicht würde es gerade reichen.
    »Los, Baby. Verschwinde von hier.« Lance’ Stimme war fest, geduldig. »Ich halte dir den Rücken frei.«
    »Mach dich bereit, ich komme zu dir …«
    »Nein!«
    »Verdammt noch mal. Wir leben zusammen oder wir sterben zusammen. Entscheide dich.«
    Lance atmete tief ein. Er hatte gewusst, dass es so kommen würde. Er hatte seinen eigenen Tod im Wind gehört, hatte den Preis für den Tausch gehört, die Aufforderung zu zahlen. Er würde Harmony vermissen. Selbst im Tod würde er sie vermissen.
    Er hob den Kopf, und seine Augen verengten sich hinter der Nachtsichtbrille, während er die Zeit abschätzte, bis das Unvermeidliche eintreten würde. Er hatte die Botschaft nicht infrage gestellt, als sie sich ihm auf der langen Fahrt nach Colorado offenbart hatte. Er hatte nicht versucht zu verhandeln oder einen Weg zu finden, etwas daran zu ändern. Alles hatte seinen Preis. Das Leben und das Glück seiner Partnerin und seines Kindes waren ihm mehr wert, als es sein eigenes Leben jemals würde sein können.
    Während er Harmony Deckung gab, trat er aus dem Schutz der Felsblöcke hervor, hinter denen er sich postiert hatte, und bot den Schützen das Ziel, nach dem sie suchten. Der Preis für Harmonys Freiheit war sein Blut. Sie würde in Sicherheit sein. Der Wind hatte ihm sein Versprechen gegeben, und sein Blut würde es besiegeln.
    Ihr geschätzter Dane würde sie und das Kind verstecken, das Lance mit ihr gezeugt hatte. Ihnen würde nichts geschehen, und nur das zählte. Auch wenn er den Preis nicht verstand, den der Wind für ihre Freiheit, für ihr Leben forderte, würde er ihn nicht verweigern.
    Er konnte den Wind über den Berg heulen hören, die Forderung seines Blutes war ein Kreischen, das er nicht ignorieren konnte. Und in dem Augenblick verstand er den Grund. Als Harmony sich in Bewegung setzte, um ihn zu retten, trat ein großer blonder Soldat aus seiner Deckung, die Lippen zu einem fanatischen Lächeln verzerrt. Der Bastard zielte mit dem Gewehr auf Harmony und drückte ab.
    Lance warf sich vor Harmony und wusste in dem Moment, als die Kugel den Lauf verließ, dass sie Fleisch treffen würde. Besser seine Brust als ihre. Besser sein Herz als jenes, das nie Freiheit, nie Liebe gekannt hatte. Der Wind hatte ihm für sein Opfer ein Versprechen zugeflüstert: das Lachen seines Kindes, die Freiheit seiner Partnerin. Sie würden überleben.
    Mit voller Wucht prallte Lance’ Körper gegen ihren, bevor sie zu Boden gingen. Ihr Aufschrei zerriss die Stille. Es war ein durchdringender, katzenhafter Schrei, der im Knurren einer Berglöwin sein Echo fand.
    »Du Hurensohn!« Sie schoss, immer wieder, rasend schnell hintereinander, und die Kugeln fanden alle ihr Ziel, durchlöcherten den Schützen. »Du kranker verdammter Bastard!«
    Sie sah, wie er schockiert die Augen aufriss, als glaubte er, er könne nicht sterben. Als hätte er das Recht zu leben, zu vernichten, was ihr gehörte.
    Sie kannte ihn. Es war einer jener fanatischen Bastarde, die sich Alonzo angeschlossen hatten. Alonzo würde ebenfalls bezahlen. So wahr ihr Gott helfe, wenn Lance starb, dann würden sie alle bezahlen.
    Sie warf ihre Waffe weg, während sie sich neben ihn kniete. Dann schleuderte sie die Box mit den Unterlagen fort, die sie für so wichtig gehalten und unbedingt hatte bewahren wollen. Sie sah nicht, wo sie landete, und es kümmerte sie nicht im Geringsten.
    Ihre Hände schwebten über Lance’ Brust. Es war ihr egal, wer jetzt auf sie schoss. Es spielte keine Rolle. Sie würde den Tod den schrecklichen Folterqualen vorziehen, die jetzt in ihr wüteten.
    Kein Schmerz konnte diesem gleichkommen. Kein Schrecken konnte größer sein, als in Lance’ dunkle Augen zu schauen, nachdem sie ihm die Brille abgenommen hatte, und das Wissen um sein bevorstehendes Ende darin zu erkennen.
    »Nein …« Ihre Klage vermischte sich mit dem fernen Heulen des Windes, dem Dröhnen der Explosionen um sie herum und einem lauten Brummen, das die Luft vibrieren ließ.
    Nichts davon spielte jetzt eine Rolle.
    »Pssst.« Lance’ Gesicht verzerrte sich vor
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