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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur
Autoren: Thomas Brezina
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Luft.
    Als die drei Vögel im Sturzflug auf den See zusteuerten, und der Junge sie mit dem Objektiv verfolgte, verlor er fast das Gleichgewicht. Axel erkannte die Gefahr und packte Dominik am Hemd. So konnte er im allerletzten Moment verhindern, daß sein Freund im Hafenbecken landete.
    „He, paß ein bißchen auf, Kameramann!“ sagt er warnend zu ihm. „Die Videokamera gehört deinem Vater, und soviel ich weiß, ist sie nicht wasserdicht.“
    Dominik nickte. „Ich bin auch nicht wasserdicht und möchte unsere Bootsfahrt eigentlich trocken antreten!“ lachte er.
    Die beiden Jungen hielten nun nach Herrn Teller Ausschau. Wie verabredet, waren sie kurz nach 12 Uhr im Yachthafen eingetroffen und staunend von einem Schiff zum anderen geschlendert. Der Plattenmanager war ihnen dabei aber nicht begegnet.
    Plötzlich legten sich zwei schwere Hände von hinten auf ihre Schultern. „Na, ihr Landratten? Kleines Bad gefällig?“ knurrte jemand, den Axel und Dominik nicht sehen konnten. Zaghaft drehten sie die Köpfe... und lachten laut auf. Sie blickten nämlich in das grinsende, kantige Gesicht von Theo Teller.
    „Ahoi!“ begrüßte er sie. „Seid ihr bereit? Können wir in See stechen?“
    „Klar!“ riefen die beiden Jungen.
    Theo Teller winkte den beiden, ihm zu folgen und marschierte zu einer schnittigen, langen Motor-Yacht mit einem hohen Kabinenaufbau. „Mona Pisa“ stand auf dem Rumpf des Schiffes.
    Über einen schmalen Holzsteg balancierten die beiden Jungen an Bord. Dominik drehte selbstverständlich jeden Schritt auf Video mit.
    „Dir ist die Kamera anscheinend auf dem Auge festgewachsen!“ stellte Axel spöttisch fest. Doch auch durch diese Bemerkung ließ sich der Juniorfilmer nicht aus der Ruhe bringen.
    Während es sich Axel und Dominik in zwei Liegestühlen an Deck bequem machten, ließ Herr Teller den Motor an. Er stellte sich ans Steuerrad, und die Fahrt begann. Ruhig glitt das Schiff durch das Hafenbecken und die schmale Einfahrt in der Kaimauer hinaus auf den See.
    „Da, willst du auch einmal versuchen?“ fragte der Manager Axel und deutete auf das Steuerrad. Stolz stellte sich der Junge dahinter und dirigierte die Yacht an Bojen und Tretbooten vorbei. Immer weiter entfernten sie sich vom Ufer.
    „Was ist das für ein Leuchtturm... dort drüben... am Nordufer?“ erkundigte sich Dominik.
    „Das ist die Hafeneinfahrt von Lindau. Die Stadt Lindau liegt bereits in der Bundesrepublik Deutschland!“ erklärte ihm Herr Teller.
    Dominik nickte wissend und schulterte wieder die Kamera. Er schaltete das Zoom-Objektiv auf die Tele-Einstellung. Die Videokamera war nun zu einer Art Fernrohr geworden.
    Er drückte den Aufnahmeknopf und schwenkte über das Ufer und den See. Mitten in der Drehung hielt er auf einmal inne.
    „Das... das ist nicht möglich“, stieß er verdutzt hervor. Axel drehte sich erstaunt zu ihm um. „Was ist denn? Hast du vielleicht das Ungeheuer des Bodensees gesichtet?“
    Dominik schüttelte stumm den Kopf und deutete auf ein längliches Schiff, das in einiger Entfernung wie ein Pfeil durch das Wasser schoß. Es handelte sich dabei um eine Segelyacht, die aber heute von einem Motor angetrieben wurde.
    „Schaut auf die Fahne, die oben... oben an der Spitze des Mastes weht“, keuchte Dominik. Herr Teller holte ein Fernglas hervor und richtete es auf das Schiff. Auch er traute seinen Augen nicht.
    „Eine Piratenflagge... eine Flagge aus schwarzem Stoff mit einem grellgelben Totenkopf und gekreuzten Knochen! Ich dachte, so etwas gibt es nur in Filmen“, wunderte er sich. Axel nahm ihm das Fernglas aus der Hand, um sich selbst davon zu überzeugen.
    „Komisch... ein total abgetakelter Kahn...“, wunderte er sich, „aber irgendwie schaut er auch neu und gepflegt aus. Da stimmt etwas nicht!“
    Dominik wurde mit einemmal kreidebleich. „Das... das Piratenboot... es steuert direkt auf uns zu!“
    Herr Teller stieß Axel zur Seite und riß das Steuerrad an sich. Er legte krachend den Gang ein und zerrte hektisch am Gashebel. Die Yacht bäumte sich auf, und die beiden Knickerbocker-Freunde verloren das Gleichgewicht. Mit einem Aufschrei stürzten sie nieder und wurden nach hinten, gegen die Heckwand des Schiffes geschleudert.
    Irgend etwas hatte Theo Teller falsch gemacht, denn plötzlich gab der Motor nur noch ein leises Glucksen von sich und starb dann ganz ab. Die Yacht schaukelte sanft auf den Wellen.
    Dominik richtete sich auf und schaute hastig nach allen Seiten.
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