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Bodyheater

Bodyheater

Titel: Bodyheater
Autoren: Chrissy Pirols
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Erst wenn man die Annehmlichkeiten der Zivilisation nicht hatte, wusste man sie wirklich zu schätzen.
    „Tee ist fertig und steht im Wohnzimmer“, rief ihr James aus der Küche zu, der wohl das Öffnen der Badezimmertür gehört hatte. „Willst du noch einen Donut dazu? Ich habe welche mit Schoko und Streuseln da.“ Joana betrat das gemütliche Wohnzimmer, welches hell eingerichtet war und neben einer großen Couch und dem Fernseher, diverse Bücherregale und James‘ Schreibtisch enthielt. An den Wänden hingen Kunstdrucke, die das Meer oder Wasser darstellten. Ralf war Segler, wie sie wusste, und die beiden verbrachten ihre Ferien oft am Meer.
    „Ich nehme gerne einen mit Streuseln“, antwortete sie, legte ihre Sachen auf den Schreibtischstuhl und betrachtete nachsichtig das mittlere Chaos auf dem Schreibtisch. Obwohl die Wohnung immer ordentlich war, hielt sich auf James Schreibtisch das Durcheinander hartnäckig, wann immer sie hier war. Es passte einfach zu ihm.
    Entspannt lehnte sie sich auf der Couch zurück. Die Kälte war aus den Knochen gewichen und sie spürte nur noch eine leichte Anspannung in ihren Schultern vom instinktiven Hochziehen. Bloß nicht daran denken, dass du bald wieder in diese Kälte zurückmusst, ermahnte sie sich. Genieße jede Sekunde . Aber natürlich wollte sie ihren Nachbarn auch nicht zur Last fallen. Spätestens, wenn Ralf heimkam würde sie gehen. Sie wollte die beiden ja nicht stören.
    „Nimm dir“, ermunterte James sie, der das Tablett mit Donuts und Keksen vor ihr abgestellt hatte und sich direkt neben ihr niederließ. Sein männlich herber Geruch mischte sich mit dem Duft des Tees zu einer wunderbaren Note. Das war der Stoff für Träume. Joana seufzte verstohlen und zwang ihren Blick auf die Tasse, fort von James Fingern, die ihr einen Donut entzweischnitten und mit dem Teller zuschoben.
    „Es tut mir leid, wenn ich dich so überfallen habe“, begann sie. Doch er winkte sofort ab und beugte sich vor, um sich ebenfalls einen Tee einzuschenken. Sein Knie drückte zufällig gegen ihr Bein und sofort fühlte sie die eingesperrten Gefühle im Magen rotieren.
    „Du bist hier jederzeit willkommen“, wischte er ihre Entschuldigung fort und sah sie direkt an. Sein Gesicht wirkte ernst. „Das weißt du doch, oder? Wir haben dich gerne hier.“
    „Ach, ich störe doch nur.“ Sie probierte ein keckes Lächeln. Ihr Herz wummerte viel zu schnell. Wo war die Leichtigkeit hin, mit der sie sonst mit ihm spielerisch flirtete? „Andauernd will ich was von euch und ihr seid immer so schrecklich hilfsbereit. Ich nutze das nur schamlos aus.“
    „Ich habe rein gar nichts gegen etwas … Schamlosigkeit.“ James wich nicht zurück, sah sie direkt an und sein Blick feuerte Joanas Herz zu stärkerer Glut. Oh weh, wenn er nur wüsste, was er mit ihr anstellte. Für ihn war das alles ein Spaß. Aber bei ihr? Du lebst zu lange alleine und es ist nun mal so: Die tollsten Männer sind schwul oder vergeben. Oder beides.
    James nahm einen großen Schluck aus der Teetasse. Sein Adamsapfel bewegte sich und an seinem Kinn schimmerten hauchzarte Bartstoppeln. Hastig biss Joana in den Donut und überlegte fieberhaft, was sie sagen sollte. Sie war doch sonst immer so sicher in diesem Spiel? Ganz gewiss war sie nicht schüchtern oder zurückhaltend. Sie wusste in der Regel, was sie wollte und sagte das auch. Nur heute … war alles anders.
    „Ja, klar“, erwiderte sie und stieß James leicht in die Rippen. „Du bist ja auch ein schwuler Mann. Völlig unempfänglich für meine weiblichen Reize.“ Erneut bewegte sich sein Adamsapfel, doch er hatte die Tasse abgesetzt. In den grünen Augen spiegelte sich das Licht. Seine schmalen Lippen glänzten feucht.
    Joanas Rücken überlief eine Gänsehaut und das Flattern im Magen wuchs sich zu einem Sturm aus. Gott, er ist wirklich begehrenswert.
    „So?“ James schob die Teetasse zurück. Dort wo sein Bein ihres berührte, fühlte sich der Stoff extrem rau an. Eine Reibung, von der sie mehr fühlen wollte. Sehnsucht überschwemmte sie in heißen Wellen und Joana hatte das Gefühl zu schwitzen, ihre Handflächen waren definitiv feucht. Und nicht nur die.
    James lächelte und hob die Hand. Wie in Zeitlupe näherten sich seine Finger und er strich ihr sanft über die Unterlippe, wischte einen Krümel fort. Sein Lächeln hatte nichts Spöttisches mehr. Es war eindeutig … liebevoll. Sein Blick umrundete ihr Gesicht und Joana konnte kaum noch atmen.
    Die
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