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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur
Autoren: Thomas Brezina
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sie eine junge Frau mit einer rotbraunen Lockenmähne, die sie nervös nach hinten warf.
    „Das... das sind ja... die zwei aus dem Hotel“, stammelte Axel außer sich. „Was... wieso... warum sind sie hier?“
    „Frag nicht so blöd“, schnaufte Lieselotte wütend. „Sie sind uns nachgelaufen.“
    „Aber wozu?“ Axel verstand einfach nicht, was hier los war.
    Die junge Frau grinste triumphierend. „Der Boß hat recht gehabt. Die Zwerge werden uns zum Versteck von Gogo führen.“ Sie verneigte sich spöttisch und flötete: „Vielen Dank! Ihr habt uns viel Arbeit abgenommen.“
    „Genug gequatscht“, fuhr der Mann dazwischen, stürzte sich auf den tragbaren Computer und holte aus zwei Seitenfächern kleine, eckige Scheiben heraus.
    „Darauf ist alles gespeichert. Mehr brauchen wir nicht!“ meinte er zufrieden. Axel und Lilo standen noch immer wie angewurzelt da.
    „Zwerge, wir werden euch jetzt ein bißchen fesseln. Mit ein wenig Glück könnt ihr euch in ein paar Stunden befreien und aus der Höhle laufen – falls ihr herausfindet. Bis dahin sind wir nämlich längst über alle Berge!“ sagte die Frau mit ruhiger Stimme.
    „Mit wem haben wir es eigentlich hier zu tun? Darf ich das einmal wissen?“ fragte Lieselotte frech.
    „Nenn uns Toni und Vroni! Oder Berti und Bibi! Namen tun nichts zur Sache. Und jetzt setzt euch hin“, fuhr sie der Mann an. „Rücken an Rücken. Hände nach hinten und zusammengeben.“
    Lieselotte wollte sich das nicht gefallen lassen. Deshalb zischte sie Axel zwischen den Zähnen „los“ zu. Wie auf Kommando stürzten beide auf die überraschten Gauner zu. Die Junior-Detektive warfen sich gegen die beiden und wollten an ihnen vorbei. Lilo schaffte es. Doch Axel konnte der Mann an der Schulter packen und zurückzerren.
    „Retour, junge Dame, sonst ergeht es deinem Freund schlecht!“ sagte der Mann drohend und leise. Lieselotte tat, was er von ihr verlangte. Was blieb ihr auch anderes übrig.
    Bereits eine Minute später waren die beiden Knickerbocker gefesselt und kauerten verzweifelt auf dem Boden.
    „Da! Damit ihr euch auf dem Heimweg nicht fürchtet!“ Die Frau stellte eine Taschenlampe neben Axel und Lieselotte. „Das kleine Ding, das ihr habt, gibt bestimmt bald den Geist auf!“
    Lachend verschwanden die Ganoven aus der Höhle. Kaum waren ihre Schritte verklungen, begannen die beiden Kinder, an den Fesseln zu ziehen und zu zerren. Das Gaunerpärchen hatte die Geschicklichkeit der Junior-Detektive schwer unterschätzt.
    Axel gelang es sehr rasch, seine schlanken, dünnen Hände frei zu bekommen. Der Rest war eine Kleinigkeit…
    Die beiden Knickerbocker sprangen auf, streiften die Fesseln ab und stürzten zum Ausgang. Sie tappten durch den Gang, umrundeten die Fallgrube und kamen in die nächste Höhle mit der kuppelförmigen Decke.
    „Verdammt... wo geht’s da weiter?“ hörten sie den Mann in einem der anderen Gänge fluchen.
    „Wir müssen diese Abzweigung nehmen. Die rechte... glaub mir, Jörg!“ Die Stimme der Frau war laut und bestimmend.
    „Halt das Maul, Kleo“, fuhr sie Jörg an.
    „Verfluchter Wahnsinn“, stöhnte Axel. „Wie sollen wir aus dem Irrgarten herausfinden?“
    Lieselotte klopfte ihm lässig auf die Schulter und sagte lächelnd: „Daran habe ich selbstverständlich gedacht. In meiner Hosentasche hatte ich nämlich ein Stück grüne Kreide versteckt gehabt. Bei jeder Abzweigung habe ich damit ein ,K’ auf die Wand gekritzelt. So werden wir zum Ausgang finden.“
    „Lilo, man muß es dir lassen. Du bist ein Superhirn“, stellte Axel anerkennend fest.
    Die Stimmen von Jörg und Kleo wurden lauter. Ein Zeichen dafür, daß sie sich den Knickerbocker-Freunden näherten.
    „Wie spät ist es, Kleo?“
    „Kurz vor zwei Uhr! Wieso?“
    „Wieso? Wieso?“ äffte sie Jörg nach. „Weil wir um fünf auf dem Biberkopf sein müssen. Der Boß erwartet uns dort. Dann bekommen wir endlich die Schuldscheine von ihm und sind frei... und reich!“
    Lieselotte gab Axel ein Zeichen weiterzulaufen. Sie ließ den Strahl ihrer Taschenlampe über die Felswand gleiten, bis sie das nächste grüne „K“ entdeckt hatte. Flink verschwanden die beiden Junior-Detektive in dem gekennzeichneten Gang.
    Kreuz und quer bahnten sie sich ihren Weg durch das Höhlenlabyrinth, das wahrscheinlich vor vielen Jahren von Räubern angelegt worden war. Es war ein hervorragendes Versteck, das nicht so leicht von Feinden entdeckt werden konnte.
    Das Knirschen, das Axel
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