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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen
Autoren: Melanie Milburne
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sein Besteck auf. „Ich habe alles geklärt.“
    Sie krauste leicht die Stirn. „Wie?“
    „Auf die übliche Art und Weise.“
    „Mit Geld?“
    Kane schnitt ein Stück Hähnchen ab und führte die Gabel an den Mund, verharrte dann jedoch mitten in der Bewegung. „Es ist die einzige Sprache, die einige der Spießgesellen deines Vaters verstehen. Ich hatte die Wahl. Entweder musste ich sie bezahlen oder mit ansehen, wie sie ihn außer Gefecht setzen.“
    „Er hatte also einen Vertrag abgeschlossen?“
    „Leider nicht nur einen. Er hat einige Leute verärgert, aber was hast du erwartet? Wenn man sich in schlechte Gesellschaft begibt, bekommt man irgendwann die Quittung dafür.“
    Ein wenig lustlos stocherte Bryony in ihrem Essen herum. Ihr verging der Appetit, als sie darüber nachdachte, was Kane ihr erzählt und was er ihr wohlweislich verschwiegen hatte. Natürlich war Owen für sie nie der ideale Vater gewesen, doch sie hätte ihn auch niemals für kriminell gehalten. Vor ihrem geistigen Auge spielten sich die schrecklichsten Szenarien ab – das Nichteinhalten von Verträgen, Erpressung, körperliche Gewalt …
    „Offen gestanden, hatte ich kein Interesse daran, deinen Vater zu schützen, aber es hieß, dass die Leute, die hinter ihm her waren, ernst zu nehmende Warnungen ausgesprochen haben“, fuhr Kane fort. „Das konnte ich nicht ignorieren, auch wenn es ihm meiner Meinung nach recht geschah.“
    Da sie plötzlich überhaupt keinen Hunger mehr hatte, legte sie ihr Besteck weg. „Was für Warnungen?“
    Er schenkte ihnen nach, bevor er mit ernster Miene antwortete. „Die Typen, die dein Vater ins Abseits gedrängt haben, liegen nachts nicht wach, weil sie Gewissensbisse haben. Sie hätten kein Problem damit, eine Ehefrau und eine Tochter zu beseitigen, um den Druck auf jemanden zu verstärken.“
    Starr blickte sie ihn an, als ihr die Bedeutung seiner Worte bewusst wurde. „Sie hatten es auf meine Mutter und mich abgesehen?“ Unbehaglich rutschte sie hin und her und stieß dabei ihr Messer vom Tisch, das daraufhin klirrend zu Boden fiel.“
    „In erster Linie auf dich – dann auf deine Mutter.“
    Plötzlich war ihr die Kehle wie zugeschnürt, und Bryony schluckte mühsam. „Wie hast du … wie hast du sie davon abgebracht?“
    Mit einem unergründlichen Ausdruck in den Augen sah er sie an. „Ich habe dich geheiratet.“
    „Und das hat gereicht, um sie abzuschrecken?“, fragte sie ungläubig.
    Kane nahm sein Glas in die Hand und schwenkte es leichthin und her. „Ich will nicht ins Detail gehen, aber jemand war mir noch etwas schuldig. Nachdem ich ihnen klargemacht hatte, dass ich dich heiraten werde, blieb ihnen nichts anderes übrig, als nachzugeben. Und sobald ich die Fonds meines Großvaters aufgelöst hatte, habe ich die Schulden deines Vaters samt Zinsen beglichen.“
    Seine Worte verwirrten sie zutiefst. Bisher hatte sie geglaubt, Kane hätte sie zur Frau genommen, um sich an ihrem Vater zu rächen, aber wenn es stimmte, was er sagte …
    Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und ließ noch einmal die Ereignisse an jenem Nachmittag Revue passieren, als er in Mercyfields aufgetaucht war und ihr eröffnet hatte, dass die Firma und das Vermögen ihres Vaters nun ihm gehören würden. Er hatte ihr unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass er ihre Eltern an die Haie verfüttern würde, wenn sie ihn nicht heiratete. Und sie hatte nur ihrer Mutter zuliebe eingewilligt. Warum hatte er ihr seine wahren Beweggründe nicht verraten?
    Unsicher blickte sie ihn an. „Warum hast du mir nicht die Wahrheit gesagt? Warum hast du mir nicht erzählt, dass du mich nur heiratest, um mich zu schützen? Warum hast du mich in dem Glauben gelassen, du wärst ein Unmensch?“
    Daraufhin schob Kane seinen Stuhl zurück und stand auf. „Ich habe dich in keiner Weise beeinflusst. Du hast mich von dem Moment an gehasst, als ich als Teenager nach Mercyfields gekommen bin. Genau wie deine Eltern und dein Bruder hast du mich als Abschaum betrachtet. Den unehelichen Sohn einer Haushälterin, die mit dem Hausherrn ins Bett gegangen ist, um über die Runden zu kommen.“
    Bryony erhob sich ebenfalls und wunderte sich darüber, dass die Beine ihr nicht den Dienst versagten. „Du hättest es mir sagen müssen. Ich hatte ein Recht darauf, es zu erfahren.“
    „Ich war nicht bereit, das Risiko einzugehen. Die Verhandlungen waren schwierig, und ich wollte keine wertvolle Zeit verschwenden, indem ich dich zu
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