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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur
Autoren: Thomas Brezina
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rechts von ihnen ragten nun hohe Felswände auf. Manchmal verengten sie sich so sehr, daß die Knickerbocker-Freunde links und rechts nach ihnen greifen konnten. Sie mußten dazu nur die Arme ausstrecken.
    „Dort...!“ rief Axel und deutete auf eine dunkle Stelle im Stein.
    „Das scheint eine Öffnung zu sein“, sagte Lieselotte. „Vielleicht befindet sich dort der Eingang zu einer Höhle!“
    Die beiden Junior-Detektive sprangen aus dem Wasser und trockneten ihre Füße am Moos ab. Sie schlüpften in die Schuhe und tasteten sich zu dem Loch im Fels vor.
    „Hast du eine Taschenlampe mit?“ fragte Lilo ihren Kollegen. Axel verzog wütend den Mund. Die hatte er vergessen.
    „Macht nichts“, seufzte das Mädchen. „Müssen wir uns eben ohne hineinwagen.“ Vorsichtig schob sie ihren rechten Fuß durch die Öffnung. Das Loch war kaum einen Meter hoch und ungefähr ebenso breit. Lieselotte hatte nun auch das linke Bein in die Höhle gesetzt. Geschickt kroch sie hinein, und Axel konnte erkennen, wie sie sich im Inneren des Berges aufrichtete.
    „Eine Höhle! Es ist eine lange, schmale Höhle!“ hörte er seine Freundin von drinnen rufen. Ihre Stimme hallte durch den Felsengang. Lieselotte machte ein paar Schritte, bei denen der Sand unter ihren Schuhen knirschte.
    „Ahhhhh!“ Entsetzt zuckte Axel zusammen. Wieso hatte Lilo geschrien?
    „Lilo! Lieselotte!“ rief er in die Höhle. Er wartete ein paar Sekunden, doch es kam keine Antwort. Im Felsengang blieb es vollkommen still. Kurz entschlossen kroch Axel nun auch durch das Loch. Allerdings tastete er sich lieber auf allen vieren vorwärts. Als er den kühlen und feuchten Höhlensand unter seinen Fingern spürte, verharrte er einen Moment. Seine Augen sollten sich erst einmal an die Dunkelheit gewöhnen.
    „Lilo! Was ist?“ rief er ängstlich. Er schob seine Hände vorsichtig ein Stück weiter vor. Nur einen halben Meter von dem Höhleneingang entfernt, rutschten seine Finger über eine scharfe Kante. Da war ein Loch im Boden. Axel streckte sich nach vorn und blickte in die Tiefe. Im schwachen Lichtschein, der durch den Höhleneingang fiel, erkannte er Lilos gelbes T-Shirt auf dem Boden der Grube.
    „Lieselotte!“ schrie er. „Lilo! Lilo lebst du?“
    Wieder vergingen Sekunden, die Axel endlos erschienen. Sekunden, in denen sich nichts rührte.
    „Axel...“ Endlich! Der Junge atmete auf. Lieselotte bewegte sich. „Bist du sehr verletzt?“ fragte er besorgt. Mit einem Ruck setzte sich das Mädchen auf. Es tastete Arme und Beine ab. „Nein“, stellte Lilo erleichtert fest. „Das werden höchstens ein paar blaue Flecken. Es war nur ein großer Schreck, als ich plötzlich abgestürzt bin. Gib mir die Hand und hilf mir heraus!“
    Gleich darauf stand Lieselotte wieder neben ihrem Knickerbocker-Kumpel und schüttelte den Staub von ihrer Hose.
    „Das ist kein zufälliges Loch, sondern eine Fallgrube!“ meinte sie. „Auf diese Art sollen Eindringlinge abgeschreckt werden.“
    „Naja, weiter können wir ohnehin nicht“, meinte Axel. „Ohne Taschenlampe ist das viel zu gefährlich. Wer weiß, ob es nicht noch andere Fallen hier gibt.“
    Da mußte ihm Lieselotte zustimmen. „Hast du ein Taschentuch?“ fragte sie ihren Freund. „Ich habe mich am Daumen verletzt und blute ein bißchen!“ Axel kramte in seiner tiefen Hosentasche. „Ich Idiot“, stöhnte er plötzlich auf. Er drehte sich zum Licht der Höhlenöffnung und begutachtete einige kleine Gegenstände in seiner Hand. „Die habe ich völlig vergessen“, seufzte er. Der Junge nahm einen kurzen, daumendicken Stab und drückte auf ein Ende. Sofort leuchtete das andere Ende auf. Der Lichtschein war klein, aber hell genug, um Gefahren zu erkennen.
    „Meine Mini-Lampe habe ich eigentlich immer eingesteckt. Versuchen wir ein Stück vorzugehen?“ fragte Axel seine Knickerbocker-Kumpanin. Lilo nickte.
    Die Luft in der Höhle war sehr kühl und feucht. Die Kälte schlug sich auf die Haut der Kinder und verursachte bei ihnen eine Gänsehaut.
    Der Gang war gerade so hoch, daß ein Erwachsener darin stehen konnte. Axel hob den Arm und berührte eine der schwarzen Zacken, die von der Decke herabhingen. Mit einem Aufschrei duckte er sich. Der Zapfen war plötzlich lebendig geworden und weggeflogen.
    „Nur keine Panik“, brummte Lieselotte betont cool. „Das war nur eine Fledermaus, die du beim Schlafen gestört hast!“
    „Weiß ich auch“, fauchte Axel wütend. Er konnte es nicht ausstehen, wenn
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