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Botschaft aus der Unterwelt

Botschaft aus der Unterwelt

Titel: Botschaft aus der Unterwelt
Autoren: Kari Erlhoff
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wollte. Doch dann verschwand er, ohne eine Spur zu hinterlassen.«
    »Merkwürdig«, fand Bob.
    »Nun, es kommt vor, dass Studenten den Leistungsdruck nicht aushalten und irgendwann ihre Sachen packen. Vielleicht war es in diesem Fall auch so.«
    »Wir nehmen den Artikel auf jeden Fall mit!«, sagte Justus.
    »Gut, ich kann ihn euch kopieren. Und dann gebe ich euch noch eine Übersicht über die Fälle von Sherlock Holmes. Insgesamt sind es vier Romane und sechsundfünfzig Kurzgeschichten. Da kann man leicht die Übersicht verlieren. Zumal einige Geschichten auch unter anderem Namen erschienen sind und in Übersetzungen bis zu vier verschiedene Titel tragen.« Sie hielt eine Liste hoch. »Zum Glück haben wir Wissenschaftler ein System mit Abkürzungen. Praktisch, was?«
    Bob nickte. »Ja, sehr praktisch.«
    Professor Heathcliff kam richtig in Fahrt. »Dann habe ich noch einen Aufsatz über die Freundschaft zwischen Holmes und Watson sowie eine Arbeit, die sich mit Professor Moriarty beschäftigt.«
    »Das war der Gegner von Sherlock Holmes! Er nannte ihn den ›Napoleon des Verbrechens‹!«, sagte Peter. Er war froh, endlich auch etwas beisteuern zu können.
    »Das stimmt. Moriarty ist gewissermaßen das dunkle Gegenstück zu Sherlock Holmes. Allerdings taucht er weitaus weniger oft auf, als man vermutet«, erklärte Professor Heathcliff. »Ihr werdet staunen, aber Moriarty tritt nur in zwei Geschichten auf. Sonst wird er nur erwähnt.« Sie wies auf eine Illustration, die einen hageren Mann mit finsterem Gesichtsausdruck zeigte. »Und doch: Moriarty ist der Mann, der Sherlock Holmes tötete!«
    »Das ist mir neu!«, sagte Peter mit einem unheilvollen Blick auf Justus.
    »Sherlock Holmes und Professor Moriarty lieferten sich in der Geschichte ›Das letzte Problem‹ ein Duell bei den Schweizer Reichenbachfällen. Dabei stürzten sie den Wasserfall hinab und kamen beide ums Leben«, erklärte der Erste Detektiv seinem Freund.
    »Sir Arthur Conan Doyle wollte sich anderen Geschichten zuwenden. Darum ließ er seinen Hauptcharakter sterben. Aber das mochten die Leser nicht«, ergänzte Professor Heathcliff. »Sie schrieben Doyle wütende Briefe, dass er ihren Lieblingsdetektiv zurückbringen sollte.«
    »Aber er war doch tot.«
    »Irgendwann schrieb Doyle erneut Geschichten über Holmes und erklärte einfach, dass er den Kampf am Wasserfall überlebt hatte und sich danach nur versteckt habe.«
    »Dann hatte Sherlock Holmes ja wirklich Glück, dass er so nette Leser hatte!«, rief Peter.
    »Das stimmt.« Professor Heathcliff legte die Blätter auf den Kopierer und drückte ein paar Tasten. »Sonst gäbe es weniger Geschichten von ihm und Dr. Watson.«
     
    Als die drei ??? über den Campus zum Auto zurückgingen, hatten sie ihre Rucksäcke voll mit wissenschaftlichen Aufsätzen. »Ich fühle mich wie ein Student!«, stöhnte Peter. »Ich kann den Leistungsdruck förmlich im Rücken spüren.«
    »Also ich könnte mir ein Studium hier durchaus vorstellen«, sagte Bob. »Vielleicht bewerbe ich mich nach der Schule in Ruxton. Mir gefällt die Uni.«
    »Ein merkwürdiger Zufall!«, murmelte Justus.
    »Was? Dass ich vielleicht später mal hier studieren will?«, fragte Bob irritiert.
    »Nein, ich meine damit die Tatsache, dass wir einen Brief bekommen, in dem ein Mann namens W. sagt, dass er fliehen muss. Wir wissen, dass dieser Brief in einer Universität in New York gefunden wurde. Und jetzt erfahren wir, dass in einer Universität in New York ein Mann verschwunden ist – und zwar jemand, der sich genau mit demselben Thema befasst wie unser mysteriöser Briefschreiber.«
    »Nämlich mit Sherlock Holmes!«, ergänzte Bob.
    »Genau! Das klingt für mich schon nicht mehr nach Zufall.« Justus sah entschlossen aus. »Ich denke, wir haben es in diesem Fall tatsächlich mit dem verschwundenen Literaturstudenten zu tun. Warte!« Justus griff nach Bobs Rucksack.
    »Was hast du vor?«
    Justus antwortete nicht. Er öffnete den Rucksack und zog die Kopien hervor.
    »Just, würdest du uns mitteilen, was du da machst?«, fragte Peter verwundert.
    »Da ist er ja!« Justus nahm sich einen der Aufsätze vor. »Der Student heißt Lester Price. Schade, kein Name mit einem ›W‹.«
    »Das ›W‹ aus der Unterschrift wird sicherlich auf ›Watson‹ hinweisen, so weit waren wir doch schon«, warf Peter ein.
    »Dieser Lester könnte aber trotzdem hinter der geheimnisvollen Botschaft stecken«, sagte Bob. »Er musste eilig aus New York
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