Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen
Autoren: Melanie Milburne
Vom Netzwerk:
Haus ein. Genau in diesem Moment begann der Welpe auf dem Rücksitz zu winseln.
    „Wir sind gleich da, Süßer.“ Sie stieg aus und nahm ihn aus der Box. Stürmisch leckte er ihr die Hand, und sie schmiegte ihn an sich.
    Wenige Minuten später stellte sie zutiefst enttäuscht fest, dass Kane nicht da war, obwohl in einigen Räumen Licht brannte. Sofort ging ihre Fantasie mit ihr durch, und sie malte sich aus, wie er mit einer anderen Frau ausging, vielleicht sogar in der Absicht, die Nacht mit ihr zu verbringen …
    Als gegen elf die Haustür geöffnet wurde, saß Bryony gerade auf dem Sofa. Sie sprang auf und lauschte angestrengt mit klopfendem Herzen, ob sie eine Frauenstimme hörte. Dann näherten sich Schritte, und Kane betrat das Wohnzimmer.
    „Bryony?“ Unvermittelt blieb er stehen und blickte sie starr an. „Was machst du hier?“
    In dem Augenblick winselte der Welpe wieder und tapste auf ihn zu. Mitten auf dem Teppich blieb er stehen und machte sein Geschäft.
    „Oh nein!“ Bryony stürzte auf ihn zu, um ihn hochzuheben. Dabei wurden auch ihre Jeans nass.
    Schweigend reichte Kane ihr ein Taschentuch, bevor er ihr den Hund abnahm. Dieser leckte ihm die Hand und schmiegte sich an ihn, wobei er zufrieden die Augen schloss.
    Zerknirscht betrachtete sie den nassen Fleck auf dem Teppich. „Das kann doch nicht wahr sein! Gerade vor einer Stunde war ich mit ihm draußen.“
    „Frauen.“ Kane lächelte flüchtig. „Sie machen einem das Leben zur Hölle, aber man liebt sie trotzdem.“ Mit einem Finger strich er dem Welpen über den Kopf, während er ihren Blick erwiderte. „Anscheinend hatte deine Mutter keine Lust, diesen kleinen Kerl großzuziehen.“
    Einige Sekunden lang biss sie sich auf die Lippe. „Macht es dir etwas aus, wenn wir ihn behalten?“
    Forschend betrachtete er sie. „Hast du denn keine Angst, dass ich ihm etwas antun könnte?“
    „Nein, überhaupt nicht.“
    „Aha.“ Vorsichtig setzte er den Welpen aufs Sofa und legte ein großes Kissen davor, damit dieser nicht herunterfallen konnte. Dann wandte er sich wieder zu ihr um. Noch wirkte er ein wenig zurückhaltend. „Darf ich fragen, warum du deine Meinung geändert hast?“
    „Ich weiß, dass du Nero nicht getötet hast“, erklärte Bryony. „Schon bevor meine Mutter es mir heute Nachmittag gestanden hat, war mir klar, dass sie dafür verantwortlich war.“
    Ein schockierter Ausdruck trat vorübergehend in seine dunklen Augen. „Wir haben uns also beide geirrt.“
    „Es war nicht Austin, und du warst es auch nicht“, sagte sie. „Es tut mir leid, Kane. Kannst du mir je verzeihen, dass ich dich so zu Unrecht verurteilt habe? Es ist wirklich viel verlangt. Ich hasse mich dafür, dass ich all die Jahre so blind war. Ich habe dich als Feind betrachtet, weil ich dachte, es würde mich weniger verletzlich machen.“
    Kane stand so regungslos da, dass sie überlegte, ob er ihre Worte überhaupt registriert hatte. Seine Miene war völlig ausdruckslos und der Ausdruck in seinen Augen unergründlich.
    „Kane?“ Zögernd ging Bryony auf ihn zu. „Gestern hast du gesagt, du hättest mich geheiratet, um mich zu schützen. Ich habe darüber nachgedacht … mich gefragt, warum du das getan hast, obwohl ich dich so abscheulich behandelt habe. Was waren deine Beweggründe?“
    Offenbar fiel es ihm schwer, sie anzusehen, denn er wandte sich nun ab und blickte auf die Straße. Als er schließlich antwortete, klang er sehr bewegt. „Ich habe einiges im Leben falsch gemacht. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich mich sicher anders verhalten. Ich wollte aber um jeden Preis verhindern, dass man dir wehtut.“
    Plötzlich schöpfte sie wieder Hoffnung, und ihr Herz begann wie wild zu pochen. „Warum wolltest du mich beschützen?“, erkundigte Bryony sich heiser.
    Dass Kane so ernst war, beunruhigte sie, doch sie musste jetzt endlich Gewissheit haben. Sanft legte sie ihm die Hand auf den Arm, damit er sich zu ihr umdrehte. Dann ließ Bryonysie tiefer gleiten und strich ihm über die Finger. Sie atmete tief ein, als er sie umschloss und so nahe an sie herantrat, dass er sie berührte. Mit der anderen Hand streichelte er erst ihre Wange, bevor er mit dem Daumen die Konturen ihrer Lippen nachzog.
    „Heißt das, du hast es nicht erraten?“ Seine Stimme klang seltsam rau.
    „Was?“ Zaghaft lächelte Bryony. „Du bist so verschlossen. Wie soll ich ahnen, was in dir vorgeht?“
    „Wahrscheinlich hast du recht.“ Er seufzte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher