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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur
Autoren: Thomas Brezina
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unregelmäßig gewirkt.“
    Plötzlich strich sich Dominik unruhig über die Unterlippe. „Dem... dem bin ich schon einmal begegnet“, sagte er langsam. Die drei anderen drehten sich überrascht zu ihm und schauten ihn gespannt an.
    „Wann? Wo? Wie?“ wollten sie wissen.
    „Im Zug... da hatte ich einen Zusammenstoß mit einem Mann, dessen Gesicht mir auch seltsam erschienen ist. Jetzt ist mir der Grund klar. Auch er besaß nur eine Augenbraue“, berichtete Dominik in seiner etwas komplizierten Sprache.
    Poppi kraulte gedankenverloren Orlofs Kopf. „Was hat denn dein Vater gesagt, als du ihm die Geschichte mit der Videokamera gebeichtet hast?“ wollte sie wissen.
    „Er ahnt noch nichts“, seufzte Dominik.
    „Moment“, Lieselotte war etwas eingefallen. „Na klar! Der Kerl, der euch im Bootshaus überfallen hat, wollte die Kamera. Er wird beobachtet haben, wie Dominik die Überfälle aufgenommen hat. Auf dem Videoband muß sich also etwas befinden, das ihn verraten könnte. Deshalb wollte er es unbedingt haben. Zu blöd, daß wir die Kassette nicht haben“, ärgerte sich das Superhirn.
    „Irrtum!“ Axel grinste breit und zog ein Videoband aus seiner Umhängetasche. „Die Kassette mit den Aufnahmen haben wir nämlich auf der Yacht von Herrn Teller vergessen. Das Band in der Kamera war leer, da Dominik es gerade erst eingelegt hatte.“ „Wir haben die Videokassette noch schnell vom Schiff geholt, bevor wir in die Stadt zurückgefahren sind“, fügte Dominik hinzu.
    „Super!“ jubelte Lieselotte. „Dann werden wir die Aufnahmen noch heute abend begutachten.“ „Wozu?“ wollte Berta wissen. Lilo beschloß, daß es nun besser war, nicht die Wahrheit zu sagen. Natürlich wollte sie einen Hinweis auf die Bodensee-Piraten finden. Doch vielleicht hätte Berta gegen diese Ermittlungen etwas einzuwenden  gehabt.  Also  sagte  sie  ganz  unschuldig: „Naja, um zu überprüfen, ob Axel und Dominik auch die Wahrheit gesagt haben...“
    Eigentlich konnte es die Knickerbocker-Bande nun kaum noch erwarten, ins Hotel Mara zu kommen. Doch das sollte noch eine Weile dauern.
    „Ich habe einen kleinen Umweg genommen“, erklärte ihnen Berta. „Wir fahren jetzt durch den Bregenzer Wald. Das ist aber nicht nur ein Wald, sondern ein wunderschöner Teil von Vorarlberg. Hier gibt es die grünsten Almmatten und die klarsten Bäche des Landes. Ich gehöre selbst zu den Wäldern!“
    „Heißt das, du fühlst dich als Baum, Tante Berta?“ kicherte Poppi.
    Die kleine Frau lächelte das Mädchen belustigt an. „Nein, aber die Bewohner des Bregenzer Waldes werden ,Wälder’ genannt. Früher – bis vor 200 Jahren – war der Bregenzer Wald wie ein eigenes, kleines Land. Mit eigenen Räten, einem eigenen Gericht und einem eigenen Rathaus. Das hat sich in der Nähe des Ortes Bezau befunden. Stellt euch vor, es stand auf steinernen Pfosten und konnte nur über eine Leiter betreten werden. Wenn sich die Räte zur Beratung zurückzogen, bekamen sie nur einen Bottich mit Wasser mit, um ihren Durst zu stillen. Die Leiter wurde erst dann wieder angelegt, wenn sie sich einig geworden waren.“
    Lieselotte verstand. „Aha, und deshalb sind sie immer sehr schnell zu einem Beschluß gekommen!“
    „Genau so war’s“, sagte Berta und deutete auf einen kleinen Bahnhof neben der Straße.
    „Hier ist früher die Bregenzer Wälderbahn gefahren. Leider sind im Jahr 1980 große Teile der Gleisanlage von einem Felssturz verschüttet worden. Seither ist die Wälderbahn nur noch manchmal auf einem kleinen Teilstück unterwegs. Als Touristenattraktion.“
    Tante Berta erzählte noch vieles mehr: zum Beispiel von den berühmten geklöppelten Spitzen, die noch heute in vielen Orten erzeugt werden. Oder von Angelika Kauffmann, einer Malerin, die vor rund 250 Jahren im Bregenzer Wald geboren wurde. Sie wurde mit ihren Bildern in ganz Europa berühmt, und einer ihrer Freunde war der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe.
    „Sie hat ein ungeheures und als Weib wirklich unglaubliches Talent!“ hat er über sie einmal gesagt. Malende Frauen waren damals eine Sensation!
    Schließlich bog Berta in eine Landstraße ein, die laut Wegweiser nach „Zug“ führte.
    „Habt ihr Hunger?“ fragte sie die Knickerbocker-Bande. Alle vier beantworteten diese Frage mit einem lauten „Jaaaaaa!“
    „Gut“, meinte Berta zufrieden, „denn in Zug bekommt ihr eine köstliche Vorarlberger Spezialität: ,Käsknöpfle’!“
    „Knöpfe?“ Dominik
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