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Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Titel: Bragg 04 - Dunkles Verlangen
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aber erschreckt!«, schimpfte sie atemlos, ohne sich umzudrehen. Doch sie schien sich sogleich wieder zu beruhigen.
    »Wirklich?« Er zog sie an sich, umschlang sie von hinten mit seinen kräftigen Armen und drängte sich wieder und wieder leidenschaftlich an sie.
    »J-ja«, stöhnte sie erregt. Obwohl sie ihm gerne einmal gesagt hätte, dass sie fast immer Angst vor ihm hatte. Dass diese Angst nur kurz verschwand, wenn sie sich liebten. Allerdings wusste sie ganz genau: Niemals würde sie diesen Gedanken laut aussprechen.
    Der Earl vergrub sein Gesicht an ihrem Hals, schob ihr die Hand immer wieder zwischen die Beine, bis sich die junge Frau immer hemmungsloser an ihn drängte.
    Herrisch gebot er ihr, sich bäuchlings auf seinen Schreibtisch zu legen, und hob ihre Röcke an. Dann drang er unvermittelt in sie ein, und sie schrie auf: nicht vor Schmerz, sondern aus reiner Lust. Sie war feucht und heiß, und er stöhnte vor Erregung.
    »Härter, Euer Lordschaft«, keuchte sie. »Härter!«
    Der Earl umfasste mit beiden Händen ihre Hüften und drang mit harten Stößen wieder und wieder in sie ein. Wenige Sekunden später war alles vorbei. Er dachte gar nicht daran, seinen eigenen Höhepunkt zu verzögern – wozu auch? Er blieb noch etwa eine Minute auf ihr liegen, wartete, bis sie fertig war, dann löste er sich von ihr und knöpfte sich die Hose zu. Anschließend ging er zu dem Sideboard und schenkte sich einen Whiskey ein. Hinter ihm brachte das Mädchen Molly währenddessen ihre Röcke in Ordnung, so viel bemerkte er noch. Seine Gedanken waren jedoch schon wieder weit weg. Wie dumm von ihm, No Regrets unmittelbar vor einem so wichtigen Rennen derart zu schinden. Ausgesprochen dumm sogar. Er nahm einen Schluck von seinem Drink. Nein, so eine Dummheit durfte er nie wieder begehen. Er blickte durch die Terrassentür auf die ausgedehnten Rasenflächen hinaus. Molly warf ihm noch einen Blick zu und verließ dann wortlos den Raum. Er bemerkte sie kaum.
    Plötzlich war seine schlechte Laune wieder da. Sein Blick fiel auf den zerknitterten Brief, den das Mädchen auf den Schreibtisch gelegt hatte. Sie hatte noch versucht, das Papier zu glätten. Ein Mündel. Mein Gott. Was zum Teufel sollte er bloß mit einem siebzehnjährigen Mündel anfangen?
    Er fing wieder an zu schimpfen.
    Der Earl von Dragmore war außer sich.

Kapitel 2
     
    Ich habe keine Angst.
    Ich habe keine Angst.
    Je mehr sie sich Dragmore näherten, umso inbrünstiger wiederholte Jane diesen einen Satz. Sie saß wie angenagelt auf der Bank der Kutsche, die sie und ihre Tante Matilda im Bahndepot in Lessing gemietet hatten. Ihre Hände, die in kostbaren weißen Spitzenhandschuhen steckten, ruhten unglücklich verknotet auf ihrem Schoß. Ihre blauen Augen nahmen kaum Notiz von den wogenden Wiesen ringsum, von den Baumreihen, die sich malerisch von dem trüben Augusthimmel abhoben. Über der schönen Landschaft der Grafschaft Sussex lag feiner englischer Nebel. Doch Jane bekam von alledem nichts mit. Das Einzige, was sie wahrnahm, war der beklommene Rhythmus ihres eigenen Herzschlags.
    Oh, wie hatte sie nur so dumm sein können? Wie hatte sie Timothy Smith, den schlimmsten jungen der ganzen Schule, nur so erschrecken können? Wie hatte sie nur die Kleider von Timothys verstorbener Tante Charlotte Mackinney anziehen und sich dem jungen mitten in der Nacht in dieser Kostümierung präsentieren können? Das hatte sie nun von ihrer lebhaften Fantasie. Eigentlich hatte sie ja nur den einen Wunsch gehabt: den gemeinen und rücksichtslosen jungen, der schon lange einmal eine Strafe verdient hatte, zu Tode zu erschrecken. Und dann war alles aufgeflogen. Charlotte Mackinney, deren Kleider Jane angezogen hatte, war nämlich Tims Tante gewesen und erst einen Monat zuvor gestorben. Jane hatte Timmy buchstäblich zu Tode erschreckt, als sie mitten in der Nacht in Tante Charlottes Kleidern hinter seinem Bett gestanden und ihm wie ein Gespenst zugewinkt hatte. Schließlich war sie ja Schauspielerin. Deshalb hatte sie sich von ihrer Spielfreude fortreißen lassen. Timmy hatte kreidebleich dagelegen, weiß wie eine Wand und starr vor Schrecken. Als Jane in der offenen Tür seines Schlafzimmers herumhüpfte, hatte sie überhört, dass jemand von hinten gekommen war. Dann hatte plötzlich eine Frauenstimme hinter ihr gesagt: »Was wird hier gespielt?«, und sie war vor lauter Schrecken fast aus ihrer Haut und aus Charlotte Mackinneys Kleidern gefahren.
    In Timmys Schlafzimmer und
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