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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen
Autoren: Melanie Milburne
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mir.“
    Bryony war alarmiert. „Was?“
    Er ignorierte ihren Ausruf aber und fuhr ruhig fort: „Der zweite Grund ist, dass ich jetzt auch der Eigentümer von Mercer Freight Enterprises bin.“
    Vergeblich versuchte sie, die aufsteigende Panik zu bekämpfen. „Ich … ich glaube dir nicht.“
    Auch diesmal ging er nicht auf ihre Worte ein. „Auch das Apartment am Hafen und die Yacht sind jetzt in meinem Besitz.“ Nachdem er ihr einen undurchdringlichen Blick zugeworfen hatte, fügte er hinzu: „Aber ich habe beschlossen, dass dein Vater den Mercedes und den Jaguar behalten darf, denn ich habe genug Autos.“
    „Wie überaus großzügig von dir!“, bemerkte sie scharf. „Gibt es noch mehr in unserem Haushalt, was deiner Meinung nach jetzt dir gehört?“
    Sein hasserfülltes Lächeln jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
    „Ich glaube nicht nur, dass alles mein Eigentum ist, Bryony. Es ist so.“
    Dann nahm er einen Stapel Papiere vom Schreibtisch ihres Vaters, den er ihr reichte. Mit zittrigen Fingern nahm sie ihn entgegen und sah ihn durch. Auf allen Dokumenten stand dasselbe.
    Der neue Eigentümer des gesamten Besitzes der Familie Mercer war Mr. Kane Leonidas Kaproulias. Alles gehörte ihm: die Häuser, die Firma, die Kapitalanlagen, die Yacht …
    Benommen stand Bryony auf, und dabei entglitten die Papiere ihren Händen. „Das verstehe ich nicht … Wie konnte das passieren? Mein Vater hätte so etwas niemals zugelassen! Eher würde er sterben.“
    Wieder lächelte Kane boshaft. „Im Gegenteil. Zum Schluss war er sehr entgegenkommend.“
    „Das glaube ich nicht. Bestimmt hast du ihn erpresst, denner würde niemals zulassen, dass du …“ Sie verstummte, als sie daran dachte, wie ihr Vater sich in letzter Zeit verhalten hatte. Er war schon immer ein richtiger Kontrollfreak gewesen und hatte permanent unter Stress gestanden, aber seit Kurzem war es noch schlimmer. Weihnachten hatte eine so angespannte Atmosphäre geherrscht, dass sie unter einem Vorwand früher als geplant abgereist war, obwohl sie ihrer Mutter gegenüber ein schlechtes Gewissen gehabt hatte.
    Hatte Kane ihn hereingelegt, um ihn zu vernichten? Ganz sicher hätte er allen Grund dazu gehabt, denn obwohl ihr Vater ihm als Geste des guten Willens die Ausbildung an einer Privatschule bezahlt hatte, hatte er ihn damals, als er auf dem Anwesen lebte, einfach abscheulich behandelt.
    Und auch ihr Bruder Austin hatte ihn manchmal schikaniert, ganz zu schweigen von ihr selbst. Noch heute schämte sie sich dafür, wenn sie darüber nachdachte …
    „Als Erpressung würde ich es nicht unbedingt bezeichnen“, widersprach Kane nun. „Sagen wir einfach, ich habe ihn vor die Wahl gestellt. Und wie ich nicht anders erwartet hatte, ist er den Weg des geringsten Widerstands gegangen.“
    Ungläubig sah sie ihn an. „Jemandem Vermögenswerte in Höhe von mehreren Millionen Dollar zu übertragen nennst du den Weg des geringsten Widerstands gehen?“
    „Das ist es, wenn man sonst mit einer längeren Haftstrafe rechnen muss.“
    Nun war Bryony sprachlos. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. „Haftstrafe?“, brachte sie schließlich hervor.
    „Allerdings.“
    „Ich verstehe nur nicht, was mein Vater verbrochen haben soll. Hat er deinen Geburtstag vergessen?“
    „Ja, das wäre tatsächlich ein Vergehen, wenn man den fünften Grund für mein Kommen bedenkt.“
    Im Geiste zählte sie die anderen Gründe auf, die Kane genannt hatte. Der erste war das Anwesen, der zweite die Firma, der dritte die Yacht, der vierte das Apartment in der Stadt …“
    „Wovon redest du? Du hast doch schon alles. Was gibt essonst noch?“
    „Es überrascht mich, dass du es noch nicht erraten hast. Schließlich ist es das Einzige, was ich je gewollt habe seit dem Tag, an dem meine Mutter und ich durch das Tor von Mercyfields gegangen sind.“
    „Rache …“, flüsterte Bryony von Panik ergriffen. „Du willst es uns heimzahlen …“
    Unverwandt betrachtete Kane sie aus seinen dunklen Augen. „Und, was glaubst du, wie ich es tun könnte, meine süße Bryony?“
    So hasserfüllt sie konnte, funkelte sie ihn an. „Ich habe keine Ahnung, was in einem nicht gesellschaftsfähigen Menschen wie dir vorgeht. Du wirst es mir wohl sagen müssen.“
    Sein Lachen ließ sie erschaudern. „Wie merkwürdig, dass du mich so siehst!“
    „Wundert dich das etwa? Schließlich wurdest du hier weggeschickt, weil du wegen Sachbeschädigung und Tierquälerei vorbestraft warst. Oder hast
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