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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur
Autoren: Thomas Brezina
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Piratenschiff ab und verschwand in der Ferne.
    „Verdammt“, fluchte Herr Teller, „verdammt! Jetzt sind sie wahrscheinlich auf und davon. Ich hätte nicht auf euch hören und warten sollen.“
    Mit rasender Geschwindigkeit pflügte die „Mona Pisa“ nun zum Yachthafen.
    Im Yachthafen herrschte große Aufregung. Die Polizei war verständigt worden und bereits eingetroffen. Ein ganzes Rudel von Bootsbesitzern und Hobbykapitänen redete auf die beiden Kriminalbeamten heftig ein. Die Männer hatten Mühe, den verschiedenen Berichten zu folgen und sich Notizen zu machen.
    „Ruhe! Bitte beruhigen Sie sich, meine Herrschaften“, rief dann einer der Polizisten und hob beschwörend die Hand. „Wir werden nun der Reihe nach Ihre Aussagen aufnehmen. Doch etwas habe ich Ihren Erzählungen schon entnommen: von keinem Schiff ist etwas Wertvolles gestohlen worden. Gehe ich recht in dieser Annahme?“
    Von allen Seiten waren zustimmende Laute zu hören.
    Der Polizist setzte seine Überlegung fort: „Ich nehme daher an, daß es sich bei diesen ,Piratenüberfällen’ um einen Scherz gehandelt hat. Trotzdem ist das Verhalten der Spaßvögel zu verurteilen, und wir werden selbstverständlich nach ihnen fahnden. Wenn Sie nun bitte – einer nach dem anderen – in das Clubhaus kommen!“
    Unter lautem Brummen und Reden folgten die aufgebrachten Menschen den Polizisten.
    „Tut mir leid, Kinder, daß unser Ausflug so schnell geendet hat“, sagte Herr Teller zu Dominik und Axel. „Wir werden ihn fortsetzen... morgen oder übermorgen. Ich rufe euch im Hotel in Bregenz an. Abgemacht?“ Die beiden Jungen nickten und verabschiedeten sich.
    Sie waren gerade in Richtung Ausgang unterwegs, als sie gerufen wurden.
    „He, ihr zwei da“, hörten sie eine hohe Stimme hinter sich. Sie drehten sich um und sahen ein braungebranntes Mädchen, das auf sie zulief. Es trug ein langes blau-weiß gestreiftes T-Shirt, das ihm fast bis zu den Knien reichte. Wahrscheinlich gehörte es seinem Vater.
    Das Auffallendste an diesem Mädchen waren aber seine Haare. Hunderte kleine, braune Locken drängten sich auf seinem Kopf.
    „Tag“, begrüßte es Axel. „Wer bist du?“
    Statt einer Antwort streckte ihm das Mädchen einen Zettel hin. „Soll ich euch geben!“ stieß es hervor. Kaum hatte Dominik den Zettel an sich genommen, machte das Mädchen kehrt und rannte davon.
    „He... wer bist du? Und wer hat dich geschickt?“ rief ihm Axel nach, aber es nahm keine Notiz davon.
    Die beiden Jungen falteten das Papier auf und lasen erstaunt die folgende Nachricht:
    BITTE KOMMT SOFORT IN DAS GRÜNE BOOTSHAUS. ICH MUSS EUCH ETWAS MITTEILEN. IHR SCHWEBT IN GEFAHR!
    „Und was jetzt?“ fragte Dominik seinen Knickerbocker-Freund.
    „Na was schon“, meinte Axel, „auch wenn uns die Knie noch immer schlottern... wir werden hingehen. Es werden uns schon nicht die Piraten dort erwarten!“ fügte er mit fester Stimme hinzu.
     
    Auch Poppi und Lieselotte nutzten den prachtvollen Tag. Bereits um neun Uhr vormittags waren sie vom Hotel Mara in Zürs aufgebrochen, um eine Bergtour zu unternehmen.
    Die breiten Hänge, auf denen sich im Winter die Skifahrer tummelten, waren nun saftig grün. Unterbrochen wurden die Wiesen nur durch mächtige Felsen, die da und dort aus der Erde ragten.
    Die beiden Mädchen wollten von Zürs über den Berg bis ins benachbarte Lech wandern. Dort sollte es dann zur Erfrischung eine Abkühlung im Waldbad geben.
    Orlof, der Hund von Poppis Tante Erika, war über die Wanderung äußerst erfreut. Das semmelgelbe Tier mit dem seidig glänzenden Fell bellte die Mädchen immer wieder übermütig an. Das Besondere an Orlof war sein Kopf mit den großen, treuherzigen, dunklen Augen. „Er sieht aus wie Fuchur, der Glücksdrache im Film ‚Die unendliche Geschichte’“, hatte Lilo festgestellt.
    „Sag einmal, Lieselotte, spukt dir irgend etwas durch den Kopf?“ fragte Poppi ihre Freundin, als sie beim Zürser See Rast machten. „Du schaust die ganze Zeit so nachdenklich...“
    Lilo nickte. „Ich habe heute nacht nicht gut schlafen können und ständig an diese Dotty denken müssen. Ich werde den Gedanken nicht los, daß sie entführt worden ist.“
    Poppi horchte auf. „Und warum glaubst du das?“ wollte sie wissen.
    Das konnte ihr Lieselotte genau erklären. „Dominik hat erzählt, wie merkwürdig sie sich benommen hat, bevor das Licht ausgegangen ist. Sie muß über etwas erschrocken sein. Über irgend etwas oder
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