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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen
Autoren: Melanie Milburne
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du Mrs. Bromleys Cockerspaniel schon vergessen?“
    Ein harter Ausdruck trat in seine Augen. „Damit habe ich nichts zu tun. Die Sachbeschädigung hingegen war das Ergebnis eines Wutausbruchs, und ich habe die volle Verantwortung dafür übernommen.“
    Bryony schnaufte verächtlich. „In den letzten zehn Jahren ist dir also ein Heiligenschein gewachsen. Schade nur, dass ich ihn nicht sehen kann!“
    „Du siehst ja auch nur, was du sehen willst“, erwiderte Kane bitter. „Aber irgendwann wirst du dich der Wahrheit stellen müssen.“
    „Dass ausgerechnet du dieses Wort in den Mund nimmst!“, konterte sie. „Also, was hast du vor, Kane? Ich schätze, ich bin diejenige, die den Preis zahlen muss, sonst hätte man mich wohl nicht herzitiert.“
    „Ich dachte, es wäre in deinem Interesse, wenn du heute Nachmittag auch dabei bist. Aber ich habe deinen Vater nicht gebeten, dich herzubestellen.“
    „Lassen wir diese Wortspielchen, und kommen wir endlich zur Sache.“
    Kane atmete tief durch, während er Bryony betrachtete. Sie dachte das Schlimmste von ihm, und das war ihm momentan nur recht. Er hatte lange auf die Gelegenheit gewartet, Owen Mercer entgegenzutreten. Hinter ihm lagen zehn harte Jahre, in denen er sich ganz nach oben gekämpft hatte. Dabei hatten ihn seine Wut und seine Rachegelüste angetrieben.
    Austin Mercer hatte seine Strafe bekommen, und er weinte ihm keine Träne nach. Seine Mutter Sophia hingegen war gestorben, bevor er sich für alles revanchieren konnte, was sie für ihn getan hatte.
    Kane beobachtete, wie Bryony die Fassung zu wahren versuchte, und bewunderte sie dafür. Ihr Vater hatte sofort kapituliert, doch sie war eine Kämpferin. Seine Narbe war ein Beweis dafür.
    Und sie war noch schöner als damals, schlank und anmutig wie eine Balletttänzerin. Ihr seidiges blondes Haar war lang und zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, ihre Augen hatten ein faszinierendes Blau. Die vollen Lippen vermittelten den Eindruck, als würde sie schmollen, was vermutlich daran lag, dass sie ihn als minderwertig betrachtete.
    Aber er war geduldig. Er hatte so lange gewartet. Deshalb konnte er sich Zeit lassen.
    Obwohl es sie zunehmend nervöser machte, dass Kane sie so musterte, schwieg Bryony weiter. Schlimmer konnte es schließlich nicht mehr kommen. Falls ihm jetzt tatsächlich alles gehörte, würde sie aus der Wohnung in Sydney ausziehen und sich eine neue suchen müssen.
    Als Ballettlehrerin verdiente sie nicht schlecht. Trotzdem musste sie mit ihrem Geld haushalten, weil sie die weniger gut gestellten Eltern normalerweise nicht anmahnte, wenn sie mit den Zahlungen im Rückstand waren. Allerdings konnte sie eine Nebentätigkeit ausüben. Ihren Vater wollte sie jedenfalls nicht um Hilfe bitten.
    „Ich habe mit deinem Vater eine Abmachung getroffen“,informierte Kane sie jetzt.
    „Ach ja?“, meinte Bryony betont desinteressiert.
    „Ich gebe ihm die Chance, einer Haftstrafe zu entgehen.“
    „Warum solltest du das tun? Schließlich …“ Sie verstummte. Nur zu gut erinnerte sie sich daran, was Sophia Kaproulias hatte durchmachen müssen, als man ihren Sohn der Sachbeschädigung beschuldigt hatte. In der Lokalzeitung hatte man ihn als undankbaren Rebellen bezeichnet, der seinem Wohltäter in den Rücken gefallen wäre. Man hatte ihn hart bestraft –zu Recht, wie sie fand –, aber vorzeitig wegen guter Führung entlassen.
    „Dein Vater würde im Gefängnis nicht einen Monat überleben“, erklärte Kane. „Und deine Mutter würde nicht einmal den ersten Tag überstehen.“
    „ Meine Mutter?“ Bestürzt blickte Bryony ihn an. „Was hat sie denn damit zu tun?“
    „Man würde sie wegen Beihilfe belangen“, informierte er sie kühl. „Und da das Familienvermögen jetzt mir gehört, würde kein Anwalt den Fall übernehmen.“
    „Du hast dir das alles ausgedacht …“
    „Leider nein, Bryony. Dein Vater hat in den letzten Jahren einige dubiose Geschäfte getätigt. Ich habe davon gehört und beschlossen, ihn zur Rechenschaft zu ziehen.“
    Unsicher atmete sie ein. „Und welche Rolle spiele ich dabei? Ich habe mit dem Unternehmen nie etwas zu tun gehabt.“
    „Das stimmt. Jetzt spielst du allerdings eine wichtige Rolle. Ansonsten musst du leider zusehen, wie deine Eltern beide von der Polizei abgeführt werden, genau wie ich vor zehn Jahren.“
    Diese Vorstellung war unerträglich. Panik überkam sie, als Bryony sich ausmalte, welche Rachepläne Kane verfolgen mochte.
    Es gab nur
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