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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen
Autoren: Melanie Milburne
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ihre Beziehung zu Kane zu erzählen, entschied sich dann aber dagegen, weil es einfach zu kompliziert war. Sie wollte Pauline lieber in dem Glauben lassen, dass es eine Liebesheirat war, statt sie mit ihren Problemen zu belasten.
    „Wir haben uns gerade erst verlobt“, erwiderte sie deshalb. „Es ging alles so schnell, aber ich bin sicher, dass wir noch … dazu kommen.“
    „Dann sieh zu“, riet Pauline ihr, während die Eingangstür geöffnet wurde und zehn kleine Mädchen im Ballettdress hereinkamen.
    Als Bryony sich zu ihren Schülerinnen umdrehte, setzte sie ein strahlendes Lächeln auf. Sie hoffte, ihre Freundin würde den Faden nicht wieder aufnehmen und über ihr Liebesleben sprechen, wenn der Unterricht vorbei war.
    Sie hatte kein Liebesleben, und daran würde sich auch nach ihrer Heirat nichts ändern, wenn es nach ihr ging.
    Erst nach drei Tagen rief Kane sie an.
    Schon bevor Bryony im Schlafzimmer den Hörer abnahm, spürte sie, dass er es war.
    „Hallo, Bryony.“
    „Wer ist da?“, fragte sie.
    „Das weißt du ganz genau.“
    „Woher soll ich es wissen, wenn du dich nicht mit Namen meldest? Hat deine Mutter dir nicht beigebracht, dass man das macht?“
    „Meine Mutter hat mich viele Dinge gelehrt“, erklärte er. „Und ich habe vor, mich entsprechend zu verhalten.“
    Schnell wechselte sie das Thema. „Warum rufst du an?“
    „Ich finde, es ist Zeit für ein Rendezvous.“
    Bryony krauste die Stirn. „Spar dir die Mühe, Kane. Du brauchst nicht mit mir auszugehen. Schließlich hast du schon für mich bezahlt, falls du es vergessen haben solltest.“
    „Wie du willst.“
    Seltsamerweise war sie nun enttäuscht.
    „Wir können alles Nötige genauso gut am Telefon besprechen“, fuhr er fort. „Ich habe beschlossen, dass die Trauungszeremonie in Mercyfields stattfindet – mit Blick auf den See.“
    Daraufhin umklammerte sie den Hörer so krampfhaft, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten.
    „Deine Mutter wird sich freuen, wenn die Hochzeit in deinem Zuhause stattfindet.“
    „Das ist es nicht mehr“, belehrte Bryony ihn unwirsch. „Es ist deins.“
    „Das Anwesen wird uns beiden gehören. Ich lasse die Sachen deiner Eltern in den Flitterwochen abholen.“
    „Flitterwochen?“, brachte sie hervor.
    „Normalerweise verreisen Frischvermählte doch, oder etwa nicht?“
    „Doch … aber …“
    „Wir fahren für eine Woche an die Südküste, an einen einsamen Strand. Dort ist es etwas kühler als in der Stadt.“
    „Du klingst, als würdest du aus einem Reiseführer zitieren“,bemerkte sie ein wenig spöttisch.
    Sein schallendes Lachen ließ sie erschauern.
    „Ich möchte mal raus aus der Stadt“, erklärte Kane. „Ich fahre ziemlich oft dorthin. Es ist so ziemlich der einzige Ort, an dem man allein am Strand ist – keine Menschenmassen, keine Jetskis, nur das Rauschen der Wellen.“
    Fast meinte Bryony, den Meeresgeruch wahrzunehmen. Sie liebte den Strand, doch es war Monate her, dass sie den Sand zwischen den Zehen gespürt hatte.
    „Deine Eltern werden am Tag nach unserer Hochzeit zu einer vierwöchigen Kreuzfahrt im Pazifik aufbrechen“, informierte Kane sie. „Dein Vater muss sich völlig aus der Öffentlichkeit zurückziehen, bis ich seine Schulden in ein paar Jahren beglichen habe. Und deine Mutter braucht dringend Urlaub.“
    Am liebsten hätte sie ihm zugestimmt, doch sie beherrschte sich und schwieg.
    „Ich werde den größten Teil dieser vier Wochen brauchen, um das Chaos zu regeln, das dein Vater angerichtet hat“, fuhr er fort. „Und das kann ich erst, wenn die internationalen Fonds freigegeben werden.“
    „Was für Fonds?“
    „Vor Kurzem habe ich das Anwesen meines Großvaters mütterlicherseits in Griechenland geerbt. Ich muss warten, bis die Bank die Fonds freigibt, um sie schätzen zu können.“
    Bryony krauste die Stirn. Sein Großvater mütterlicherseits war wohlhabend gewesen? Das ergab keinen Sinn. Warum hatte seine Mutter sich dann den Lebensunterhalt mit Putzen verdienen müssen?
    „Ich dachte, du kennst deine Verwandten nicht.“
    „Das stimmt. Und ich möchte auch gar nicht ihre Bekanntschaft machen. Sie haben meiner Mutter nicht geholfen, als sie es dringend gebraucht hätte.“
    „Wenn dein Großvater dir aber seinen gesamten Besitz vermacht hat, fühlst du dich doch sicher verpflichtet, Kontakt zu ihnen aufzunehmen, um …“
    „Er hat es nur getan, weil er Schuldgefühle hatte. Ich habe selbst ein Vermögen verdient.“
    „Und
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