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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen
Autoren: Melanie Milburne
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Gleichgewicht verlor und rücklings ins Wasser fiel. Im selben Moment, als er ihre Hand nahm, um sie hochzuziehen, bekam sie mit der anderen einen Stein im Schlamm zu fassen.
    Sein Lächeln brachte das Fass zum Überlaufen.
    Ohne nachzudenken, hatte sie ausgeholt und ihm mit dem Stein gegen die Lippe geschlagen …

3. KAPITEL
    Blinzelnd kehrte Bryony in die Gegenwart zurück und blickte starr auf die nun glatte Oberfläche des Sees. Nie hätte sie gedacht, dass eine Platzwunde so stark bluten konnte. Nie hätte sie angenommen, dass sie zu so etwas fähig wäre. Nie hätte sie geglaubt, Kane würde zehn lange Jahre warten, um sich zu rächen …
    An diesem Abend kehrte sie nach Sydney zurück, denn nun, da die Erinnerungen geweckt waren, hielt sie es nicht eine Minute länger in Mercyfields aus. Ihr Vater verabschiedete sich nicht einmal von ihr, während ihre Mutter auf den Marmorstufen an der zweiflügeligen Eingangstür stand und ihr mit tränenüberströmtem Gesicht nachwinkte.
    Bryony schaltete den CD-Player ein, in der Hoffnung, die klassische Musik würde sie ein wenig ablenken. Als sie jedoch zwei Stunden später in die Garage des Apartmentkomplexes fuhr, wusste sie, dass sie ihrem Schicksal nicht entrinnen konnte.
    Als Bryony am Montag in der Ballettschule eintraf, beendete ihre Partnerin Pauline LeFray gerade ihre Dehnübungen. Pauline trocknete sich die Hände in einem kleinen Handtuch ab und betrachtete sie dabei nachdenklich. „Was ist los?“, erkundigte sie sich schließlich.
    Bryony streifte ihren Wickelrock ab, um an die Ballettstange zu gehen. „Das ist eine lange Geschichte“, erwiderte sie, während sie sich zu strecken begann.
    Pauline blickte auf die Wanduhr. „Wir haben zehn Minuten, bis die Fünfjährigen kommen. Wie wäre es mit einer Kurzfassung?“
    Daraufhin sah Bryony sie an. „Ich heirate bald.“
    „ Wie bitte?“ , brachte ihre Freundin fassungslos hervor.
    Bryony hob den rechten Fuß auf die Ballettstange und beugte den Kopf zum Knie. „Ich schließe den Bund fürs Leben …“ Lebenslänglich, fügte sie im Stillen hinzu.
    „Das kommt ein bisschen plötzlich, nicht?“, fragte Pauline. „Ich meine … ich wusste nicht einmal, dass du einen Freund hast. Ist es denn so?“
    Bryony wechselte das Bein, um die Übung zu wiederholen. „Nein.“
    „Das klingt alles etwas wirr, Bry. Du hast dich seit Jahren mit keinem Mann verabredet, und jetzt erzählst du mir, du willst heiraten. Wie passt das zusammen? Ist es ein Internetflirt oder etwas ähnlich Verrücktes?“
    Ich wünschte, es wäre so, dachte Bryony. Lieber würde ich einen Fremden heiraten als einen Mann, den ich nicht einmal ansehen kann, weil …
    „So ist es nicht“, antwortete sie, während sie sich langsam aufrichtete. „Ich weiß, es kommt ziemlich plötzlich, aber ich kenne ihn von … früher, und wir verstehen uns wirklich toll …“
    „Toll?“
    Nun lächelte Bryony ein wenig gekünstelt. „Er ist groß, dunkelhaarig und attraktiv und furchtbar reich.“
    „Reich?“ Entgeistert betrachtete ihre Freundin sie. „Du stehst nicht auf Männer mit Geld, falls du es vergessen haben solltest. Der letzte Typ, mit dem du dich getroffen hast, hatte nicht einmal einen Job.“
    „Ich habe meine Meinung geändert.“
    „ Hallo?“ Ihre Freundin wedelte mit den Armen. „Ich bin’s, Pauline. Du willst mir doch nicht etwa weismachen, dass du dich wegen seines Kontostands zu einem Mann hingezogen fühlst.“
    „Nein, das ist es auch nicht.“ Während sie mit den Dehnübungenfortfuhr, mied Bryony Paulines Blick in der Spiegelwand.
    „Jetzt mache ich mir noch mehr Sorgen. Was hat dieser Typ dir außer seiner Brieftasche denn noch gezeigt? Sag nicht, dass du es endlich getan hast.“
    Bei der Vorstellung, mit Kane zu schlafen, wurde Bryony trotz der Klimaanlage ganz heiß, und ein Prickeln überlief sie.
    „ Und?“ , hakte Pauline nach.
    Bryony drehte sich um und nahm ihr Handtuch. „Noch nicht.“
    „Was soll das heißen? Solltest du vorher nicht herausfinden, ob alles funktioniert, wenn du ihn heiraten willst?“
    „Ich bin gesund und …“
    „Nicht bei dir.“ Pauline verdrehte die Augen. „Bei ihm. Vielleicht ist er ein absoluter Blindgänger. Würdest du ein Auto kaufen, ohne vorher eine Probefahrt zu machen? Bei Männern ist es dasselbe. Ich kenne mich da aus. Wenn er schlecht im Bett ist, kannst du ihn vergessen.“
    Einen Moment lang spielte Bryony mit dem Gedanken, ihrer Freundin die Wahrheit über
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