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Bodensee - Piraten auf der Spur

Bodensee - Piraten auf der Spur

Titel: Bodensee - Piraten auf der Spur
Autoren: Thomas Brezina
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und Lilos Schuhe auf dem Höhlenboden verursachten, hallte durch die Gänge. Immer wieder blieben die zwei stehen und lauschten. Waren ihnen Jörg und Kleo gefolgt? Hatten sie sich ihnen genähert?
    Die Knickerbocker-Freunde hielten den Atem an und seufzten dann jedesmal erleichtert. Rund um sie herrschte Stille.
    Gerade als sie in einen besonders engen und niederen Gang einbogen, geschah es. Ein Steinbrocken löste sich aus der Felswand und polterte vor Lilos Füße. Erschrocken blieb das Mädchen stehen. Sand und kleinere Steinchen rieselten vor ihr nieder.
    „Schnell! Durch! Sonst stürzt der Gang ein, und wir sind eingeschlossen!“ rief Axel und gab seiner Kollegin einen Stoß. Das Mädchen stolperte nach vor, und der Junge schob sie energisch weiter.
    Hinter ihnen krachten Felsen herab und verschütteten einen Teil des Ganges.
    „Hast du das gehört?“ hallte Jörgs Stimme.
    „Es hat gekracht!“ sagte Kleo. „Verdammt! Ich möchte hier lebend herauskommen.“
    „Kommen wir auch, keine Panik, Schätzchen!“ meinte Jörg beruhigend. „Ich habe nämlich gerade eine tolle Entdeckung gemacht. Auf meinem Taschenmesser ist ein Kompaß eingebaut. Der Höhleneingang lag genau in der Sonne. Das bedeutet, er zeigt nach Südwesten. Diese Richtung werden wir jetzt einschlagen...“
    „Schnell!“ flüsterte Lieselotte Axel zu. 19 grüne „Ks“ hatten sie schon an den Wänden gezählt. Nur noch zwei Gänge, dann mußten sie den Höhlenausgang erreicht haben.
    Die Knickerbocker traten nun immer mit der ganzen Fußsohle auf, um möglichst wenig Geräusch zu erzeugen. Sie hatten die Köpfe zwischen die Schultern gezogen, weil sie einen neuerlichen Steinschlag befürchteten.
    Licht!
    Als sie um die Ecke bogen, erspähten sie einen runden, weißen Fleck am Ende des Ganges. Sie hatten es also geschafft. Nun aber so schnell wie möglich hinaus.
    Axel und Lieselotte stolperten und hasteten der Öffnung im Fels entgegen. Im letzten Moment fiel ihnen die Fallgrube ein. Die beiden wollten sich gerade daran vorbeizwängen, als Lieselotte ruckartig stehenblieb. Axel verstand sofort, warum.
    Den beiden Knickerbocker-Freunden klopfte das Herz bis zum Hals. Sie preßten sich gegen die Felswand und hielten die Luft an.
    Vor der Höhle stand jemand. Im grellen Gegenlicht konnten die Kinder nicht erkennen, wer es war. Sie sahen nur zwei schwarze Hosenbeine, die unruhig auf und ab gingen.
    Wer war das?

Eine wilde Verfolgungsjagd
     
    Axel blickte Lilo an. Lilo blickte Axel an. In beiden Gesichtern spiegelte sich Ratlosigkeit. Was nun? Handelte es sich bei der Person vor der Höhle vielleicht um den „Boß“, von dem Jörg und Kleo gesprochen hatten.
    „Mensch, Jörg, du bist clever!“ hörten sie Kleo begeistert rufen. Ihre Stimme war verdammt nahe.
    „Kleo, Schätzchen, wir sind gleich draußen! Auf dein Jörgilein ist Verlaß!“ grunzte ihr Begleiter zufrieden.
    Axel und Lieselotte vernahmen bereits das Scharren und Knirschen ihrer Schritte.
    Was nun? Vor ihnen der Boß? Hinter ihnen seine Komplizen? Jede Begegnung war eine Katastrophe. Sollten die Knickerbocker versuchen, in dem hinteren Gang zu verschwinden? Aber durch den würde bald das Gaunerpärchen kommen.
    Lieselotte schaute sich hastig um. Gab es denn gar keinen Ausweg?
    Da hatte Axel eine Idee. Er deutete mit dem Finger auf die Fallgrube. Sie war tief und bot genug Platz für beide. Wenn sie sich auf dem Boden eng zusammenkauerten, würden sie die Ganoven vielleicht übersehen.
    Kurz entschlossen sprangen die beiden Freunde hinein. Axel zog schnell seine dunkelblaue Regenjacke aus der kleinen Tasche, die er umgebunden hatte. Er breitete sie über sich und Lilo, die einen sehr hellen Pullover trug. Nun waren sie von oben aus sicher nicht so leicht zu erkennen.
    „Geschafft!“ jubelte Kleo über ihren Köpfen.
    Sand und kleine Steine rieselten in die Grube und prasselten auf die Regenjacke. Die beiden Gauner marschierten also gerade an ihnen vorbei.
    Lilo und Axel wagten nicht einmal, Luft zu holen.
    „Mann, bin ich froh!“ seufzte Jörg.
    Vor der Höhle bellte ein Hund. Es war ein böses, wütendes Kläffen.
    „Guten Tag!“ sagte jemand, der den beiden Knickerbocker-Freunden sehr bekannt war. „Na, haben Sie viele Pilze gefunden?“
    „Äh... hallo! Sie auch da?“ Für eine Sekunde klang Jörg ein wenig verlegen. Er hatte sich aber sofort wieder im Griff.
    „Was machen Sie denn da?“ fragt er und lachte gekünstelt.
    „Das gleiche möchte ich von Ihnen
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