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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur
Autoren: Thomas Brezina
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leichten Wellen war es verzerrt. Trotzdem konnte man Wut und Zorn in ihm sehen.
    Etwas erschien den Jungen an dem Kopf des Mannes seltsam und ungewöhnlich. Es hatte mit den Augen zu tun... Für weitere Überlegungen blieb ihnen aber keine Zeit. Sie waren zu sehr damit beschäftigt, sich am Steg anzuklammern, damit sie nicht ins Wasser stürzten. Wer war der Kerl überhaupt, der sie da gepackt hatte und ihnen Angst einjagte?
    „Was... was wollen Sie?“ keuchte Axel. Als Antwort drückte der Mann seine Finger noch fester zu. Die beiden Knickerbocker-Freunde schrien vor Schmerz auf.
    „Bodensee-Piraten kennen keine Gnade!“ flüsterte der Angreifer langsam und mit drohender Stimme. Dann drückte er die Köpfe der Jungen brutal unter Wasser. Axel und Dominik schlugen mit den Armen wild um sich. Dabei verloren sie das Gleichgewicht und fielen ins Wasser.
    Dominik ging wie ein Stein unter. Nach den ersten Schocksekunden konnte er dann aber wieder einen klaren Gedanken fassen und machte heftige Schwimmbewegungen, um an die Oberfläche zu gelangen. Als er auftauchen wollte, wurde er von einem Arm wieder in die Tiefe gedrückt. Sein Herz schlug wild und laut. Wollte dieser Bodensee-Pirat ihn ertränken? Dominik hatte keinen Vorrat mehr an Luft. Er mußte Atem schöpfen. Verzweifelt riß er die Augen auf und starrte in das schwarze Wasser, das von zahlreichen dünnen Lichtstrahlen durchschnitten wurde. Er erkannte neben sich einen Körper, der in einem hellblauen T-Shirt steckte. Axel... das war Axel! Eine Hand angelte nach Dominik und zog ihn in die Höhe. Der Junge streckte seinen Kopf erleichtert aus dem Wasser und japste gierig nach Luft. Sofort starrte er hinauf. War der Pirat noch da? Drohte ihnen neue Gefahr?
    „Er ist weg“, stellte Axel erleichtert fest und zog sich an dem Steg hinauf. Dann half er seinem Knickerbocker-Kumpel aus dem See.
    „Was... was machen wir jetzt?“ fragte Dominik.
    „An die Sonne gehen und uns trocknen lassen.
    Aber dort, wo sehr viele Menschen sind!“ schlug Axel vor.
    Als sie aufstanden, wollte Dominik nach der Videokamera greifen, die er auf dem Steg abgelegt hatte. Doch sie war fort! Hatte sie der Bodensee-Pirat ins Wasser geworfen?
    Axel sprang noch einmal hinein und tauchte den Grund ab. Er konnte sie aber nicht finden.
    „Wie soll ich das meinem Vater beibringen?“ stöhnte Dominik verzweifelt.

Das halbe Gesicht
     
    „Irgendwie bin ich froh, aus Bregenz wegzukommen“, sagte Axel zu Lieselotte und ließ sich den warmen Abendwind um die Nase wehen.
    „Ihr habt ja auch einiges erlebt“, meinte seine Freundin und versuchte, Orlof ein wenig zur Seite zu schieben. Der schlanke, aber ziemlich schwere Hund hatte es sich auf ihrem Schoß gemütlich gemacht. Doch was für ihn gemütlich war, bedeutete für Lilo eingeschlafene Füße. Sie stupste und knuffte Orlof, aber er schmiegte sich nur noch enger und fester an das Mädchen.
    Nachdem sie vom Hafen in die Stadt zurückgekehrt waren, hatten die beiden Knickerbocker-Freunde im Hotel Mara in Zürs angerufen. Poppi und Lilo waren zu dieser Zeit noch schwimmen, aber Tante Berta machte den Jungen den Vorschlag, doch auch ein paar Tage auf den Arlberg zu kommen. Freudig nahmen die beiden die Einladung an. Nachdem Dominiks Eltern ihre Zustimmung gegeben hatten, stand dem Besuch in Zürs nichts mehr im Wege. Am späten Nachmittag war dann ein offener Sportwagen mit Tante Berta, Poppi, Lilo und Orlof in Bregenz aufgetaucht, um Axel und Dominik abzuholen. Nun ging es zurück auf den Arlberg.
    Bis ins kleinste Detail hatten die Jungen den Mädchen ihre Erlebnisse mit den Bodensee-Piraten geschildert. Tante Berta konnte nur immer wieder den Kopf schütteln. Sie stolperte meistens selbst in die unmöglichsten Abenteuer, doch die Geschichte mit den Seeräubern übertraf alles.
    „Findet ihr es günstig, daß Frau Berta alles erfährt?“ fragte Dominik Lieselotte.
    „Kein Problem“, flüsterte ihm das Superhirn zu. „Die gute Tante Berta gehört zu den unerschrockenen und eher ausgeflippten Erwachsenen. Das beweisen ihr Auto und ihre Hüte.“ An diesem Tag trug Poppis Tante eine Riesenerdbeere, die die Form einer Fliegerkappe hatte, auf dem Kopf.
    Lieselotte hatte noch einige Fragen an ihre Freunde, die sie sehr beschäftigten. „Sagt... das Gesicht des Mannes... was war damit? Was war daran so komisch?“
    Axel schnalzte mit den Fingern und rief: „Jetzt weiß ich es. Der Typ hatte nur eine Augenbraue! Deshalb hat sein Gesicht so
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