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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung
Autoren: Lora Leigh
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Megan. Mach, dass du da wegkommst!« Lance’ Tonfall verriet sein Unbehagen.
    Auf ihrer Kopfhaut kribbelte eine Gänsehaut, und ihre Muskeln spannten sich an, als sie die Wahrnehmungen von sich schob und zu begreifen versuchte, was sie da vor sich sah.
    Sie nahm die leichte Wounder aus dem Halfter an ihrer Hüfte und hielt sie selbstsicher vor sich. All ihre Sinne waren geschärft, und das Adrenalin jagte durch ihren Körper, als sie sich dem Fahrzeug näherte.
    Verdammt, sie wünschte, sie hätte eine richtige Waffe dabei. Die Wounder wurde nur im leichteren Dienst, wie Patrouillen, eingesetzt. Sie ließ einen Gegner nur langsamer werden, anstatt ihn außer Gefecht zu setzen. Ihr größter Vorteil war die höhere Reichweite. Einer ihrer Nachteile hingegen bestand darin, dass es unmöglich war, ihre Wirkung in der jeweiligen Situation vorherzusagen.
    »Der Wagen ist völlig von Kugeln durchlöchert. Wir haben mindestens zwei Tote«, gab sie übers Mikro die Information an die Zentrale weiter.
    Kugeln hatten die Fenster durchschlagen und die Reifen zerfetzt. Die Felswände der Schlucht zeigten ebenfalls Spuren eines Schusswechsels. Der Geruch des Todes umgab das ganze Areal, und die Hitze und das Blutbad im Inneren des Wagens schlugen ihr auf den Magen, als sie die Szene begutachtete.
    »Definitiv zwei Tote«, berichtete sie und trat einen Schritt zurück. »Guter Gott, Lance, nicht mal ihre eigenen Mutter könnte die beiden noch identifizieren.« Die Kugeln hatten die Oberkörper durchschlagen und einen großen Teil der Gesichter weggerissen.
    »Megan, zurück zum Raider – sofort!«, befahl Lance mit stahlharter Stimme.
    Ihre Nackenhärchen richteten sich auf, und ihr Rücken begann zu kribbeln. Langsam drehte sie sich um und betrachtete misstrauisch die hohen Wände der Schlucht, während ein weiterer Adrenalinschub ihre Sinne in Alarmbereitschaft versetzte. Irgendjemand beobachtete sie.
    »Das Infrarot hat keine Lebenszeichen angezeigt«, murmelte sie vor sich hin. Etwas musste die Messinstrumente des Systems gestört haben, denn sie wusste mit Sicherheit: Irgendwer oder irgendwas war da draußen.
    Sie spürte ganz deutlich heimtückische Blicke auf sich und spannte den Finger um den Abzug ihrer Waffe an. Immer gröer wurde die Gefahr. Wo? Wo kam sie her? Sie merkte, wie sie beobachtet und jeder ihrer Schritte verfolgt wurde, und das, obwohl die Sensoren im Wagen keine Lebenszeichen angezeigt hatten.
    »Ich kehre um«, stimmte sie zu. »Irgendwas stimmt nicht mit dem Raider, Lance. Überprüfe das. Er hat keine Lebenszeichen angezeigt …«
    Lance fluchte und brüllte Lenny an, er solle die Helikopter finden, damit seine Einheit endlich aufbrechen konnte. Verstärkung. Oh ja, sie brauchte dringend Verstärkung.
    Megan konnte die Augen fühlen, die auf sie gerichtet waren. Und noch schlimmer: Sie konnte auch die Waffen fühlen.
    Sie zog sich zurück und beobachtete aufmerksam die Schlucht. Ihr Herz raste, ihr Mund fühlte sich trocken an, und ihr Körper war angespannt und drängte sie, sich umzudrehen und loszurennen.
    Sie war schon auf halbem Weg zu ihrem Range Raider, als sie fühlte, wie die ersten Schüsse abgegeben wurden. Bösartige Energie überschwemmte sie regelrecht, nur eine Sekunde, bevor sie sich quer durch die Schlucht in eine der kleinen Höhlen in der Wand warf.
    Um sie herum explodierte die Gewalt: Kugeln schlugen in den sandigen Boden ein, schossen wie Blitze durch die Schlucht und rissen Steinsplitter aus der Wand des Höhleneingangs, in den sie sich gerettet hatte.
    »Megan. Megan, Bericht!«, brüllte Lance in ihrem Ohr, während sie sich in die zweifelhafte Sicherheit der kleinen Einbuchtung drückte und sich möglichst weit vom Eingang fernhielt.
    »Es sind mindestens zwei«, keuchte sie ins Mikro, während sie den Eingang und das kleine Stück Gelände draußen, das sie von ihrer Position aus sehen konnte, im Auge behielt. »Was hast du gesagt, wie weit die Helikopter weg sind?«
    »Ich sagte, die sind verdammt weit weg«, knurrte Lance stinkwütend. »Verdammt, Megan, wir sind zu weit weg von dir.«
    Ach ja. Jetzt fiel es ihr wieder ein. Oh Mist. Das war nicht gut.
    Sie hielt ihre Waffe bereit und spähte vorsichtig um die schützende Wand der Höhle nach draußen, um eine Ahnung davon zu bekommen, was da draußen vor sich ging. Gerade noch rechtzeitig zog sie den Kopf ein, als sofort wieder Kugeln um sie herum einschlugen.
    »Gib mir einen Überblick, was da bei dir passiert. Wir sind
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