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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
Autoren: Toni McGee Causey
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die regelmäßig entsprechende Ausrüstungsgegenstände nutzten. Sobald in dem Zusammenhang sein Name auftauchte, würden überall die roten Alarmlämpchen aufleuchten, und sie würden ihn sofort verdächtigen, etwas mit den Bomben zu tun zu haben. Er hatte ein Motiv und jetzt auch die Mittel. Es wäre dumm von der ATF , ihn nicht zu verdächtigen, und er wusste nur zu gut, dass bei der ATF keine Dummköpfe arbeiteten.
    Die Vorbereitungen hatten ihn Jahre gekostet, und jetzt würde er bei der Technik nicht schlampen. Es war von höchster Wichtigkeit, dass alle Tanks völlig unauffällig aussahen. Dabei verließ er sich nur auf seine eigenen Augen, seinen eigenen Geruchssinn und seine Detailversessenheit.
    Der Tank lag vor ihm auf der Werkbank. Der Job verlangte höchste Präzision. Nachdem er den Tank manipuliert hatte, würde er ihn wieder einbauen. Vorsichtig brachte er die zugeschnittene Verkabelung an, die genau bis zum C4-Sprengstoff reichte. Nachdem er sie dort befestigt hatte, kam die Zauberei: Er verband die anderen Enden mit den Relays, den Sicherungen, den Schaltdrähten, dem Computertimer und schließlich mit der Sprengkapsel. Vor Jahren war er einmal Bombentechniker gewesen. Er sah zu, dass er immer auf dem neusten Stand blieb, was die aktuellen technischen Entwicklungen und Entschärfungsmethoden anging, und er wusste, wie er die Erwartungen eines Bombenkommandos für seine Zwecke nutzen konnte. Der Versuch, seine Schöpfungen zu entschärfen, würde ihr Verhängnis sein. Oh, selbstverständlich würde er Warnhinweise in den Bomben zurücklassen. Glasklare Warnungen, schließlich gebot das die Berufsehre.
    Es hätte gar nicht so weit kommen müssen. Er hatte versucht, das Problem auf andere Art zu lösen, hatte jede legale Möglichkeit ausgeschöpft. Doch am Ende hatte man ihm keine andere Wahl gelassen.
    Und jetzt gab es absolut nichts mehr, was ihn noch aufhalten konnte.
    Er sah zu Chloës Urne hinüber und dachte zum x-ten Mal daran, dass ihr zumindest die Farbe sicher gut gefallen hätte: Kobaltblau, genau wie ihre Augen. Er hielt kurz inne und holte tief Luft. Elf Jahre, und er musste sich immer noch selbst daran erinnern, einzuatmen, auszuatmen, einen Fuß vor den anderen zu setzen und sich keine zu großen Sorgen um die Familie zu machen, seinen Freunden nicht zu sehr zur Last zu fallen, auch nicht seinen Angestellten. Die Erinnerung an Chloë war inzwischen bei vielen, sogar bei ihren besten Freunden, verblasst, und diese schmerzvolle Wahrheit machte ihn ganz krank.
    Er setzte den Tank wieder in die Maschine ein und schraubte ihn fest. Dann verteilte er etwa eine Stunde lang mit einer Airbrush-Pistole Öl und Schmutz auf seiner Oberfläche, bis der Tank wieder völlig unauffällig aussah und normale Gebrauchsspuren aufwies. Er schloss den Motorraum und dachte über seinen perfekten Plan nach.
    Schließlich zog er ein kleines Kreuz hervor und sprach ein Gebet. Er bat Gott, die Seelen, die diese Maschine vernichten würde, in sein Himmelreich zu führen und sich gut um sie zu kümmern, denn keine von ihnen hatte dieses Schicksal verdient.
    »Wie viel Ärger kann uns das Bleichgesicht schon machen?«, hatte Sean erst vor einigen Monaten gefragt. Verdammter Idiot , dachte Lonan ungefähr zum millionsten Mal. Er hätte gerne mit der Bande das Diamantending gedreht. Sean aber hatte darauf bestanden, dass er in Dublin blieb und sich um das Problem mit den Castle-Brüdern kümmerte. Er hatte für ein anständiges Begräbnis gesorgt (wenn man das Versenken ihrer Leichen in einem flachen Moor als Begräbnis bezeichnen konnte) und kurz darauf dann erfahren, dass Seans Crew erschossen worden war. Im beschissenen Baton Rouge in Louisiana.
    Er hatte nicht mal Anspruch auf ihre Überreste erheben können.
    Dafür würde jemand büßen.
    Ein ungefähr eins siebzig großer, brünetter, weiblicher Jemand.
    Die Truppe war für Lonan wie eine Familie gewesen. Er war schon so lange Seans rechte Hand, dass er genau wusste, wie alles zu laufen hatte. Sie waren gemeinsam westlich von Dublin im Ort Tallaght aufgewachsen, und Sean hatte ihnen alles beigebracht. Sie hatten hart und schmutzig kämpfen müssen, aber sie hatten triumphiert. Sie hatten kurz vor ihrem Durchbruch im internationalen Waffengeschäft gestanden und sich schon auf das Geld – und den Lebensstil – , den dieses Business so mit sich brachte, gefreut. Nachdem Sean verhaftet worden war, hatten einige Teammitglieder geglaubt, Lonan würde seine
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