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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur
Autoren: Thomas Brezina
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eingeflößt, aber sie wollte es sich nicht anmerken lassen.
    „Ich gehe jetzt essen,“ verkündete Poppi und lief aus dem Büro. Lilo hatte ebenfalls großen Hunger, aber zuerst gab es noch etwas zu erledigen. Sie wählte wieder die Nummer des Jungen aus Gaschurn. Diesmal bekam sie ihn an den Apparat.
    „Ich finde es toll, daß du wirklich zurückrufst“, jubelte Laurids.
    „Bitte beschreib mir ganz genau, wo du den Wagen mit ,GLORI l’ gesehen hast. Wo befindet sich dieser Waldweg?“
    Laurids gab ihr die Straße an, die sie fahren mußte, um zu dem Weg zu gelangen. „Der Wagen ist immer versteckt gestanden... hinter ein paar Büschen. Einmal – nach dem Regen – habe ich Schuhabdrücke im Boden gesehen und verfolgt. Ich bin mit meinem Mountain-Bike den Berg hinaufgeradelt. Bis zu einer Stelle, an der drei sehr dicke, alte Eichen stehen. Die Spuren haben dort plötzlich geendet. Bin ich jetzt auch ein Mitglied der Knickerbocker-Bande?“ wollte der Junge wissen.
    „Klar“, antwortete Lieselotte. „Ein Ehren-Mitglied. Morgen kommen wir bestimmt nach Gaschurn. Kannst du uns treffen und begleiten?“
    Laurids stöhnte laut auf. „Kann ich nicht. Morgen muß ich zum Zahnarzt wegen meiner Zahnspange. Das dauert den ganzen Tag.“
    „Schade, aber wir sehen uns bestimmt später einmal. Okay?“
    Der Junge war einverstanden.
    Gleich nachdem sie aufgelegt hatte, grübelte Lieselotte fieberhaft, wie sie nun am besten vorgehen sollte. Sie hatte auch schon einen Plan. Bei dem sollten Dominiks Eltern eine wichtige Rolle spielen...

Der doppelte Schatten
     
    Ein allgemeines Schmatzen und Schlürfen war im bequemen Speiseraum des Hotels Mara zu hören.
    „Wenn ich die Augen schließe, habe ich den Eindruck, es sitzen hier mindestens 30 hungrige Schiffahrer“, lachte Tante Erika. „Ich freue mich so, daß es euch gut schmeckt.“
    „Herr Kascha“, begann Lilo vorsichtig, „bleiben Sie eigentlich morgen hier oder müssen Sie sofort wieder nach Bregenz zurück?“
    Dominiks Vater ließ nur ungern die Gabel sinken. „Nein, nein“, antwortete er, „wir haben zum Glück auch morgen spielfrei.“ Dann widmete er sich wieder den Käsknödeln.
    „Wir möchten mit euch zum Vorarlberger Kinderzauber fahren“, verkündete Frau Kascha und blickte die vier Knickerbocker erwartungsvoll an. Als kein Begeisterungssturm ausbrach, erklärte sie: „Da könnt ihr zum Beispiel ein Kinder-Indianer-Dorf besuchen. Oder bei einem Schokoladenfest mitmachen. In Lech am Arlberg finden auch Abenteuer-Nachtwanderungen statt. Auf dem Programm stehen außerdem ein Gauklerfestival, eine Kinder-Olympiade, ein Ballon-Wettfliegen oder ein Besuch auf dem Bauernhof. Ihr könnt es euch aussuchen. In ganz Vorarlberg ist für euch etwas los.“
    „Toll“, jubelte Dominik, „das Gauklerfestival klingt gut. Da sind bestimmt auch Zauberer, und ich möchte unbedingt zaubern lernen, und... aua!“
    Empört starrte er Lilo an. Wieso hatte sie ihn gegen das Schienbein getreten?
    „Was wir schon immer alle einmal versuchen wollten... ist Mountain-Bike fahren“, verkündete das Banden-Oberhaupt.
    „Mountain was?“ fragte Poppi erstaunt. Sie verstand kein Wort, und Lieselotte hätte sie dafür auf den Mond schießen können.
    „Na, Mountain-Bike fahren... ihr wißt schon, das sind diese geländegängigen Fahrräder, mit denen man zum Beispiel über ein Hausdach fahren könnte. Die haben bis zu 20 Gänge, und auf ihnen ist jeder Berghang ganz leicht zu erstrampeln.“
    „Klingt nicht schlecht“, stellte Herr Kascha fest, „aber wo kann man das in Vorarlberg machen?“
    „In Gaschurn“ rief Lilo. „Das ist ein tolles Gebiet dafür. Ich habe gehört, man kann sich dort Mountain-Bikes ausborgen...“
    „Naja, vielleicht sollten wir dann morgen nach Gaschurn fahren“, meinte Dominiks Vater. Lilo stimmte begeistert zu. Ihre Knickerbocker-Freunde auch. Allerdings wußten sie nicht, was Lilo wollte ...
    Es war bereits kurz vor Mitternacht, als Poppi mit Orlof noch einen kleinen Abendspaziergang unternahm. Ihre Knickerbocker-Freunde begleiteten sie. Nun waren sie ungestört und konnten von den Erwachsenen nicht belauscht werden.
    Lilo berichtete den anderen in Stichworten von dem geheimnisvollen Anruf und von Laurids’ Beobachtung in Gaschurn.
    „Wir befinden uns auf einer brandheißen Spur, und als echte Knickerbocker lassen wir jetzt nicht locker!“ sagte sie zum Abschluß. „Ich habe Dominiks Eltern dazu überredet, mit uns nach Gaschurn
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