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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
Autoren: Toni McGee Causey
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Trümmerfeldes auf, um nicht den Krankenwagen, die er alarmiert hatte, im Weg zu sein. Bobbie Faye sprang vor ihm aus der Kabine, weil er die Rotorblätter erst noch zum Stehen bringen musste. Sie rannte los, das Herz schlug ihr bis zum Hals, und in ihrer Kehle steckte ein Schrei, denn sie sah Cam auf dem Feld liegen, seinen Körper, ganz verrenkt. Er bewegte sich nicht, und das Wrack der Harley lag als verbogener Schrotthaufen ein paar Meter weiter.
    Je näher sie kam, desto mehr Blut sah sie auch.
    Cam kam wieder zu Bewusstsein und blinzelte, weil ihm etwas in die Augen lief. Auch sein Körper fühlte sich nass an. Er ertrank. Oder verblutete.
    Trevor beugte sich seitlich über ihn. An Cams anderer Seite hockte Bobbie Faye und sagte zu ihm: »Cam? Cam? Verflucht noch mal, antworte mir, oder ich prügle dich windelweich!«
    »Was zum … ?« Dann erinnerte er sich wieder: Suds war plötzlich von der Straße abgebogen, durch einen Zaun gebrochen und hatte den Truck aufs offene Feld gesteuert. Cam hatte gerade das Motorrad gestoppt und umgedreht, um ihm zu folgen, als der Truck in einer donnernden Explosion in die Luft geflogen war. Dass Suds dafür zufälligerweise ein Feld ausgewählt hatte, unter dem keine Gasleitung verlief, hatte Cam wahrscheinlich das Leben gerettet. »Ach du Scheiße «, sagte er und versuchte, sich aufzusetzen.
    »Still halten, Moreau«, befahl Trevor mit zusammengebissenen Zähnen, und erst jetzt fiel Cam auf, dass Trevor sein Oberteil nicht mehr anhatte, sondern es gerade in Fetzen riss.
    »Mir geht’s gut«, versicherte Cam. Bobbie Faye nahm seine Hand und, oh Gott, noch nie zuvor hatte sie so … furchtbar ausgesehen. »Warum um alles in der Welt hast du nur Unterwäsche an?«
    »Sie hat mitten auf dem Spielfeld einen Striptease hingelegt«, erläuterte Trevor und band einen Streifen seines Hemdes um Cams Oberschenkel, um die Blutung dort zu stoppen. Da erst bemerkte Cam den Schmerz, und er richtete sich auf. Es regnete in Strömen, er lag am Boden und roch Schlamm, frisch gemähtes Gras, verrottendes Laub und den metallischen Geruch von Blut. Der Widerschein des brennenden Trucks fiel auf die Gesichter von Trevor und Bobbie Faye.
    »Es war kein Striptease«, zischte sie.
    »Danach hat sie dann den Hühnertanz getanzt«, fuhr Trevor unbeirrt fort.
    »Okay, also das ist jetzt nur noch gemein.«
    Cam sah an seinem Bein herunter – Gott sein Dank, es war noch dran. Allerdings blutete er an beiden Beinen aus Wunden, die von herumfliegenden Trümmerteilen stammten. Trevor kümmerte sich wohl schon mehrere Minuten um ihn. Dann spähte er an ihm vorbei und entdeckte den Helikopter – und das demolierte Motorrad. Das Prasseln des brennenden Trucks wurde jetzt von den Sirenen der Krankenwagen übertönt. Sie wussten alle, dass Suds tot war. Cam würde ihnen aber noch mehr erzählen müssen. Später.
    »Einen Hühnertanz also«, sagte er und sah wieder Bobbie Faye an. »War es so schlimm, wie es sich anhört?«
    »Schlimmer«, antwortete Trevor.
    Bobbie Faye widersprach empört. »So schlimm war’s gar nicht.«
    »Überall auf der Welt werden Hühner sich beleidigt fühlen und Klage einreichen.«
    Der Krankenwagen näherte sich. Sie konnten sehen, wie der Fahrer ihn an den Polizeiautos vorbeimanövrierte, die die River Road blockierten. Eine mehr als verdutzte Bobbie Faye wurde daraufhin Zeugin, wie Trevor Cam seine Hand anbot, der sie, zu ihrer noch größeren Verblüffung, auch annahm und sich von ihm aufhelfen ließ. Dann stand er aufrecht und schwankte etwas, worauf Bobbie Faye ihn von der anderen Seite stütze. Cam legte den Arm um ihre Schultern und lehnte sich auf sie.
    Trevor trat einen Schritt zurück und musterte sie mit einem dieser undefinierbaren Blicke, die sie nicht ausstehen konnte.
    Die Rettungssanitäter kamen angerannt und halfen Cam. Trevor sagte zu Bobbie Faye: »Du musst mit Cam ins Krankenhaus fahren.«
    »Aber ich bin doch nicht verletzt«, widersprach sie, worauf Trevor ihr fest in die Augen sah und zum Helikopter nickte.
    »Ich werde noch ein Weilchen beschäftigt sein.«
    Bobbie Faye blickte ebenfalls zum Hubschrauber. »Oh.«
    Cam schien derweil einige schnelle Überlegungen anzustellen. Er schaute in Richtung des Stadions, wo das Spiel inzwischen weiterging und man den Jubel der Zuschauer wieder hören konnte. Demnach lagen wohl keine toten Männer mehr auf dem Spielfeld herum. Und da Bobbie Faye und Trevor nun bei ihm waren, liefen sicher auch keine fiesen Schurken
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