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Blutwahn - Der Schrecken am See

Blutwahn - Der Schrecken am See

Titel: Blutwahn - Der Schrecken am See
Autoren: André Wegmann
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arschkalt“, nörgelte Philipp.
„Ach komm, bist doch kein Warmduscher oder?“, neckte Jana ihren Freund und begann an seiner Hand zu zerren.
Plötzlich schrie sie leicht auf, als ihre Füße in das Wasser traten. Philipp hatte recht gehabt. Und arschkalt war fast noch untertrieben.
„Ha, hab´s dir doch gesagt.“ Philipp lachte.
Langsam watete Jana ein paar Schritte in den See hinein.
„Los, du Spielverderber. Du wirst deine Freundin doch nicht alleine gehen lassen und kneifen.“
Philipp seufzte, zog sich ebenfalls Schuhe und Socken aus, krempelte die Hosenbeine hoch und folgte ihr.
„Na geht doch.“ Jana gewöhnte sich langsam an das eiskalte Wasser. Als Philipp fast zu ihr aufgeschlossen hatte, bückte sie sich und begann ihn mit Wasser zu bespritzen.
„Boah!“ Er stapfte auf sie zu und packte ihre Hände. „Frech wie eh und je.“
Philipp schüttelte in gespielter Empörung den Kopf und küsste sie anschließend liebevoll. Jana schloss die Augen, legte ihre Arme um Philips Hals und erwiderte den Kuss leidenschaftlich, während unzählige Sterne auf sie hinab funkelten.
„Ich liebe dich.“ Philipp schaute Jana im Mondlicht tief in die Augen.
„Ich dich auch.“ Jana streichelte seine Wange und schmiegte sich an ihn.
Zwar war sie zuvor noch nicht soweit gewesen von Liebe zu sprechen bezüglich ihrer Beziehung zu Philipp, aber sie hatte starke Gefühle für ihn und sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt so glücklich gewesen war. Sie verharrten noch einen Moment in einer innigen Umarmung.
„Nun wird es aber echt zu kalt.“ Jana ging in Richtung Ufer.
Philipp folgte ihr und sie zogen sich ihre Schuhe und Socken wieder an.
„Schau mal die Bäume.“ Philipp zeigte nach links, wo der Mond einige dicht nebeneinanderstehende Bäume in ein mattes Silberlicht tauchte.
„Was ist damit?“
„Die Äste sind ganz verdreht und nicht gerade, wie es normal wäre.“
Jetzt sah Jana es auch. Die Äste sahen irgendwie verschlungen aus, sie erinnerten sie an schwarze Schlangen.
„Hm, sieht merkwürdig aus und woran liegt das?“
Plötzlich wurde Janas Aufmerksamkeit von einem Geräusch abgelenkt. Ihr Kopf schnellte herum zum See.

 
    6
     
    Dort war eine Art klatschender Aufschlag erklungen, als wenn ein größerer Stein ins Wasser geworfen worden wäre. Die Wasseroberfläche kräuselte sich noch an einer Stelle und runde Kreise breiteten sich aus.
„Was war das denn?“, fragte Jana erschrocken.
Philipp blickte ratlos auf den See, dann fing er mit seinen Augen an, die umliegenden Baumreihen abzusuchen.
„Ich weiß es nicht. Klang fast so, als hätte jemand einen Stein in den See geworfen.“
Komisch, dachte er. „Hallo?!“, rief Philipp in den Wald hinein.
Es ertönte lediglich ein leises Echo seiner eigenen Stimme.
„Vielleicht war es auch ein Fisch“, sagte er wenig überzeugt.
„Das klang als wäre etwas ins Wasser geplumpst und nicht nach einem Fisch. Lass uns gehen, okay?“
Jana hakte sich bei ihm unter. Philipp zermarterte sich sein Gehirn, was das gewesen sein konnte. Kurz schaute er nach oben, ob vielleicht ein Stein von einem hervorstehenden Felshang heruntergefallen sein konnte. Aber das war unmöglich, die Berge ragten nicht direkt über den See hinaus. War ja auch nicht so wichtig, dachte er. Vielleicht war es wirklich ein Fisch. Ein dicker Wels womöglich, der mal kurz aufgetaucht war und seinen massigen Leib dann wieder ins Wasser gewuchtet hatte. Oder aber...plötzlich musste er schmunzeln.
„Was ist denn hier gerade lustig?“, fragte Jana.
„Nichts schon gut, war nur in Gedanken.“
„Los, sag schon.“ Jana stupste ihm sanft den Ellenbogen in die Seite.
„Ich hab nur gerade daran gedacht, dass vielleicht eine der verwunschenen Frauen, so eine pummelige Meerjungfer mit Riesenbrüsten, aus dem See aufgetaucht ist, mich mit runden Karpfen-Augen anglotzte und dann wieder enttäuscht abzog, weil sie mich nicht attraktiv genug fand. Vielleicht kam das Geräusch ja von ihrer aufs Wasser klatschenden Schwanzflosse.“
„Ach, du bist albern.“ Jana musste lachen.
 
    Sie gingen zu dem Pfad zurück, auf dem sie hergekommen waren. Nachdem sie einige Meter zurückgelegt hatten, hörten sie von links im dichten Wald ein entferntes Rascheln. Sie hielten inne und Jana klammerte sich an Philipp. Plötzlich ertönte erneut ein Lachen – diesmal kam es jedoch nicht von Jana, sondern aus den dunklen Baumreihen. Es klang tief, gehässig und furchteinflößend.
„Oh Gott, wer ist da?“,
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