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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei
Autoren: Shalvis Jill
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den Pferden sehen wollte. Es waren zwanzig, vier davon gehörten allerdings ihr und dem Team, und eines war Richards altes Pferd. So blieben fünfzehn Pferde für die Gäste. Auf den meisten von ihnen würden morgen die Gäste ausreiten, um die Rinder zusammenzutreiben, und zwar nicht, wie die Gäste glaubten, nur zur Show. Sie mussten ihre kleine, aber wertvolle Rinderherde wirklich zusammentreiben und zum Impfen auf
die zentrale Weide zurückbringen, bevor ein Teil der Herde zum Markt transportiert werden konnte. Was die Geschäftsleute nicht bewerkstelligen konnten, würden Eddie, Stone und Tucker ganz sicherlich schaffen, wenn nötig mit Lous Hilfe, so dass Callie beruhigt war.
    Zumindest in dieser Hinsicht.
    Als Nächstes sah sie nach den bedauernswerten Hennen, wobei ihr durchaus bewusst war, dass sie Zeit gewinnen wollte. Aber die Schweine hatten die Hennen so aufgebracht, dass viele immer noch gackerten, völlig hektisch waren und sich die eigenen Federn ausrissen. »Ihr armen Kleinen.« Sie streute ihnen zum Trost etwas Futter hin. »Das war schlimmer, als wenn man ein paar Hähne hier hineingelassen hätte, oder?«
     
    Callie warf einen Blick auf das große Haus, und der Gedanke an den Hahn in ihrem Hühnerstall schmerzte. Sie seufzte grimmig und ging bei den Schweinen vorbei, die jetzt alle vollkommen zufrieden damit waren, bei sich zu Hause zu sein, und so aussahen, als könnten sie kein Wässerchen trüben. »Denk bloß nicht, dass du...«, flüsterte sie dem Kleinsten zu. Dann ging sie die Verandastufen hoch und grübelte darüber nach, was Jake vorhatte und warum er wirklich gekommen war. Das Herz klopfte ihr unangenehm in der Brust, als sie ins Haus ging. Sie blickte auf die große, gemütliche Sofarunde im Wohnzimmer. Der große, schlecht erzogene Firefighter aus San Diego, der so sexy und zugleich so irritierend war, war nicht mehr da. Er war weder im Trainingsraum noch im Hobbyraum beim Poolbillard.
    Als Nächstes sah Callie in der Küche nach. Sie war groß und geräumig, und es roch nach … sie atmete tief ein … Blaubeermuffins ? Da sie nicht gefrühstückt hatte, lief ihr
das Wasser im Mund zusammen. Sie hatte Amy aus reiner Verzweiflung eingestellt – Verzweiflung auf beiden Seiten, wie sie vermutete -, aber dieser unglaubliche Wohlgeruch ließ Callie hoffen. Sie suchte so lange, bis sie die großen, dicken Muffins fand, die in einem Korb auf einem Tisch an der Seite aufbewahrt waren, und schnappte sich einen. Er zerging förmlich auf der Zunge, und sie seufzte leise. Ach, Amy würde ihre Sache schon gut machen.
    Callie verließ die Küche und legte ihre Hand auf das hölzerne Treppengeländer. Oben lagen die Gästezimmer und die Badezimmer, die alle um einen zentralen Flur herum angeordnet waren. Als sie ein Sprudeln hörte, wandte sie sich um. Sie kehrte um, ging zurück ins Esszimmer und steuerte geradewegs auf die Glasschiebetür zu, die halb offen stand.
    Draußen, auf der hölzernen Terrasse, fand sie Jake.
    Er saß mit zurückgelehntem Kopf im Whirlpool ausgestreckt und bedeckt vom schäumendem, sprudelndem Wasser. Überlegte er, wie er ihr beibringen könnte, dass er die Ranch bereits verkauft hatte? Allein der Gedanke verursachte ihr Übelkeit. Sie konnte mit dieser Anspannung nicht umgehen. Sie ging hinaus, wobei ihre Stiefel klackernd auf das Holz trafen, und hockte sich neben ihn.
    Er sah sie mit seinen schiefergrauen Augen durchdringend an.
    »Hast du verkauft?«, fragte sie. »Sag’s mir doch einfach.«
    »Was?«
    Sie streckte sich und drückte auf den großen, roten Knopf, so dass das Sprudeln aufhörte. Es wurde still. Sie schaute ihn unruhig an. »Ach, komm, Jake. Du bist doch nicht hier, um dich zu erholen. Du hasst die Ranch. Hast sie immer gehasst. Du bist doch hier, um sie zu verkaufen, oder?«

    »Die kauft doch keiner, bevor ich sie nicht instand gesetzt habe.«
    Richtig. Gut. Okay. Etwas in ihr wollte ihn bitten, zu warten, bis sie noch ein bisschen mehr gespart hätte für ein Darlehen, um die Ranch selbst kaufen zu können. Aber sie atmete tief ein und kämpfte mit sich, weil sie sich einfach nicht überwinden konnte, ihn um irgendetwas zu bitten, erst recht nicht um Hilfe beim Kauf der Ranch. Sie würde es ganz allein schaffen, ohne dass ihr jemand helfen musste – und schon gar nicht er. »Bist du etwa dafür gekommen? Um alles zu renovieren?«
    »Wenn ich es preiswert hinbekomme.«
    »Hast du Geldprobleme?«
    Er seufzte. »Auf meinem Haus liegt eine hohe
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