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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung
Autoren: Lora Leigh
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ihrem Kopfhörer.
    »Bitte?«, fragte sie fuchsteufelswild, und ihre Belustigung verschwand blitzschnell.
    »Na also. Siehst du, hat doch gar nicht wehgetan, oder?«
    Dann schrie sie auf, als sich plötzlich harte Arme aus der Dunkelheit heraus um sie legten und die Stimme mit einem Lufthauch an ihr Ohr drang.
    Sie rammte den Ellbogen nach hinten in einen brettharten Bauch und versuchte, ihren Fuß um den Knöchel des Mannes zu haken, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Aber damit erreichte sie nur, dass sich die Arme plötzlich stärker anspannten und ihr die Luft aus den Lungen pressten.
    Adrenalin raste durch ihren Körper, wie ein außer Kontrolle geratenes Feuerwerk. Er hielt sie fest, um sie zu bändigen. Schock, Furcht und ein überwältigender Überlebensinstinkt waren alles, was sie in diesem Augenblick kannte.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben waren es nicht die Emotionen anderer, die Frustrationen, Ängste und Wutgefühle anderer Menschen, die ihr Gehirn überfluteten. Da war nur der Drang zu überleben.
    »Ganz ruhig. Die Kavallerie ist da, oder so was in der Art.« Sein leises Lachen besänftigte den Ansturm von Furcht und den instinktiven Drang zur Flucht in ihr keineswegs.
    »Kannst du sie rausholen?« Nur entfernt war sie sich der Stimme von Lance bewusst, als er die Frage ins Headset bellte.
    »Ich kann und werde es, wenn sie nur endlich aufhört, sich wie eine kleine Wildkatze gegen mich zu wehren.« Damit wurde sie in die Höhe gehoben, und die Stimme knurrte tief an ihrem Ohr: »Hast du irgendwelche Ansprüche auf sie, Jacobs? Ich glaube, ich würde sie gerne behalten.«
    Sie behalten? Was zur Hölle sollte das? War sie jetzt eine Trophäe oder was? Sie stöhnte und versuchte noch einmal, ihn mit dem Ellbogen zu treffen und so aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    »Verdammt, schaff sie da raus. Und wenn du Letzteres riskieren willst – es ist dein Kopf. Wir sind unterwegs.«
    »Loslassen!« Zufriedenheit erfüllte sie, als sie es endlich schaffte, einen Schlag zu landen, der ihn erstarren ließ und seinen Griff um sie so weit lockerte, dass sie sich losreißen und umdrehen konnte.
    Dunkle, bernsteinfarbene Augen erwiderten ihren Blick, und die schattige Umgebung der Höhle ließ ihre Farbe noch intensiver erscheinen.
    Ruhe. Ruhe hüllte sie ein, beruhigte ihre blank liegenden Nerven und zwang sie, ihre Mitte zu finden.
    »Wenn du schießen willst, dann mach schnell.« Ein grollender Unterton lag in seiner Stimme, und weiße Zähne blitzten in einem sonnengebräunten Gesicht auf. »Andernfalls sind wir Hackfleisch, wenn wir nicht zu meinem Raider kommen, bevor die uns erwischen.«
    Jetzt konnte sie die Stimmen außerhalb der Höhle hören – offensichtlich mehr als einer –, und sie kamen näher.
    Heftig atmend senkte sie die Waffe, während sie langsam ihre Beherrschung wiederfand.
    »Ich glaube nicht, dass ich dich mag«, schnappte sie, als er sich umdrehte und durch einen dunklen, gut verborgenen Spalt in der Felswand voranging. Solche Risse formten sich häufig, wenn ein Wasserfluss schwächere Teile der Höhlen durchbrach. Der Riss war kaum breit genug, um hindurchzukommen, tief und finster, und drückend heiß. In der Enge hüllte sie der Duft des Mannes ein und vertrieb den Geruch des Todes.
    Und, oh Mann, der Kerl roch vielleicht gut. Dunkel und männlich, wie das Land selbst, heiß, hart und voller Leben. Sie mochte den Geruch. Viel zu sehr. Denn urplötzlich waren ihre Sinne nicht mehr von der Gefahr erfüllt, die ihnen auf den Fersen war, sondern von dem Duft des Mannes vor ihr und den sinnlichen Empfindungen, die er in ihrem Körper auslöste. Er ließ sie an Sex denken.
    »Gut. Konflikte machen das Leben interessanter.«
    Der Kerl war übergeschnappt. Das gefiel ihr. Sie konnte fühlen, wie ihr Herz angesichts der Gefahr raste, wie Adrenalin ihre Sinne schärfte und sie in einen Rausch versetzte, der sie fast schwindelig machte.
    Sie kamen schnell voran, und schon nach einigen Minuten tauchten erste dünne Sonnenstrahlen auf dem Weg vor ihnen auf.
    »Wir sind draußen«, verkündete Braden, als sie durch den Eingang liefen und auf seinen Raider zurannten, der direkt davor parkte.
    »Wir sind unterwegs«, antwortete Lance. »Schaff sie da raus …«
    »Nein!« Sie drehte sich zu dem muskelbepackten, wilden Typen um, der hinter das Steuer des Raiders rutschte, während sie auf den Beifahrersitz stieg.
    Aus irgendeinem Grund konnte sie die Gefühle, die von dem Tal ausgegangen waren
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