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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen
Autoren: Melanie Milburne
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nicht ertragen, dass ihre Mutter noch mehr durchmachte. Bryony wusste, dass diese ihren Vater trotz seines miesen Charakters nach wie vor über alles liebte.
    Sie hingegen konnte sich überhaupt nicht vorstellen, einen Mann so bedingungslos zu lieben. Bisher hatte sie keinem tiefere Gefühle entgegengebracht, und so sollte es auch bleiben.
    Bryony verließ das Wohnzimmer und ging zur Treppe.
    „Ich möchte mit dir über unsere Ehe sprechen“, hörte sie im nächsten Moment Kane mit tiefer Stimme hinter ihr sagen.
    Wütend atmete sie ein und wirbelte zu ihm herum. Schade, dass sie nicht schon auf der Treppe war! Dann hätte sie jetzt nicht zu ihm aufblicken müssen. War er damals wirklich sogroß gewesen?
    Obwohl sie immerhin einssiebzig maß, kam sie sich richtig klein und unbedeutend vor, wenn sie vor ihm stand, denn er überragte sie um Haupteslänge.
    „Ich dachte, ich hätte mich klar und deutlich ausgedrückt und du wärst inzwischen gegangen“, erklärte sie. „Ich habe dir nichts mehr zu sagen.“
    „Wir müssen eine Hochzeit vorbereiten. Und ich möchte zu einigen Dingen deine Meinung hören.“
    „Du hast doch bisher alle Entscheidungen getroffen. Deshalb überlasse ich den Rest auch dir.“
    „Willst du denn nicht wissen, wo wir wohnen werden?“
    Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. In der letzten Stunde war so viel passiert, dass sie vor Angst und Resignation wie gelähmt war. Offenbar konnte sie einer Heirat mit Kane Kaproulias nicht entrinnen. Während sie ihrem Vater nur zu gern seinem Schicksal überlassen hätte, verhielt es sich mit ihrer Mutter ganz anders. Auf keinen Fall wollte sie diese unglücklich sehen.
    „Mercyfields kommt nicht infrage.“ Bewusst mied sie Kanes Blick. „Ich muss in der Nähe meines Arbeitsplatzes wohnen.“
    „Als meine Frau musst du nicht mehr arbeiten, zumindest nicht mehr in dem Umfang.“
    Nun krauste Bryony die Stirn. „Oh doch. Ich liebe meinen Job.“
    „Es macht mir nichts aus, wenn du berufstätig bist, solange du meinen Haushalt in Schuss hältst.“
    „Wie bitte?“
    Kane lächelte selbstgefällig. „Ich möchte, dass du eine richtige Ehefrau bist. Du wirst unser Haus sauber und ordentlich halten und kochen, wenn wir nicht essen gehen.“
    Hatte sie sich verhört? „Ich soll Hausarbeit machen?“
    „Ja, natürlich.“
    „Das tue ich nicht“, verkündete sie.
    „Alle Ehefrauen kümmern sich um den Haushalt.“
    „Nicht in diesem Jahrhundert.“
    „Ich erwarte natürlich nicht von dir, dass du alles übernimmst.“ Lässig verschränkte Kane die Arme vor der Brust. „Oder zumindest nicht mehr, als deine Familie von meiner Mutter verlangt hat.“
    Allmählich begriff sie. Kane wollte sich für das rächen, was ihre Familie vermeintlich seiner Mutter angetan hatte. Allerdings konnte sie sich kaum entsinnen, je überhaupt mit der Frau gesprochen zu haben, die in einer der Bedienstetenunterkünfte am anderen Ende des Anwesens gewohnt hatte.
    Sophia Kaproulias war eine ruhige und anscheinend fleißige Frau gewesen, aber Bryony hatte nie mit den Angestellten verkehren dürfen, vor allem als das Gerücht kursierte, dass diese ein Verhältnis mit einem anderen Mitarbeiter habe.
    Außerdem hatte sie den größten Teil des Jahres im Internat verbracht und in den Ferien einen großen Bogen um Sophia Kaproulias und ihren Sohn gemacht, der immer einen ziemlich missmutigen Eindruck machte.
    Nur einmal hatte sie engeren Kontakt mit ihm gehabt, und daran wollte sie nicht denken …
    Unwillkürlich ballte Bryony die Hände zu Fäusten. „Du bist wirklich krank.“
    „Im Gegenteil, ich bin gesund und topfit.“ Lässig hielt Kane ihrem Blick stand.
    Bryony widerstand dem Drang, seinen muskulösen Körper zu betrachten. Sie spürte förmlich seine Kraft. Vermutlich trainierte er in irgendeinem schicken Fitnesscenter nach einem ausgefeilten Plan.
    Wütend funkelte sie ihn an. „Das hast du dir ja alles prima zurechtgelegt, stimmt’s? Mr. Nobody landet den großen Wurf und sucht sich eine Ehefrau zum Repräsentieren. Aber du hast dich getäuscht. Ich werde für keinen Mann die Sklavin spielen.“
    Kane beobachtete, wie ihre Augen hasserfüllt blitzten, und fragte sich unwillkürlich, wie leidenschaftlich Bryony wohl im Bett wäre. Allein bei der Vorstellung daran verspürte er heftiges Verlangen, und er überlegte, wie viele Liebhaber sieschon gehabt haben mochte.
    Ihre Lippen luden förmlich zum Küssen ein, und der Anblick machte ihm so zu
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